Be a Change Maker

Be a Change Maker

»Be a Change Maker« – seit gefühlt über 50 Jahren entwickle ich mich in die Richtung der Strahlkraft dieser Lebenseinstellung. Die unüberwindbare Lern- und Merkschwäche, Ängste, Schwankschwindel oder Schmerzen und eine verdammt peinliche Blasenschwäche ließen mir das Leben bereits in den ersten Lebensjahren als Kampf erscheinen. So habe ich erst sehr viele Jahre später herausgefunden, dass in den eigenen vier Wänden eine Vergiftung der zerstörerischsten Art ihr Unwesen getrieben hat. Mein Vater war Baumeister und hat alles, was mit Holz zu tun hatte mit einer höchst gesundheitsschädigenden Holzschutzlasur behandelt. Ohne dass er es natürlich wollte, hat er seine Familie leider legal vergiftet. Er selbst hat, als ich noch zwölf Jahre jung gewesen bin, sein Leben durch einen Autounfall beendet. Meine Mutter und ich haben uns zeitlebens bewusst und oftmals auch unbewusst mit den Nachwehen dieser Vergiftung auseinandersetzen müssen. Bei meiner Mutter war es leider der Alkohol und ein sehr unstetes Leben, bis sie schließlich an den Kollateralschäden der Vergiftung verstarb und so den Kampf gegen das ausdünstende Monster verlor.

Negatives in Positives verwandeln: Wann Change möglich ist

Warum berichte ich das hier in einem Beitrag, welcher den Titel »Be a Change Maker«? Nun, es gehört einfach zu meinem Change dazu und bildet den Kern, alles, was kommt, in eine positive Richtung zu verändern – mit größerem Kraftaufwand, weil man diesen Umstand einfach nicht umkehren kann, versteht sich. Von den zahlreichen Schädigungen, die eine Vergiftung über mehrere Jahre mit PCP, Lindan und Propiconazol, sprich Xyladecor und Xylamon – so hießen in unserem Fall die Produkte – verursachen, kann jeder in einer stillen Minute das Internet befragen. Doch auch mit dem Wissen, dass gesundheitlich vieles im Argen ist, muss es doch möglich sein, etwas Gutes, etwas Lehrreiches aus diesem vergifteten Cocktail zu destillieren. Ich merkte, dass, wenn ich mich nur mehr, ja sehr viel mehr anstrengte und oft auch zehn bis 20-mal länger an Aufgaben brütete, eine leichte Verbesserung möglich gewesen ist. Ich trainierte mangels Kurzzeitgedächtnisses meine Rhetorik und Schlagfertigkeit bis ich immer besser und besser wurde in diesem Segment meines Lebens. Desgleichen gab ich mein Bestes, meinen Körper in Kondition zu bringen und irgendwann war dann sogar das schönste Mädl Wiens in mich verliebt und für viele Jahre lang sogar meine Ehefrau. Ich erkannte, dass Träume und Visionen auch ohne gesundheitliches Fundament in der Erde der Leidenschaft ebenso sprießen können und stärker sein können als zahlreiche teils unsichtbare »Einschränkungen«. Immer höher und höher ging es im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war im Radio, nahm bei Talentwettbewerben teil, war im Fernsehen der »Money Maker« und gleichsam der Glücksbringer einer ganzen Nation, gründete eine sehr erfolgreiche PR- & Eventagentur, war beim Aufbau eines Teleshopping-Unternehmens maßgeblich beteiligt und lief als einer der besten Extrem-Marathonläufer auf den verrücktesten Plätzen (Nordpol, Antarktis, Everest, etc.) dieser Erde von Erfolg zu Erfolg. Mein Wille dranzubleiben und niemals aufzugeben war eines Weltmeisters würdig.

