»Für eine offenere Gründungskultur« – Deutschlands jüngster Serienproduzent im Interview Viele Unternehmen in Deutschland plagen Nachwuchssorgen: Laut einer aktuellen Untersuchung der KfW

»Für eine offenere Gründungskultur« – Deutschlands jüngster Serienproduzent im Interview

Viele Unternehmen in Deutschland plagen Nachwuchssorgen: Laut einer aktuellen Untersuchung der KfW sehen drei Viertel der kleinen und mittleren Betriebe einen Mangel an Gründern als größte Hürde auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Welcher Stellenwert kommt dem Unternehmertum heute noch zu? Diese Frage hat sich auch Leonard Geßner gestellt – und einfach diejenigen gefragt, die es wissen müssen. Für seine Reihe »SELFMADE«, erhältlich auf Amazon Prime, interviewte der 18-Jährige Menschen, die erfolgreich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Wir haben mit ihm über seine Motivation und seine Erkenntnisse aus dem Projekt gesprochen.

Leonard, du interviewst seit Jahren Prominente – besonders Politiker und Regierungsmitglieder. Jetzt bist du um die Welt geflogen und hast erfolgreiche Unternehmer für deine Dokureihe »SELFMADE« getroffen. Warum?

Weil ich finde, dass das Thema »Unternehmertum« zu kurz kommt und ich der Überzeugung bin, dass ich auf diesem Weg viele andere Menschen zur Selbstverwirklichung inspirieren kann. Ich habe ja ganz bewusst vor allem Menschen interviewt, die vielleicht noch nie ein Interview gegebenen haben, sich aber trotzdem ein neunstelliges Vermögen aufgebaut haben. Denn ich glaube, dass das Verständnis noch nicht überall da ist, dass Bekanntheit nicht der erste Faktor für unternehmerischen Erfolg ist. Natürlich haben wir mit Saygin Yalcin oder dem truefruits-Gründertrio bekanntere Gesichter dabei.

Konntest du auch selbst was dabei lernen?

Total viel – vor allem, wie heiß es im Sommer in Rom sein kann. Nein, Spaß beiseite – ich konnte aus jedem Gespräch sehr viel mitnehmen und selbst lernen. Das will ich auf jeden Fall wiederholen und möglichst schnell mit der Planung der zweiten Staffel beginnen.

Gab es Sätze aus den Interviews, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Ich habe in meiner Rolle ja vor allem darauf geachtet, was andere Menschen für sich mitnehmen können und mir sind Sätze wie »Besser gut klauen als schlecht erfinden« oder »Unternehmertum ist vor allem Menschenmanagement« genauso wie »Wenn du nicht verkaufen kannst, bringt dir auch das beste Produkt nichts« in Erinnerung geblieben.

Die Beliebtheit von Unternehmern ist gefühlt auf einem Tiefpunkt. Woran liegt das?

Weil zu wenig darüber gesprochen wird und die Meinung anderer viele zu sehr interessiert. Alle Unternehmerinnen und Unternehmer hatten schon sehr, sehr harte Phasen und werden diese auch wieder haben und selbst wenn es mal nicht klappt: Na und? Was soll dann passieren? Du warst mutiger als die allermeisten. Ich werbe für eine offenere Gründungskultur, damit die besten Ideen und Konzepte nicht ein Leben lang nur im Kopf getragen werden…

Gab es bei den Interviewgästen Ansätze, dieses Ansehen wieder zu erhöhen? Unternehmen erfüllen schließlich eine tragende Rolle in der Gesellschaft.

Immens viele. Hier kann ich nur dafür werben, sich die Serie anzuschauen. Eigentlich möchten alle Unternehmerinnen und Unternehmer für ihre Passion – das Unternehmertum – werben und haben eigentlich in allen Interviews motivierend die Zuschauerinnen und Zuschauern angesprochen.

»Für eine offenere Gründungskultur« – Deutschlands jüngster Serienproduzent im Interview Viele Unternehmen in Deutschland plagen Nachwuchssorgen: Laut einer aktuellen Untersuchung der KfW

Unser Gesprächspartner:

Leonard Geßner ist Journalist. Schon mit 13 Jahren interviewte er Politiker für sein Format »Die Fragen stelle ich!«. Heute blickt er unter anderem Unternehmern über die Schulter.

 

Bilder: Jan Seebeck