Egoisten nehmen so viel, wie sie bekommen können
Alles im Leben ist Verhandlungssache. Sie treiben es so weit, bis Ihnen jemand seine Grenzen aufzeigt. Das gilt auch beim Thema Geld. Wir alle wissen uns selbst irgendwann einen Wert zu – gemessen in einem Geldbetrag. Auch wenn Sie jetzt vielleicht einwenden, dass andere Ihnen diesen Wert zuweisen – zum Beispiel in Form des Gehalts oder eines Stundenlohns – waren es immer noch Sie, der das so akzeptiert hat. Sie haben dann diesen Wert in Ihr Denken übernommen und er hat sich dort manifestiert. Übernehmen Sie die Verantwortung dafür. Nur wer die Verantwortung trägt, hat auch die Macht, etwas zu verändern. Sie haben Einfluss auf Ihren Selbstwert. Sie müssen diesen Einfluss lediglich nutzen.
Als ich das letzte Mal mit Birgit Schrowange telefonierte, sprachen wir über Frauen und Geld: »Geld ist eine Wertschätzung. Du arbeitest, und das was du bekommst, ist die Wertschätzung. Und wenn Frauen eben noch 20 Prozent weniger verdienen als Männer, dann sind sie auch ein bisschen selber schuld. Sie stellen sich nicht hin und sagen: Ich bin es wert, ich habe das verdient und ich möchte gerne das Gehalt haben. Denn ich bin gut, weil ich meinen Job beherrsche, ich bin fleißig und einfach toll.«
Den eigenen Wert zu ermitteln ist zugegebenermaßen nicht ganz leicht. Es ist vielmehr ein schrittweises Ausloten der Grenzen. Sie erhöhen so lange Ihre finanziellen Forderungen, bis andere nicht mehr bereit sind, dieser Forderung nachzukommen. Hier müssen Sie auch den Egoismus der Gegenseite in Betracht ziehen. Denn diese will natürlich auch den maximalen Nutzen aus Ihnen ziehen. Das ist legitim. Sie sollten in der Lage sein, den Wert zu ermitteln, den Sie Ihrem Kunden oder Arbeitgeber einbringen. Klar ist, dass Sie nicht den kompletten Betrag verlangen können, den Sie erwirtschaften. Dann wäre es für die Gegenpartei ein Nullsummenspiel.
Den gesamten Artikel „EGO – Warum Egoisten das bekommen, was sie verdienen“ von Julien Backhaus, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom ERFOLG Magazin 04/2020 -> LINK
Bildquelle: Oliver Reetz