40 Jahre »Purple Rain«: Prince legte sich mit dem Big Business an

40 Jahre »Purple Rain«: Prince legte sich mit dem Big Business an

Der Song »Purple Rain« wird 40. Mit diesem Song des gleichnamigen Albums schaffte Prince 1984 seinen endgültigen Durchbruch, 25 Millionen Mal ist dieses Album gekauft worden. Und der Künstler sollte einer der einflussreichsten Musiker der Gegenwart werden, nicht wenige namhafte Künstler nennen seinen Namen, wenn sie nach ihren Vorbildern gefragt werden. Vielleicht auch deshalb, weil Prince ein Freigeist war. Er bediente sich seiner Kreativität und ließ sich nicht von der Musikindustrie instrumentalisieren, sondern kämpfte um sein geistiges Eigentum. Das führte unter anderem zu Differenzen mit seiner seinerzeitigen Plattenfirma Warner Bros. Records. Im Verlauf legte er in der Zeit von 1993 bis 2000 aus Protest den Namen Prince ab und wählte stattdessen ein Symbol als Pseudonym. Weil niemand wusste, wie man das ausspricht, wurde daraus »The Artist Formerly Known As Prince«. Erst, als sich der Musiker von seinem Label getrennt hat, nannte er sich ab Mai 2000 wieder Prince.

Künftig nutzte Prince für damalige Verhältnisse eigenwillige Vertriebskanäle für seine Musik, verkaufte sie übers Internet auf seine Seite NPG Music Club.com oder als Zeitungsbeilage. Das schenkte ihm die Freiheit, die er wollte. Auch nachdem Prince nach einer ruhigeren Phase Anfang des Jahrtausends sein Comeback feierte, wollte er sich vom großen Music-Business nichts vorschrieben lassen. Mit Sony Music überwarf sich Prince, als er das Ende Juli 2007 veröffentlichte Album »Planet Earth« in der britischen »The Mail on Sunday« bereits vorab als Gratisbeilage anbot.

Prince gestaltete seine Karriere nicht nach den Mustern des Marktes, sondern in erster Linie ging es ihm um seine Musik. Sein größtes Vorbild war die Jazz-Sängerin Mattie Della Shaw – seine Mutter. Und auch sein Vater John Louis Nelson war Jazz-Musiker. Er gab seinem Sohn den Namen Prince als Symbol dafür, dass dieser seine musikalischen Träume verwirklichen möge. Das war Prince auch gelungen. Für sein Schaffen erhielt er unzählige Auszeichnungen.  Von insgesamt 40 Grammy-Nominierungen erhielt Prince sieben Trophäen. Für »Purple Rain« erhielt er einen Oscar in der Kategorie »Beste Filmmusik«. Hunderte Millionen von Menschen kauften seine Musik. Die Erbengemeinschaft des 2016 verstorbenen Musikers aus sechs Halbgeschwistern teilen sich nun nach langen Streitigkeiten 156 Millionen US-Dollar, wie der »Rolling Stone« im Jahr 2022 berichtet hat. 2004 wurde Prince in die »Rock and Roll Hall of Fame« aufgenommen und demnächst bekommt die Musiklegende posthum einen Stern auf dem »Walk of Fame«, wie die »Gala« aktuell berichtet.

MK

Bild: IMAGO / Cinema Publishers Collection