Ein Gastbeitrag von Chris Laharnar
Die meisten Employer-Branding-Kampagnen wirken wie die Karriereseiten von zehn anderen Unternehmen: Hochglanz, Happy Faces, ein paar Buzzwords zur »Work-Life-Balance« – fertig. Das Problem? Die Wirkung hält genau so lange, wie das Bewerbungsformular dauert.
In Zeiten von Fachkräftemangel, Wertewandel und digitalem Überfluss reicht Marken-Make-up nicht mehr. Menschen bewerben sich nicht bei Branding – sie folgen Charakter.
New Work fordert Haltung – nicht nur Hochglanz-Kampagnen
New Work ist nicht die Tischtennisplatte im Pausenraum. Es ist ein Mindset, das auf Eigenverantwortung, Sinnorientierung und Augenhöhe basiert.
Das stellt Arbeitgeber vor eine unbequeme Frage: Wofür stehen wir wirklich? Nur wer diese Frage klar beantworten kann – und sie auch lebt – wird in der neuen Arbeitswelt bestehen. Eine glaubwürdige Arbeitgebermarke entsteht nicht in der Kommunikationsabteilung, sondern in der Führungsetage. Dort, wo Entscheidungen getroffen werden, nicht nur Slogans.
New Benefits: Warum echte Werte mehr ziehen als freie Obstkörbe
Kandidatinnen und Kandidaten von heute durchschauen Gimmicks von gestern. Obst, Kickertisch, Jobrad – alles schön, aber kein Grund, sich für oder gegen ein Unternehmen zu entscheiden. Was zählt, sind Benefits, die bedeuten, nicht nur belohnen. Benefits, die Haltung zeigen – und Verantwortung übernehmen.
In einer Zeit, in der viel gefordert wird, müssen Arbeitgeber vor allem eines wieder lernen: zu geben. Und zwar nicht beliebige Extras, sondern das, was wirklich im Leben der Menschen zählt. Unterstützung, wo es darauf ankommt – im Alltag, in Übergängen, in der Familie, in der Gesundheit. Nicht als Zusatzleistung. Sondern als Ausdruck echter Wertschätzung.
Genau darum geht es uns in unserem Unternehmen. Wir entwickeln Benefits nicht, um sie anzubieten – sondern damit sie gelebt werden.
Vom Mittelständler zur Marke: Wie du zur Identität wirst, die Talente anzieht
Gerade im Mittelstand liegt oft ein Schatz: Nähe, Klarheit, echte Kultur. Aber dieser Schatz bleibt unsichtbar, wenn er nicht zur Marke wird. Und damit ist nicht das Logo gemeint. Sondern das, was Menschen fühlen, wenn sie mit deinem Unternehmen in Kontakt kommen – als Bewerber, als Mitarbeiter, als Mensch. Du willst Wirkung? Dann bau keine Marke auf – sei eine. Unsere Idee steht für genau diesen Bruch mit oberflächlicher Außendarstellung.
Wir sehen Benefits nicht als Werkzeug, um zu glänzen – sondern als Spiegel dessen, was ein Unternehmen innen lebt. Eine starke Arbeitgebermarke braucht Benefits, die nicht gekauft, sondern geglaubt werden. Sie sind kein Extra – sie sind Ausdruck von Identität.
Charakter ist kein Trend – sondern Zukunft
Der Fachkräftemarkt verzeiht keine Show mehr. Wer Menschen gewinnen will, braucht keine Versprechen – sondern ein Profil. Nicht als Trend – sondern als strategische Entscheidung.
Employer Branding ist tot. Es war nie mehr als Fassade. Die Zukunft gehört Arbeitgebern mit Haltung. Wir begleiten Unternehmen, die bereit sind, Verantwortung neu zu denken – und zwar nicht nur für ihre Zahlen, sondern für ihre Menschen.
Der Autor:
Chris Laharnar ist Geschäftsführer des Unternehmens Family of Benefits.
Sein Fokus liegt auf Kommunikationsstrategien und Beratung von Unternehmen.
Beitragsbilder: privat, Depositphotos / saragolfart@gmail.com