Günter Klein über die Recherchen für seine Flick-Biografie und seine wichtigste Erkenntnis
Für den FC Bayern München geht es immer um Erfolg. Seit 2013 befindet sich der berühmteste deutsche Fußball-Club in der besten Phase seiner Geschichte. Eine Serie von Deutschen Meisterschaften, wie sie die Münchner hingelegt haben, ist auch den Vorgänger-Generationen verwehrt geblieben – und zu denen gehörten die Beckenbauer-Müller-Maier-Bayern ebenso wie die Breitner-Rummenigge-, die Augenthaler-Matthäus- oder die Kahn-Ballack-Elber-Bayern. Allerdings gab es auch in den konstant gut wirkenden vergangenen acht, neun Jahren Enttäuschungen: Dass die Mannschaft es schaffte, unter der Regie des Trainer-Genius Pep Guardiola das Finale der Champions League zu verpassen, dass die Vereinsführung bei der Besetzung der sportlichen Führungsposition mit Carlo Ancelotti und Niko Kovac zweimal daneben langte und mit Entlassungen die jeweilige Saison retten musste. Kovac war der Trainer, mit dem es in ein Jahr ging, das zu missraten drohte wie lange keines mehr – und das letztlich das erfolgreichste überhaupt wurde: mit sechs Titeln, dem Sextuple, dem Maximum. 2019/20 – die große Bühne eines Mannes, dem bis dahin niemand das Label »Erfolgstrainer« verliehen hätte: Hansi Flick.
Mir ging es wie vielen: Ich kannte Hansi Flick, seit 2006, als er als Assistenztrainer bei der deutschen Nationalmannschaft anfing, auch persönlich – doch musste mir eingestehen, dass ich eigentlich wenig wusste über ihn. Umso interessierter war ich, als der Riva-Verlag mit der Idee auf mich zukam, eine Biografie über Hansi Flick zu schreiben. Okay, einverstanden, denn: Ich wollte es selbst wissen. Hatte man bei der Bewertung Flicks irgendetwas übersehen? War eigentlich immer schon klar, dass in seiner Karriere etwas Großartiges passieren würde, dafür aber erst die passende Zeit kommen müsste? Ich tauchte ein in seine Vergangenheit. Auf seinen ersten Fußballplätzen im Odenwald, im Kraichgau, in der Kurpfalz, allesamt idyllisch gelegen, am Wald oder am Neckar. Ich sprach mit seinen Bolzplatzfreunden, seinen Mitspielern in der Jugend und als Profi bei den Bayern und in Köln, mit seinen Trainern und mit Spielern, für die er dann Trainer war. Ich staunte über die Geschichten, die ich hörte – aber gewiss nicht mehr darüber, dass Hansi Flick dieser erfolgreiche Trainer wurde. Das erschien mir nach meinen Recherchen eigentlich unausweichlich.
Den gesamten Artikel „Hansi Flick: Unser neuer Bundestrainer“ von Günter Klein, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe vom ERFOLG Magazin 04/2021 -> LINK
Bild: IMAGO / Sven Simon