Nadine Weckerle: »Nie nach rechts und links schauen«

Nadine Weckerle: »Nie nach rechts und links schauen«

Nadine Weckerle ist nicht nur Influencerin und Mutter von drei Jungs – und bald auch einem Mädchen –, sondern auch Geschäftsfrau: Als Gründerin von »Jenna Jewelry« produziert sie Gold- und Silberschmuck und als Vertriebspartnerin von HYLA, bei dem sie sich innerhalb von zwei Jahren eines der erfolgreichsten Teams weltweit aufgebaut hat, zeigt sie ihren rund 227.000 Instagram-Followern zudem ihre Liebe für Ordnung und Sauberkeit (@nadine6809). Uns hat Nadine im Interview verraten, warum sie den Großteil ihres Berufs lieber zusammen mit ihrem Mann koordiniert, statt sich auf andere Personen zu verlassen, und weshalb sie in ihren Beiträgen nie über Politik oder Religion reden würde.

Viele junge Leute haben heutzutage den Traumjob »Influencer«. Was war deine Motivation, diesen Berufsweg einzuschlagen?

Es war eigentlich nur ein Hobby. Ich bin schon seit zwölf Jahren bei Instagram und meine Motivation war nie Influencer zu werden – das gab es ja damals noch gar nicht. Ich bin also damit groß geworden. Die Entwicklung war quasi gemeinsam mit mir. Und deswegen war das nie meine Intention und ich habe einfach nur das gemacht, was ich liebe und was mir Spaß macht.

Was hättest du zu Beginn deiner Karriere als Influencerin gerne gewusst? Für welche Tipps wärst du sehr dankbar gewesen?

Die damalige Zeit kann man wirklich gar nicht mit heute vergleichen. Damals kam eins zum anderen und alles war für mich positiv, weil ich ja nie irgendwelche Erwartungen hatte. Deswegen ist mein Tipp für die, die das jetzt starten wollen: Die Erwartungen darf man niemals zu hoch setzen. Man braucht viel Geduld und man sollte sich nicht verbiegen. Man sollte immer auf sich selbst schauen und nicht auf andere – privat und beruflich. Nie nach rechts und links schauen, nicht nach oben und unten. Die einzige Person, mit der man sich vielleicht vergleichen sollte, ist die Person, die man gestern oder vor einem Jahr war. Man darf den eigenen Erfolg nicht von anderen abhängig machen, weil dann gibt man auch ein Stückchen Kontrolle ab.

Welche Charaktereigenschaften und Fähigkeiten sollte ein Influencer vorweisen können, um erfolgreich zu werden?

Fleißig und zielstrebig sollte man natürlich sein. Ich mache zum Beispiel vieles allein. Ich koordiniere das Meiste zusammen mit meinem Mann und habe bis heute kein Management. Mein Motto war schon immer ein bisschen: »Verlässt du dich auf andere, bist du verlassen.« Ich verlasse mich meistens nur auf mich. Deswegen bin ich wahrscheinlich auch da, wo ich jetzt bin – weil ich immer fleißig und zielstrebig war. Und ganz wichtig: Man sollte immer das tun, was man liebt und über das reden, was einen bewegt. Der Erfolg kommt nur, wenn man für eine Sache brennt.

»Influencerin« ist zwar mein Hauptjob, aber ich habe ja auch vor zwei Jahren bei HYLA angefangen und da ist es genau das gleiche: Ich habe einfach nur das getan, was ich liebe. Ich brenne für die Sache und dann kommt eben auch der Erfolg – wenn man einfach authentisch ist und auch wirklich dahintersteht.

Inwiefern beeinflussen Influencer die Lifestyle-Branche?

Ich denke schon, dass Influencer stark beeinflussen, gerade auch die jüngere Generation. Das ist einfach das Werbemedium der Gegenwart und auch, denke ich, der Zukunft. Da muss man halt auch aufpassen.

Influencer sind für viele Menschen gleichzeitig Vorbilder. Lässt du dich auch selbst durch andere Influencer beeinflussen oder hast du deine persönlichen Idole woanders gefunden?

Ich lasse mich inspirieren und schaue ab und an mal Storys von anderen, aber ich habe noch nie groß nach links und rechts geschaut. Ich habe schon immer mein eigenes Ding durchgezogen und bin auch gar nicht so connected mit anderen. Sich zu viel zu vergleichen ist auch nicht gut – das ist der Anfang der eigenen Unzufriedenheit, glaube ich.

Wie gehst du mit Kritik um?

Die Leute denken bei mir immer, sie wissen alles. Im Endeffekt zeige ich aber sehr viel aus meinem Privatleben gar nicht. Auch Politik oder Religion würde ich niemals thematisieren bei Instagram, weil ich dem gar nicht so eine Plattform bieten will. Das machen ja sehr viele, die polarisieren wollen, was dann natürlich auch zu extrem vielen Views führt. Aber ich habe mich da schon immer eher bedeckt gehalten und will da gar nicht zu viel Privates teilen.

Aber klar, auch ich kriege Hate, das gehört dazu. Das ist aber meistens nichts Konstruktives. Da merkt man einfach den Neid und die eigene Unzufriedenheit von denen, die sich vielleicht im Hamsterrad bewegen und nicht glücklich mit ihrem eigenen Leben sind. Das ist ja oft so: Wenn man selbst nicht glücklich ist, dann triggert einen einfach der andere, der einfach sein Leben lebt und glücklich ist. Ich bin wirklich jeden Tag so glücklich und dankbar. Egal ob Montag, Dienstag, Samstag oder Sonntag – für mich ist jeder Tag gleich, weil ich jeden Tag das tun darf, was ich liebe. Ich mache da keinen Unterschied. Ich glaube, viele fühlen sich einfach getriggert, weil sie nur fürs Wochenende leben. Vielleicht ist es denen manchmal zu viel, wenn ich dann Montagfrüh schon wieder in die Kamera lache und happy bin. Das kann ich mir zumindest vorstellen, weil meistens kommt von so jemandem auch keine konstruktive Kritik.

 

Bild: Dross & Schaffer München Briennerstrasse