Machen wir ein kleines Experiment. Stelle einen Stift oder Kugelschreiber senkrecht vor dir auf die Tischplatte. Nimm an, das bist du oder einer deiner Mitarbeiter mit 100 % Bestform. Wenn du nur leicht an den Kugelschreiber tippst, wird er aus dem Gleichgewicht kommen und umfallen. Genauso sensibel verhält es sich mit der Bestform oder generell der inneren Einstellung. Sie ist variabel und kann kippen. Bei Chefs genauso wie bei ihren Mitarbeitern.
Im einen Moment warst du noch gut drauf. Im nächsten Augenblick fühlst du dich schlecht und hast schlagartig Lust, Motivation, Selbstvertrauen, Fokus oder Zielorientierung verloren.
Nur ein Gedanke wie ein Zweifel, Unsicherheit, Angst oder ein falsches Wort von jemand anderem kann dich sofort blockieren oder völlig ausrasten lassen, dass du nicht mehr Herr der Lage bist. Kennst du das? Bestimmt hast du es schon mal erlebt.
Deshalb ist es so wichtig, die eigene Einstellung zu regulieren. Ich habe schon oft Top-Leute im Beruf versagen sehen, weil sie blitzartig ihre Bestform verloren haben. Es geht ihnen wie Trainingsweltmeistern im Sport, die oft bewiesen haben, dass sie es können. Doch wenn im Wettkampf die Psyche ins Spiel kommt, versagen sie. Ein einziger negativer Gedanke verhindert Bestleistung, den Sieg, den Auftrag, den erfolgreichen Abschluss.
Immer wieder werde ich von kritischen Zeitgenossen angesprochen, die glauben, dass mentale Prozesse oder Bestform nicht messbar seien. Gut, wir haben noch keine App, die wir an einen Menschen anschließen und mit der wir die Bestform digital ablesen können. Doch Bestform lässt sich an erzielten Ergebnissen messen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Vor einigen Jahren lernte ich Oliver Kissner kennen, einen der besten Positionierungsberater in Deutschland. Er unterstützt Coaches, Berater und Solounternehmer, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu vermarkten. Mit seiner langjährigen Expertise hilft er ihnen in kürzester Zeit, sich klar zu positionieren und darüber schnell an attraktive Aufträge zu kommen.
Wir fanden uns gleich sympathisch, sodass ich ihn bat, mich bei meiner Positionierung zu unterstützen. Er war von meinem Bestform-Programm so begeistert, dass er mich als Coach buchte. Wir fanden rasch ein paar Mentalbremsen, die ihn von seiner Bestform abhielten. Er führte damals regelmäßig Webinare durch, um Onlineprodukte und seine Coachings zu präsentieren. Dabei fiel mir auf, dass er nicht seine ganze Präsenz auf die Bahn brachte.
Er arbeitete die Basis-Unterlagen aus meinem Profi-Mentaltraining durch und ich zeigte ihm den mentalen Shortcut „Flow“, mit dem er sich für seine Präsentation sofort aktivieren konnte. Er wendete diesen direkt beim nächsten Webinar an und erzielte mehr als doppelt so viel Umsatz wie bei den bisherigen Veranstaltungen. In nur einem einzigen Webinar stieg sein Umsatz von bisher knapp 2000 Euro auf über 4000 Euro. Der feine, entscheidende Unterschied lag in der mentalen Aktivierung. Er war verblüfft von dem Resultat und davon, dass seine mentale Einstellung so viel zum Umsatzergebnis beiträgt. Seither hält er natürlich kein Webinar mehr, ohne sich zuvor mental mit dem Flow zu aktivieren.
Aus meiner Coachingpraxis weiß ich, dass jeder den Flow ganz leicht erlernen und abrufen kann. Alle meine Klienten, speziell Trainer, Coaches und Berater, nutzen den Flow, um sich in die richtige Vorstartspannung für ihre Aufgaben zu bringen. Ich selbst versetze mich täglich in den Flow, bevor ich mit meiner Arbeit beginne, und ich habe bereits Tausende Teilnehmer darin geschult, die auch sofort in den Flow gekommen sind. Dies führt schon im Seminar dazu, dass sie den neuen Stoff besser und schneller aufnehmen. Begeistert von diesem Erlebnis, wenden nahezu alle Teilnehmer die Technik regelmäßig zu Hause und bei der Arbeit an.
Thomas Schlechter ist ein bekannter
Business-Coach und Autor des Buches
„100% Bestform im Business“
thomasschlechter.de
Bilder: Mauvries/depositphotos, Thomas Schlechter