Er wollte nur Skaten – heute ist er die Nummer Eins in der Branche. Insgesamt gründete er über 100 Firmen. Mit 71 brennt Titus Dittmanns Herz noch immer. Er wollte schon immer alles besser machen als das Establishment und da kam das Kennenlernen des Skateboardings genau zur richtigen Zeit. Hatten 1977 noch die Nachrichtensprecher berichtet, dass die Bundesregierung über ein Verbot nachdenkt, führte Titus es 1978 als erster in den Schulsport ein und schrieb sein 2. Staatsexamen darüber. Die Schüler brauchten gutes Material, Titus holte es aus USA und seine Frau Brigitta beantragte einen Gewerbeschein, weil Titus das als Beamter verwehrt war. Zuerst wurden nur die Schüler, dann alle Freunde und Bekannten mit Skateboards versorgt und schließlich machten die beiden einen der ersten Skatshops Europas in ihrem Keller auf.
„Mir ging es immer nur um Inhalte.“ Titus wurde nicht Skateboard-Händler, um des Handelns willen, sondern weil er sich in der rebellischen Jugendkultur der Skateboarder Amerikas wiederfand. Eine bewusste Entscheidung, Unternehmer zu werden, habe es damals nie gegeben. Um diese „dauernde Fragerei nach dem Warum zu ersticken, antwortete ich damals oft:’Ich bin halt spätpubertierend.’„ Über seine Antwort freut er sich immer noch. „Aus heutiger Sicht muss ich sagen, es war die genialste Antwort überhaupt.“ Wie riskant mag es sich wohl angefühlt haben, den Beamtenstatus zu kündigen und Skateboards aus einem Keller heraus verkaufen zu wollen? „Risiko ist relativ! Das ganze Leben ist lebensgefährlich.“ Jeder, der vor einer wichtigen Entscheidung stehe, habe Angst. Titus: „Mit dieser Angst muss ich mich auseinandersetzen, reflektieren, wovor habe ich eigentlich Angst? Was will ich erreichen, und wie real sind meine Ängste?“
Das gesamten Interview mit der deutschen Skateboardlegende Titus Dittmann: „Angst ist geil“, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe vom ERFOLG Magazin Ausgabe 03/2020 -> LINK
Bildquelle: Jens Nieth