Ashton Kutcher teilt seinen Erfolg, um nach Glück zu streben

Ashton Kutcher teilt seinen Erfolg, um nach Glück zu streben

Sein Lächeln ist mehr ein Grinsen, seine Haare wirken oft ungekämmt, man möchte mit ihm gerne mal auf ein Bier gehen und über Gott und die Welt plaudern. Selbst der Smoking, den er ab und zu mal auf einem roten Teppich trägt, sitzt nicht richtig an ihm, so als führten die beiden eine Zweckbeziehung. Man sieht ihm nicht an, dass er Millionen auf dem Konto hat. Kein Maßanzug, kein Blingbling. Ashton Kutcher ist ein vielbeschäftigter Schauspieler, spätestens seit seiner Rolle als Walden Schmidt in der US-Serie »Two and a Half Men« ist er im Erfolgsolymp als Publikumsliebling angekommen und hat in zahlreichen Hollywood-Produktionen mitgespielt. Und doch scheint der »Walk of Fame« nicht sein Lebensziel zu sein. Die Schlagzeilen über ihn handeln weniger von Protz, Prunk und Promizirkus als von Geberlaune für humanitäre Ziele.

Der Schutz von Kindern treibt ihn an

Bild: instagram.com/aplusk

Ein Ziel, das der Schauspieler verfolgt, ist der Schutz von Kindern. Die Stiftung »Thorn«, die Ashton Kutcher und seine Ex-Ehefrau Demi Moore mitgegründet haben, wird in diesem Jahr zehn Jahre alt. Die Stiftung unterstützt mit einer speziell entwickelten Software zur Chatüberwachung den weltweiten Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern. Auf der Internetseite des Projekts schreibt der Schauspieler: »Kinder zu beschützen ist ein Marathon, kein Sprint.« Passend hierzu trainiert Ashton Kutcher aktuell intensiv: Obwohl er sich gerade von einer Vaskulitis, einer gefährlichen Entzündung der Blutgefäße, erholt, bereitet er sich für den New York City Marathon am 6. November vor. Das tut er aber nicht allein: Jeder kann ihm dabei auf seinem Instagram-Profil zuschauen, denn für seine Stiftung »Thorn« ist er eine Kooperation mit dem Fitnessgerätehersteller »Peleton« eingegangen. Im Rahmen des speziellen Trainingsprogramms »Our Future Selves« agiert Ashton als Co-Trainer und lädt pro Trainingseinheit  prominente Mitstreiter wie Oscar-Gewinnerin Natalie Portman oder Kim Kardashian ein, mit ihm gemeinsam zu trainieren. Bislang konnte Ashton Kutcher damit mehr als 400.000 US-Dollar für seine Stiftung einsammeln.

Die Geldschatulle ist immer geöffnet

Als der Russland-Ukraine-Krieg begann, starteten Ashton Kutcher und seine aus der Ukraine stammende Ehefrau und ebenfalls US-Schauspielerin Mila Kunis eine Spendenaktion für die Menschen in der Ukraine. Mehr als 30 Millionen Dollar von 65.000 Spendern sind innerhalb von zwei Wochen zusammengekommen. Das Paar selbst spendete 3 Millionen Dollar. »Als wir sahen, was da passierte, wussten wir, dass wir etwas tun müssen. Wir haben unsere Kinder an der Schule abgesetzt, sind nach Hause gefahren und haben gesagt: Lass uns Geld sammeln«, wird Ashton Kutcher in den Medien zitiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ihm dafür auf Twitter gedankt: »Sie inspirieren die Welt.« Und die Hilfsaktion für die Ukraine ist noch nicht beendet: Mitte Oktober war auf Kutchers Twitter-Profil zu lesen: »Hier ist ein kurzes Update zu unseren Hilfsmaßnahmen in der Ukraine. Die 9,6 Millionen Pfund (knapp fünf Tonnen) an Hilfsgütern, die wir verschickt haben, erreichten mehr als 6 Millionen Menschen in der Ukraine. Es geht weiter.« Ashton Kutcher scheint gerne zu geben. Der US-Moderatorin Ellen DeGeneres überreichte er 2018 in ihrer Talkshow 4 Millionen Dollar für ihren Wildlife Fund zur Rettung der Berggorillas in Ruanda, was DeGeneres zu Tränen gerührt hatte. Das Geld stammte laut Medienberichten aus einer Investition in das Zahlungsnetzwerk Ripple, in das Kutcher und sein Geschäftspartner Guy Oseary investiert hatten. Schon zu Beginn seiner Karriere bewies er Sinn für Menschlichkeit. 2006 spendete er für jeden seiner ersten 50.000 MySpace-Follower einen Dollar an die Organisation »Habitat For Humanity«.

Manchmal schauspielert er auch

Ashton Kutcher kam in dem kleinen Ort Cedar Rapid in Iowa zur Welt und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Seine Karriere startete der 1,90 Meter große Kutcher als Model für namhafte Labels, bevor er beschloss, Schauspieler zu werden und nach Los Angeles zog. Seine erste Rolle bekam er in der Kultserie »Die wilden Siebziger«. Ashton Kutcher hat seitdem in vielen Serien und Filmen mitgewirkt. Pro Folge der Serie »Two and a Half Men« bekam er laut Medienberichten 750.000 US-Dollar und hat insgesamt rund 50 Millionen Dollar allein mit der Serie verdient. Sein Vermögen wird auf 180 Millionen Dollar geschätzt, das er aber nicht nur mit der Schauspielerei verdient hat. Werbedeals, zum Beispiel mit Nikon, Gap oder Lenovo, kamen hinzu. Ashton Kutcher ist auch Investor: Mit seiner Venture-Capital-Firma »A-Grade« investiert er in Start-ups, bekanntestes Beispiel ist »Airbnb«. Auch in Berlin war Ashton Kutcher aktiv und hat in die Berliner Start-ups »Amen« und »GoButler« investiert. Zuletzt war er Geldgeber für das Münchner Start-up »air up«. Im vergangenen Jahr unterbrach Ashton Kutcher seine Investitions- und Spendenaktivitäten kurz für Dreharbeiten. Sein jüngster Film »Vengeance« kommt demnächst in die deutschen Kinos.

Wie auch immer seine schauspielerische Leistung diesmal bewertet wird – sein Herz scheint auf jeden Fall goldener zu sein als jede Himbeere. Goldene Himbeeren hat er bereits einige für seine schauspielerische Leistung eingeheimst. Das scheint ihn aber nicht zu stören. Er verdient viel Geld, gibt etwas davon ab und nutzt seine Popularität für seine Charity-Projekte. Er lebt ein möglichst normales Familienleben mit seiner Frau Mila Kunis und seinen Kindern. Er kämmt sich nicht immer die Haare und wirkt wie der nette Typ von nebenan. Vielleicht ist das sein Erfolgsgeheimnis. Auf seinem Twitter-Account beschreibt er sich so: »Ich schaffe Dinge, Geschichten, Unternehmen, Gedankenkollaborationen, Träume und glaube an eine Zukunft, in der wir alle das Recht haben, nach Glück zu streben.« Warum auch nicht?

MK

Bild: IMAGO / Icon Sportswire, Instagram / aplusk