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Bankprodukte: Was braucht man und was lohnt sich?

Die Anzahl und Vielseitigkeit heutiger Bankprodukte ist riesig: vom Girokonto, das nahezu jeder benötigt, bis zum Aktienfonds als lukrative Geldanlage. Welche Produkte sind in Deutschland begehrt und welche lohnen sich?

Bankkonto/Girokonto

Eine TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank zeigt, dass der Deutsche im Durchschnitt 3,5 Bankprodukte nutzt. Je mehr Geld jemand hat, desto mehr Produkte nutzt er. Das beliebteste und mittlerweile auch wichtigste Finanzprodukt ist das Girokonto. Es ermöglicht das bargeldlose Bezahlen und dient als Adresse für Geldeinzahlungen – ob von Arbeitgebern, Renten oder sonstigen Quellen. Ohne Bankkonto hat man es in Deutschland mittlerweile schwer, denn in den seltensten Fällen werden Geldbeträge wie Lohn oder Rente bar ausgegeben. Etwa 95 Prozent der Deutschen besitzen deshalb ein Girokonto. Dank des anhaltenden Konkurrenzkampfes am Markt gibt es immer noch Konten, die (zumindest für Privatpersonen) komplett kostenfrei sind.

Kreditkarte

Die Kreditkarte wird immer beliebter, denn sie erleichtert das Bezahlen im Ausland. 2018 besaß jeder dritte Deutsche eine Kreditkarte. Im internationalen Vergleich hat die Kreditkarte hierzulande aber nur einen untergeordneten Stellenwert. Die meisten Geldgeschäfte laufen in Deutschland nämlich über Bargeld oder die Girocard. Wer sich allerdings öfter im Ausland aufhält oder internationale Zahlungsgeschäfte tätigen möchte, braucht meist eine Kreditkarte. Auch Hotels und Mietwagen lassen sich teilweise nur über eine Kreditkarte mieten.

Für wen sich die praktische Plastikkarte lohnt, hängt demnach ganz vom individuellen Lebensstil ab. Ähnlich verhält es sich mit den Sonderkarten, etwa Gold- oder Platinkreditkarten. Sie lohnen sich nur für diejenigen, die die Rabatte der dafür ausgewiesenen Bankpartner nutzen. Andernfalls bleibt der Mehrwert dieser Karten auf der Strecke, da einige der Vorteile – kostenloses Bargeldabheben weltweit beispielsweise – auch bei günstigeren Karten enthalten sind beziehungsweise über den Mehrpreis für die Karte teuer bezahlt werden müssen.

Kredit

Mittlerweile ist es einfach, einen neuen Kredit abzuschließen: Onlineangebote wie das der Norisbank sind leicht zugänglich und mit wenigen Klicks erhältlich. Kreditanfragen haben laut Kredit-Kompass der SCHUFA in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. 2017 wurden mehr als 8 Millionen Ratenkredite neu aufgenommen – ein Rekord. Vor allem Kleinkredite bis 1.000 Euro und Null-Prozent-Finanzierungen von Möbelhäusern und Elektromärkten verzeichnen einen starken Zuwachs.

Die Aufnahme eines Darlehens sollte allerdings wohlüberlegt sein, denn Kredite stellen immer ein Risiko der Mehrverschuldung dar. Die Anschaffung von Luxusgütern sollte niemals über Darlehen finanziert werden. Kredite lohnen sich aber, wenn größere Investitionen nötig werden, die man wirklich braucht – beispielsweise eine Eigentumsimmobilie oder ein Familienwagen, der täglich gebraucht wird.

Geldanlagen

Wer heute Geld anlegen will, sollte die Ersparnisse streuen, also in möglichst verschiedene Geldanlageprodukte stecken. Obwohl man damit aktuell fast kein Geld ansparen kann, besitzen die meisten Deutschen Sparkonten und -bücher. Neben Sparbuch, Tages- und Festgeldkonten können auch Investment- und Immobilienfonds sowie der Kauf von Aktien in Betracht gezogen werden.

Tendenziell erscheinen Investitionen in Sachwerte, etwa in Aktien oder Immobilien, lohnenswerter als beispielsweise Sparbücher. Allerdings unterliegen diese starken Schwankungen. 2018 beispielsweise verloren viele Anleger mit ihren gemanagten Fonds und ETFs viel Geld. Dennoch zählen börsengehandelte Fonds zu den Preis-Leistungs-Siegern.

Welche Geldanlagen sich für wen lohnen und wie rentabel sie sind, kann pauschal also nicht gesagt werden. Die Antwort hängt nämlich auch ab von Faktoren wie der aktuellen Markt- und der persönlichen Lebenssituation, der Risikobereitschaft des Anlegers sowie der Höhe des anzulegenden Vermögens ab.

 

Bildrechte: Flickr Money makes the world go ‚round. Linus Bohman CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten