Andrea Subotic begeistert ihre 3,3 Millionen TikTok-Follower, über eine Millionen Instagram-Follower und 2,4 Millionen YouTube-Abonnenten mit Einblicken in ihr Leben und vor allem mit ihrem Sinn für Mode (@andrea_subotic). Ihre eleganten Outfits zeigt sie dabei auch als Gast von begehrten Fashionshows rund um die Welt – selbst vor der Pariser oder New Yorker Fashion Week macht sie nicht Halt. Uns hat Andrea im Interview verraten, wie ihr Lip-sync-Videos zum Erfolg verholfen haben und wie wertvoll, aber auch gefährlich der Einfluss von Influencern auf die Modebranche sein kann.
Viele junge Leute haben heutzutage den Traumjob »Influencer«. Was war deine Motivation, diesen Berufsweg einzuschlagen?
Eigentlich hatte ich nie geplant, Influencerin zu werden. Während meines Studiums 2020 habe ich aus Spaß TikTok heruntergeladen und angefangen, ein paar Lip-sync-Videos hochzuladen – einfach, weil es mir Spaß gemacht hat. Damals hatte ich keine Ahnung, was für Möglichkeiten es in diesem Bereich gibt, und ich hätte nie gedacht, dass es mal mein Beruf werden könnte. Aber als eines meiner Videos plötzlich viral ging, hat sich alles irgendwie von selbst entwickelt. Es war nie ein geplanter Weg, sondern ist aus Leidenschaft entstanden. Ich denke, das macht es für mich auch so besonders.
Was hättest du zu Beginn deiner Karriere als Influencerin gerne gewusst? Für welche Tipps wärst du sehr dankbar gewesen?
Ich hätte gerne gewusst, dass es völlig in Ordnung ist, Zeit zu brauchen, um seinen eigenen Stil zu finden. Es ist so wichtig, Trends nicht einfach nur zu kopieren, sondern etwas Eigenes daraus zu machen – etwas, das wirklich zu dir passt.
Außerdem hätte ich früher gerne verstanden, dass Authentizität der Schlüssel ist. Es bringt nichts, sich mit anderen zu vergleichen oder zu versuchen, perfekt zu sein. Und ein Tipp, für den ich wirklich dankbar gewesen wäre: Kritik wird immer kommen, aber sie darf dich nicht von deinem Weg abbringen. Es ist entscheidend, sich auf das Positive zu fokussieren und dranzubleiben, auch wenn es mal schwierig wird.
Welche Charaktereigenschaften und Fähigkeiten sollte ein Influencer vorweisen können, um erfolgreich zu werden?
Ich bin der Meinung, dass Kreativität an erster Stelle steht. Denn nur wer etwas mit Leidenschaft macht und dafür brennt, kann langfristig authentischen und einzigartigen Content schaffen, der Menschen begeistert.
Ich denke aber auch, dass Durchhaltevermögen eine wichtige Eigenschaft ist, die man braucht. Der Aufbau eines Accounts, einer Personal Brand und einer Community erfordert Zeit und Geduld. Daher ist es wichtig, langfristig motiviert und konsequent zu bleiben.
Inwiefern beeinflussen Influencer die Mode-Branche?
Ich glaube, insgesamt haben Influencer einen großen Einfluss darauf, wie wir Mode wahrnehmen und konsumieren.
Sie spielen eine sehr große Rolle in der Modebranche, da sie Trends setzen und durch ihre Reichweite und Authentizität viele Menschen inspirieren. Sie erweitern das Sichtfeld, machen Mode nahbar und bringen sie auf eine persönliche, individuelle Ebene, mit der sich viele Konsumenten besser identifizieren können.
Einerseits gewinnen Themen wie Nachhaltigkeit oder Individualität in der Mode immer mehr Bedeutung, was dazu beiträgt, dass viele Menschen bewusster konsumieren. Andererseits beschleunigen sie aber auch den Trend zu Fast Fashion, was eine Herausforderung sein kann.
Influencer sind für viele Menschen gleichzeitig Vorbilder. Lässt du dich auch selbst durch andere Influencer beeinflussen oder hast du deine persönlichen Idole woanders gefunden? Wie gehst du mit Kritik um?
Ich lasse mich weniger direkt von anderen Influencern beeinflussen, sondern eher von einzelnen Videos oder Trends, die ich sehe, und versuche, sie auf meine eigene Art zu interpretieren und neu zu gestalten. Wenn ich bei Celebrities oder auf Plattformen wie Pinterest etwas entdecke, das mir gefällt, mache ich daraus gerne meine eigene Version, die zu meinem Stil passt.
Was Kritik angeht, sehe ich sie als Chance, mich weiterzuentwickeln, solange sie konstruktiv ist. Aber ich lasse mich von negativen Kommentaren nicht verunsichern und konzentriere mich lieber darauf, mir selbst treu zu bleiben.
Bild: Davide Frandi