Kabarettist Bernd Stelter im Interview über Arbeitsmoral und Lebensqualität.
Herr Stelter, Sie haben auf der Bühne angefangen und sind dann aber mit einem Sprung ins Fernsehen gegangen. Wie war das? Eine ganz andere Welt?
Nein. Ich bin schön der Reihe nach zuerst zur Bühne gegangen, dann kam das Radio und danach Fernsehen dazu. Das war recht organisch, das passte schon aneinander. Der eigentliche Sprung war weg von der ARD. Dort hatte ich eine Show namens „Stimmung“, die jetzt auch nicht die beste Show der Welt war, aber ich hatte damals, als junger Mann, nicht die Chance so etwas abzulehnen. Immerhin habe ich mit einer April-Ausgabe die Quote des paralell auf RTL sendenden Rudi Carell geschlagen und das hat er nie vergessen. Also hat er mich irgendwann angesprochen, ob ich Lust hätte auf „Sieben Tage, sieben Köpfe“. Das war für mich schon ein besonderer Tag.
Wird im Vergleich zu früher die Komik etwas mehr zum Geschäft wenn man ins
TV geht, sich vermarktet und an Drehbücher halten muss?
Ja sicher. Ab einem gewissen Moment wird einem schon klar, dass man jetzt davon lebt, das hat aber mit Fernsehen wenig zu tun. Es gab den Moment, in dem ich sagte, Volkswirtschaftslehre war zwar ne tolle Geschichte, aber die Diplomarbeit nicht und ich habe mitten im Examen abgebrochen. Ich habe in Bonn studiert. Da waren damals wüste Professoren unterwegs, die wer weiß was gefordert haben. Die Entscheidung war einfach, entweder für zwei Jahre die Gitarre an den Nagel zu hängen oder das Studium aufzugeben. Mein Vater war nicht begeistert, als ich mich gegen das Studium entschieden habe. Ich bin noch lange immatrikuliert geblieben, in der Hoffnung, wieder rein zu kommen. Aber wenn der Bruch da ist, eine Familie und Kinder dazu kommen, dann merkst du irgendwann, dass du von Comedy lebst, dass das dein Beruf geworden ist. Das lässt sich dann nicht verhindern, dafür ist die Verantwortung dann zu groß.
Verändert einen das? Ist man dann verkrampfter oder geht das nach wie vor gut?
Das geht nach wie vor sehr gut. Man hält mich ja für die rheinische Frohnatur. Das finde ich sehr lustig, denn das sind zwei Irrtümer in einem Satz. Erstens bin ich kein Rheinländer, sondern Westphale, und zweitens bin ich sicher keine Frohnatur. Ich versuche immer optimistisch zu sein, aber an diesem Optimismus muss ich immer arbeiten, der ist nie einfach so da. Ich bin nicht schon morgens, wenn ich aufstehe schon fröhlich und optimistisch dabei.
Also sind sie eigentlich eher ein Denker?
Ja, auch wenn einem die Leute das nicht so glauben, wenn man mit Karneval und „Sie ben Tage, sieben Köpfe“ identifiziert wird. Ich weiß sehr genau, was ich da mache. Ich kann zwei Dinge im Leben wirklich gut:…..
Dies ist nur ein Auszug aus dem aktuellen ERFOLG Printmagazin.
Den ganzen Artikel kannst du im aktuellen Erfolg Magazin lesen!
Bild: Backhaus Verlag