Kabarettistin Lisa Eckhart eckt an, drückt Finger in Wunden und lächelt dabei charmant von der Bühne herab. Sie lässt sich in keine Schublade stecken, dafür steht sie zu gerne auf ihrem Podest. In unserem Interview spricht sie mit Verleger Julien Backhaus über die Ernsthaftigkeit hinter lustigen Statements und über ihr neues Buch »Boum«. Dabei offenbart sie, dass ihre kalkulierte Fassade nur vom Menschen Lisa Eckhart ablenkt.
Frau Eckhart, Sie wollten ja eigentlich Lehrerin werden, warum sind Sie es dann doch nicht geworden?
Ich habe festgestellt, ich brauche ein Publikum, das all seine Rechte auf psychische und körperliche Unversehrtheit an der Garderobe abgibt, und das ist bei Kindern leider nicht der Fall.
Sie wollten auch mal Schauspielerin werden und sind es dann aber nicht geworden – bewusst nicht?
Nein, talentfrei nicht. Das wurde mir an 20 Schauspielschulen bescheinigt, dass ich doch, wenn ich mich überhaupt der Welt aufdrängen muss, bitte nur hinter der Bühne schreiben, aber niemals auf die Bühne gehen soll. Sie hatten vollkommen recht, aber ich habe dennoch einen Schlupfwinkel gefunden, in dem ich mich ganz gut breitgemacht habe.
Sie waren viel unterwegs, mitunter an den schönsten Orten Europas – also Graz, Paris, London –, und dann sind Sie ausgerechnet nach Berlin gezogen. Wie kommt man auf die Idee?
Ach, es hat mich eigentlich nur amüsiert, dass mir ein Erasmusjahr zugestanden wurde – der Österreicherin von Paris aus. Das hat mir natürlich viel Hass eingebracht bei den französischen Studenten.
Das gesamte Interview »Lisa Eckhart: Ein Spiegel der Provokation« mit Lisa Eckart und weitere spannende Artikel finden Sie in der neuen ERFOLG Magazin Ausgabe 05/2022 -> LINK
Beitragsbild: Dominik Pfau