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Chris Hemsworth: Standhaft wie ein junger Gott

Chris Hemsworth ist vieles – Hollywood-Star, Actionheld, Familienmensch. Doch sein größter Triumph liegt nicht in seinen Blockbuster-tauglichen Muskeln oder dem strahlenden Lächeln, sondern in der Bodenständigkeit, mit der er sich trotz seines weltweiten Ruhms treu bleibt. In einer Branche, die oft auf glatt polierte Images setzt, ist Hemsworth ein Star der »neuen Generation«: kraftvoll, selbstironisch, glamourös und doch überraschend nahbar. Jenseits des Sets ist er einfach Chris Hemsworth, der die Rolle ablegt und als Privatmensch kein künstliches Image pflegt, das zur falschen Identität werden könnte. »Es geht nicht darum, der Stärkste im Raum zu sein, sondern der, der am besten weiß, wann man Stärke zeigen muss – und wann man einfach Mensch sein darf«, lautet das Credo des 42-Jährigen. Geboren im australischen Melbourne und aufgewachsen im abgelegenen Outback, lernte Hemsworth früh, dass echtes Können harte Arbeit bedeutet. »Meine prägendsten Erinnerungen sind die an Krokodile und Büffel in der Wildnis – das hat mich geerdet«, sagte er in einem Interview mit dem Magazin GQ.

Auch ein Thor fängt klein an

Seine Karriere begann vergleichsweise bescheiden. Mit 20 sprach er für TV-Rollen in australischen Seifenopern wie »Home and Away« vor – eine Zeit, die er rückblickend als »Lehrjahre der Demut« bezeichnete. Der Durchbruch kam mit einer Absage: Ursprünglich sollte sein jüngerer Bruder Liam die Rolle des Thor übernehmen, doch Regisseur Kenneth Branagh entschied sich im letzten Moment für Chris. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig: Hemsworths Porträt des nordischen Gottes vereinte mythische Wucht mit menschlicher Verletzlichkeit – und machte ihn über Nacht zum Superstar. Doch statt sich auf Superhelden-Rollen zu beschränken, suchte er immer wieder neue Herausforderungen: Als Formel-1-Legende James Hunt in »Rush« bewies er dramatische Tiefe, als brutaler Warlord Dementus in »Furiosa: A Mad Max Saga« zeigte er unerwartete Wandlungsfähigkeit. Die Schauspielerei allein füllte ihn jedoch nicht aus; parallel baute er sich als Produzent ein eigenes Imperium auf: Die »Extraction«-Reihe (2020–2023) präsentierte ihn nicht nur als knallharten Actionhelden, sondern auch als geschäftstüchtigen Macher hinter der Kamera.

Schauspielerei ist nur eine Seite

Hemsworths Einfluss reicht weit über die Leinwand hinaus. Als einer der bestbezahlten Schauspieler der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 150 Millionen US-Dollar nutzt er seine Plattform für Umweltschutz und mentale Gesundheit. Seine Dokumentation »Limitless« thematisierte offen seine genetische Prädisposition für Alzheimer und wurde zur Inspiration für Millionen. Das Thema Gesundheit fließt auch in Hemsworths Unternehmertum ein: Er entwickelte die Fitness-App »Centr«. Für seine Rollen musste er seinen Körper kontinuierlich transformieren – vom massiven Muskelaufbau für »Thor: Tag der Entscheidung« bis zur definierten Form für »Avengers: Endgame«. Sein Trainer Luke Zocchi entwickelte spezielle Programme wie das 13-wöchige »Centr Power«, das später zum Fundament der App wurde. Der Erfolg blieb nicht aus: 2019 übernahm das Investmentunternehmen HighPost Capital die App. »Centr« zählt mehr als 200.000 zahlende Abonnenten und eine wachsende Community, wie HighPost Capital auf seiner Homepage berichtet. An dem Unternehmen ist auch Mark Bezos, der Bruder von Jeff Bezos, beteiligt.

Mit Tiefgang surfen statt driften

Durchs Leben zu driften scheint nicht seine Art zu sein – Chris Hemsworth erkennt Chancen und nutzt sie: als Schauspieler, Produzent, Unternehmer und Vorbild für viele Menschen. Nach den Dreharbeiten zu »Extraction 2« und der Veröffentlichung der Disney+-Dokuserie »Limitless« legte Hemsworth eine berufliche Pause ein. Er betonte, nach einem geschäftigen Jahrzehnt mit acht Marvel-Filmen und anderen Projekten eine Phase der Erholung zu benötigen. Hemsworth verbrachte die Zeit hauptsächlich in seinem Zuhause in Byron Bay, Australien und konzentrierte sich auf Familie, Surfen und mentale Gesundheit. Diese Auszeit nutzte Chris Hemsworth offenbar für eine umfassende Bestandsaufnahme seines bisherigen Lebens: »Plötzlich tauchen viele Fragen auf: Wer bin ich? Was ist mein Beitrag? Hat das, was ich tue, einen Wert?«, wird er im Magazin Forbes zitiert; Gedanken eines Mannes, der nicht nur an der Oberfläche schwimmt, sondern tiefer eintaucht – und eines Schauspielers, für den Hollywood nicht der alleinige Lebensinhalt ist.

Beitragsbild: IMAGO / Landmark Media