Sarah Harrison genießt ihr Leben in vollen Zügen und lässt ihre rund 3,2 Millionen Instagram-Follower daran teilhaben (@sarah.harrison.official). Nach ihren Anfängen als Playmate war sie immer öfter in Fernseh-Produktionen wie »Der Bachelor«, »Promi Big Brother« oder »Fitness Diaries« zu sehen. Das reichte der Influencerin jedoch noch lange nicht: 2020 gründete sie mit ihrem Mann ein eigenes Unternehmen für Hautpflegeprodukte namens »samion« und zusammen teilen sie zudem Einblicke in ihr Familienleben auf dem gemeinsamen YouTube-Kanal »Team Harrison«. Uns hat Sarah im Interview verraten, worin die Schattenseiten des öffentlichen Lebens liegen und warum sie stets versucht, ihrer eigenen Meinung treu zu bleiben.
Viele junge Leute haben heutzutage den Traumjob »Influencer«. Was war deine Motivation, diesen Berufsweg einzuschlagen?
Tatsächlich bin ich da einfach hineingerutscht – ohne den bewussten Plan, Influencerin zu werden. Meine Präsenz in der Öffentlichkeit begann schon bevor Instagram und Social Media wirklich groß wurden. Damals gab es nur Facebook, wo man ein paar Bilder gepostet hat. Später kam Instagram hinzu – zu Beginn auch nur mit Fotos, ohne Stories oder andere Features. Das Ganze entwickelte sich Schritt für Schritt und ich gehörte zu den Ersten, die damals damit angefangen haben. Irgendwann ergaben sich dann die ersten Kooperationen und Partnerschaften.
Dass Social Media einmal zu meinem Beruf wird und mir so viele Türen öffnet, hätte ich damals niemals gedacht. Es war ein ganz natürlicher Prozess, für den ich heute sehr dankbar bin. Alles begann aus purem Spaß und der Leidenschaft, Content zu kreieren, Bilder zu machen und zu posten. Der Erfolg kam nicht durch eine gezielte Planung, sondern weil es immer aus Freude heraus geschah.
Was hättest du zu Beginn deiner Karriere als Influencerin gerne gewusst? Für welche Tipps wärst du sehr dankbar gewesen?
Am Anfang hätte ich mir gewünscht, mehr darüber zu wissen, dass zu all den großartigen Dingen, die dieser Job mit sich bringt, auch Herausforderungen gehören. Das Leben als öffentliche Person mit einer großen Reichweite ist nicht immer so unbeschwert, wie es vielleicht von außen wirkt. Gerade im Alltag fühlt man sich manchmal eingeschränkt – sei es bei Unternehmungen oder einfach darin, unbeschwert unterwegs zu sein. Es ist eine Verantwortung, der man sich erst bewusst wird, wenn man mitten drinsteckt. Solche Einblicke oder Tipps im Vorfeld wären sicherlich hilfreich gewesen. Trotzdem überwiegen für mich all die positiven Seiten und ich bin dankbar für den Weg, den ich bisher gehen durfte.
Welche Charaktereigenschaften und Fähigkeiten sollte ein Influencer vorweisen können, um erfolgreich zu werden?
Meine Top drei der Eigenschaften, die ein Influencer haben sollte:
An erster Stelle steht Authentizität. Es ist wichtig, ehrlich zu sein und nur das zu sagen und zu zeigen, hinter dem man wirklich steht – sowohl in Kooperationen als auch im persönlichen Bereich. Authentizität darf sich nicht nur auf bezahlte Partnerschaften beschränken, sondern muss auch im alltäglichen Leben spürbar sein. So bleibt man glaubwürdig und schafft das nötige Vertrauen in der eigenen Community. Das ist für mich der Schlüssel, um langfristig erfolgreich und glaubwürdig zu bleiben.
Zweitens sollte man keine Angst davor haben, genauso zu sein, wie man ist – ohne sich zu verstellen oder sich für irgendetwas zu schämen. Einfach echt, ungefiltert und real. Echtheit ist das, was die Menschen anspricht und verbindet.
Drittens ist Offenheit entscheidend. Offen dafür, sich weiterzuentwickeln, Neues auszuprobieren und dabei immer man selbst zu bleiben.
Inwiefern beeinflussen Influencer die Lifestyle-Branche?
Influencer haben einen enormen Einfluss auf die Lifestyle-Branche, da sie direkt mit ihrer Community in Verbindung stehen und viele Follower ihre Empfehlungen ernst nehmen. Genau deshalb finde ich es extrem wichtig, verantwortungsvoll mit diesem Einfluss umzugehen. Für mich bedeutet das, Produkte und Partnerschaften gründlich zu testen und nur solche weiterzuempfehlen, hinter denen ich zu 100 Prozent stehe. Ich arbeite mit vielen langjährigen Partnern zusammen und wähle Kooperationen sehr sorgfältig aus. Mir ist es wichtig, dass die Produkte, die ich empfehle, meine Community überzeugen, denn nur so kann ich auch langfristig erfolgreich bleiben und das Vertrauen erhalten.
Influencer sind für viele Menschen gleichzeitig Vorbilder. Lässt du dich auch selbst durch andere Influencer beeinflussen oder hast du deine persönlichen Idole woanders gefunden? Wie gehst du mit Kritik um?
Ich beobachte viele Kollegen und Kolleginnen und lasse mich von ihren Stories und Produktempfehlungen ebenfalls inspirieren, wenn sie etwas vorstellen, von dem sie überzeugt sind. Wenn mich etwas überzeugt, schlage ich auch sehr gerne selbst zu.
Persönlich habe ich auf Instagram keine klassischen Vorbilder, aber ich folge einigen internationalen Accounts, die mich in meinem Mindset und für mein Unternehmertum inspirieren. Besonders faszinierend finde ich, wie erfolgreiche Unternehmer ihr Business führen – das motiviert mich und gibt mir neue Ideen, die ich in meine eigene Arbeit einfließen lasse.
Was Kritik betrifft, versuche ich, konstruktiv damit umzugehen. Ich sehe Kritik als Möglichkeit, zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. Allerdings muss ich auch ehrlich sagen, dass Kritik manchmal näher geht, als man denkt. Es gibt Momente, in denen ich länger brauche, um sie zu verarbeiten, und ich nehme sie sehr ernst. Dennoch versuche ich, meine eigene Meinung stets zu vertreten und meinen Weg zu gehen. Social Media ist eben nicht immer einfach, aber es gehört dazu und man muss lernen, damit umzugehen. Mein eigenes Mindset hilft mir dabei, auch schwierige Situationen zu meistern.
Bild: Sivi Backmann