Felix Hutt spielte bei kleinen Turnieren in der ganzen Welt, um sich seinen Traum zu erfüllen: einmal in der Tennis-Weltrangliste stehen. Die Erfahrungen von seiner Reise erzählt er in dem Buch „Lucky Loser – Wie ich einmal versuchte, in die Tennis-Weltrangliste zu kommen“, das am 2. Mai im Verlag Ullstein Extra erschienen ist.
Hutt schreibt in dem Buch, dass er vom Training, den Spielen und den Gegnern viel für sein Leben gelernt hat. Er sei geduldiger und toleranzfähiger geworden. „Ich glaube, dass es keinen Sport gibt, der einem so viel fürs Leben mitgeben kann wie Tennis. Man muss seinen Gegner lesen können und sollte ihm wenig von sich selbst preisgeben. Man braucht Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Konzentration, Schnellkraft, strategisches Denken und den Willen, über Stunden Selbstzweifel und äußere Widrigkeiten, wie die Beschaffenheit des Platzes oder das Wetter, zu überwinden“, formuliert der Autor.
Beim Tennis gibt es nur Sieg und Niederlage
Im Tennis gebe es keinen glücklichen Zufall, keinen Lucky Punch und keinen Ausgleich in letzter Minute. Es gebe nur Sieg und Niederlage. Egal wie hoch man führe, wenn man den letzten Punkt nicht macht, kann der Gegner zu jeder Zeit zurückkommen. Und wer ein Tennismatch gewinnen wolle, muss über einen langen Zeitraum viele Punkte gewinnen. Selten laufe es so, wie man es geplant hat. Tennisspieler müssten eine hohe Frustrationstoleranz entwickeln, wenn sie erfolgreich sein wollen. Das eigene Unvermögen, der Netzroller des Gegners im falschen Moment, die Sonne, die beim Aufschlag den Ball verschlucke, der Typ am Zaun, der laut auf seinem Handy telefoniere – in jedem Match gebe es viele Gründe, die für eine Niederlage verantwortlich gemacht werden können. Aber wer sich leicht aus der Fassung bringen lasse, der wird verlieren.
Hutt hält viel von der Aussage des österreichischen Tennistrainers Günter Bresnik, der einmal gesagt habe: „Ich würde jedem Kind professionelles Tennistraining empfehlen, selbst wenn es keine Chance hat, jemals einen einzigen Dollar Preisgeld zu gewinnen. Es gibt keine bessere Lebensschule.“ Hutt sagt, dass er zwar kein Anhänger von Ratgebern sei und niemanden belehren wolle. Aber er sei davon überzeugt, dass von dem, was er vom Tennissport fürs Leben gelernt hat, auch andere profitieren können. Was er damit genau meint, schildert der 40-jährige Journalist im letzten Kapitel, dessen Titel lautet: „Bonus Track – Zehn Dinge, die man vom Tennis fürs Leben lernen kann“.
Bildquelle: Ullstein Buchverlage GmbH/Elvis Bonnier