Was wäre, wenn es eine Methode oder eine konzeptionelle Struktur gäbe, mit deren Hilfe wir die Gefühle und die Irrationalität, die unsere Risikoentscheidungen bestimmen, bändigen könnten, und die uns dabei helfen würde, bessere Entscheidungen zu treffen? Indem ich mich dem berühmten Gebot der Prozessanwälte beuge, das besagt, dass wir niemals eine Frage stellen sollten, deren Antwort wir nicht kennen, habe ich eine Antwort für Sie. Sie findet sich in demselben Trio unabhängiger Variablen wieder – die drei großen A, also Aktion, Ambition und Aspiration –, die ich Ihnen in Kapitel 5 vorgestellt habe.
Das Merkmal, durch das sich diese Variablen in meinen Augen voneinander unterscheiden, ist ihr Zeithorizont. Wie weit reicht jede Variable vom gegenwärtigen Zeitpunkt weg in die Zukunft? Minuten, Jahre oder ein ganzes Leben? Die Aspiration bezieht sich auf alle Dinge, die wir im Dienste eines höheren Ziels in unserem Leben tun. Ihr Zeithorizont ist grenzenlos. Unser Bestreben endet nicht an einer Ziellinie. Die Ambition beschreibt unsere Konzentration auf das Erreichen festgelegter und ehrgeizig verfolgter Ziele. Sie bewegt sich in einer zeitlich begrenzten Dimension, deren Umfang davon bestimmt wird, wie lange es dauert, bis wir unser Ziel erreichen. Je nach Komplexität und Schwierigkeitsgrad des Ziels kann unsere Ambition entweder auf die Ziellinie zurasen oder sich ihr im Schneckentempo nähern.
Den gesamten Auszug »Chance oder Risiko – Gewichten Sie richtig?« aus dem Buch »Lebe das Leben, das du wirklich verdienst« von Marshall Goldsmith und weitere spannende Artikel finden Sie in der aktuellen ERFOLG Magazin Ausgabe 06/2023 -> Link
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