US-Wahlkampf: Erfolg nur mit Milliarden im Rücken

US-Wahlkampf: Erfolg nur mit Milliarden im Rücken

Ein US-Wahlkampft kostet Milliarden. Auch, wenn dieser Umstand schon länger in der Kritik steht, ist ein Erfolg ohne finanziellen Background nicht möglich. Die neue Kandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, muss nun Spendengelder für ihren Wahlkampf einsammeln. Laut der Organisation Open Secrets wurden bei der Wahl 2020 mehr als 14,4 Milliarden US-Dollar ausgegeben, heißt es auf der Onlineplattform der »tagesschau«. Davon entfielen etwa 5,7 Milliarden auf den Präsidentschaftswahlkampf und 8,7 Milliarden auf die zeitgleichen Kongresswahlen. Der Wahlkampf 2020 war mehr als doppelt so teuer wie der vorherige (rund 2,4 Milliarden Dollar).

Oft fließen Großspenden an Super-Pacs, das sind Organisationen, die unbegrenzte Gelder für Werbung zugunsten bestimmter Kandidaten oder politischer Anliegen bekommen. Alle Kandidaten haben bisher insgesamt 660 Millionen US-Dollar verzeichnet, 215 Millionen für Biden und 196 Millionen für Trump. Wie sich das Sammeln von Spenden für Kamala Harris gestaltet, wird sich zeigen. Erfahrungsgemäß steigen die Summen, je näher die Wahlen rücken.

In keinem anderen Land erreichen Wahlkampfkosten annähernd die Höhen wie in den USA. Beispiel Deutschland: Für die SPD betrugen die Kosten für den Bundestagswahlkampf 2021 etwa 15 Millionen Euro, wie Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Interview mit der »Süddeutschen Zeitung« sagte. Laut Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung gab die SPD für den Bundestagswahlkampf im Jahr 2017 rund 24 Millionen Euro aus, CDU und CSU rund 30 Millionen. FDP, Grüne, Linke und AfD investierten zwischen 3 und 6,5 Millionen Euro.

MK

Bild: IMAGO / ZUMA Press Wire