Splitbild Alessandro Laharnar (links) und Menschen im Büro (rechts)

Der Benefits-ROI – weil Wertschätzung kein Extra ist

Ein Gastbeitrag von Alessandro Laharnar

Der Mittelstand gibt jährlich Millionen für Benefits aus – und wundert sich trotzdem über sinkende Bindung, steigende Fluktuation und Fachkräftelücken. Die Ursache? Viele Benefits sind besser gemeint als gemacht. Sie entstehen aus Aktionismus, aus dem Wunsch »etwas Gutes« zu tun – aber nicht aus Strategie. Was fehlt, ist System. Ein klarer Plan, der Wirkung erzeugt – nicht nur gute Laune. Denn: Benefits sind kein Bonusprogramm. Sie sind ein Wirtschaftsfaktor. Wer das nicht erkennt, wirft Geld aus dem Fenster. Nicht aus Bosheit, sondern aus Unwissen.

Benefits sind kein Dankeschön – sie sind Strategie

Das eigentliche Problem liegt tiefer: Wir behandeln Benefits, als wären sie Geschenke. Ein Zeichen der Wertschätzung, ja – aber eben zusätzlich, freiwillig, nett gemeint. Das ist ein Denkfehler. In Zeiten von New Work, Generation Z und einer Arbeitswelt im Wandel sind Benefits kein Extra – sie sind Teil des unternehmerischen Fundaments.Ein gezielt eingesetzter Benefit kann – im richtigen Kontext – mehr Wirkung entfalten als ein Gehaltssprung. Wenn er zur Lebensrealität der Mitarbeitenden passt. Wenn er Probleme löst. Und wenn er strategisch mitgedacht wird – statt auf Zuruf.

Der Benefits-ROI: Wenn Wertschätzung wirtschaftlich wird

Genau hier setzen wir an. Wir sprechen nicht über Benefits als Gimmicks – sondern als gezielte Investition mit messbarem Return. Der Benefits-ROI ist kein Modewort. Es ist eine Denkweise. Er zeigt sich, wenn eine Gesundheitsmaßnahme nachweislich Krankheitstage reduziert. Wenn ein Weiterbildungsbudget zu messbar höherer Produktivität führt. Oder wenn flexible Arbeitsmodelle die Verweildauer verlängern. Nicht nett. Wirkungsvoll.

Diese Denkweise fragt:

    • Was kostet dich eine Maßnahme – und was bringt sie dir ein?
    • Welche Benefits wirken langfristig – und welche nur im Onboarding-Gespräch?
    • Wie steigern Benefits Loyalität, Produktivität, Verweildauer – nicht Image?

Der Mittelstand braucht nicht mehr Maßnahmen. Er braucht mehr Messbarkeit.

So kalkulierst du Wirksamkeit – und warum das einfacher ist, als du denkst

Viele schrecken davor zurück, Benefits zu bewerten. Zu weich, zu menschlich, zu ungreifbar? Falsch!

Die Wirkung von Benefits lässt sich heute datenbasiert erfassen:

    • Reduktion von Krankheitsausfällen
    • Steigerung der Verweildauer
    • Veränderung von Zufriedenheitswerten
    • Produktivitätskennzahlen pro Team

    Die Formel ist simpel: Ein Benefit ist nur dann gut – wenn er besser ist als sein Preis. Und genau das lässt sich berechnen. Nicht theoretisch, sondern konkret – wenn man es ernst meint.

    Effekt schlägt Emotion – warum Arbeitgeber endlich rechnen lernen müssen

    Es geht nicht darum, den Menschen hinter der Maßnahme zu vergessen. Im Gegenteil:Nur wer den Menschen wirklich sieht, investiert sinnvoll. Geld auszugeben für das Falsche ist kein Ausdruck von Menschlichkeit – es ist betriebswirtschaftliche Fahrlässigkeit. In unserem Unternehmen entwickeln wir keine Produkte – wir bauen Systeme. Systeme, die wirken, weil sie durchdacht sind. Die nicht davon leben, dass sie besonders emotional sind – sondern dass sie besonders effektiv sind. Wertschätzung ist kein Extra. Sie ist dein größter wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

    Der Autor:

    Alessandro Laharnar ist Geschäftsführer des Unternehmens Family of Benefits.

    Sein Fokus liegt auf Wirtschaftlichkeit und Steueroptimierung.

    Beitragsbilder: privat, Depositphotos / TarasMalyarevich