Doch das Schönste an dieser bewegenden Geschichte ist, dass ich im Laufe der Zeit erkannt habe, dass ich etwas in anderen Menschen durch mein Tun bewegen kann. Ich wurde von einem TV-Money Maker zu einer anderen Person, einem »Change Maker«, der aktiv Veränderungen in seinem Umfeld bewirkt, um positive Auswirkungen auf die Gesellschaft, Organisationen oder Einzelpersonen zu erzielen. Meine »Ausstrahlung« sollte im Gegensatz zu der vergifteten Holzlasur etwas Positives bewirken, wenngleich man es auch nicht gleich bemerkt, aber dafür irgendwann positiv spürt.

Meine Vision ist: Menschen zu bewegen, Negatives in Positives zu verwandeln und im Kern natürlich glücklich zu sein!

Skills: Diese Fähigkeiten braucht ein Change Maker

Hier sind einige Merkmale und Fähigkeiten, die meinem Gefühl nach einen »Change Maker « auszeichnen:

Visionen: »Change Maker« haben eine klare Vision von der Veränderung, die sie bewirken möchten. Sie haben eine Vorstellung davon, wie die Welt oder ihre Gemeinschaft verbessert werden kann.

Entschlossenheit: Diese Personen sind entschlossen und haben den Willen, Hindernisse und seien sie noch so groß zu überwinden. Sie geben nicht auf, auch wenn der Weg schwierig ist.

Empathie: »Change Maker« verstehen die Bedürfnisse und Herausforderungen anderer Menschen. Empathie ermöglicht es ihnen, nachhaltige und sinnvolle Veränderungen zu schaffen.

Kommunikationsfähigkeiten: Effektive Kommunikation ist entscheidend, um andere zu inspirieren. »Change Maker« können ihre Ideen klar und überzeugend vermitteln.

Kollaboration: Zusammenarbeit mit anderen ist für »Change Maker« von großer Bedeutung. Sie sind in der Lage, Teams zu bilden und Ressourcen zu mobilisieren, um gemeinsam größere Veränderungen zu bewirken.

Gerade mit dem Hintergrund meiner Geschichte ist es mir wichtig, dass jeder zum Grund wird, weshalb andere wieder an das Gute im Menschen glauben können.

»Never give up!« lautet das Motto

Auch wenn der gesundheitliche Zustand gegenwärtig leider eine gewisse Talfahrt eingeschlagen hat, so sind es nun meine Umdenk-Romane, die Hörbuchproduktionen oder auch meine TV-Moderationen für ORFIII als Weitwanderer, welche meine klaren Change-Maker-Botschaften mit außergewöhnlichem Frohsinn vermitteln bis ich mit Beharrlichkeit erneut zur gesamten Größe meines »Never give up ein Change Maker zu sein« aufbreche. Wenn ein Mensch es schafft, andere Menschen wie ein »Krieger des Lichts« dazu zu inspirieren, ihr Leben und wenn möglich sogar die Welt zu verbessern, hat sich alles ausgezahlt, um jede Gegenwehr in Angriff genommen zu haben.

Ein »Change Maker« könnte folgende Schritte setzen:

Klare Botschaft: Definiere die zentrale Botschaft oder Vision, die du teilen möchtest. Stelle sicher, dass es eine klare, positive Ausrichtung hat.

Persönliche Geschichten: Teile persönliche Geschichten oder Erfahrungen, die deine eigene Transformation oder den Weg zu positiven Veränderungen illustrieren.

Konkrete Beispiele: Verwende konkrete Beispiele, um zu zeigen, wie Veränderungen möglich sind und wie sie realisiert werden können.

Herausforderungen und Überwindungen: Besprich die Herausforderungen, die du auf deinem Weg getroffen hast, und wie du sie überwunden hast. Das vermittelt Authentizität und gibt anderen Mut.

Handlungsschritte: Gib klare Handlungsschritte oder Ratschläge, wie andere Menschen positive Veränderungen in ihrem eigenen Leben bewirken können.

Positiver Ausblick: Betone den positiven Ausblick und die positiven Ergebnisse, die durch Veränderung und persönliche Entwicklung erzielt werden können.

Indem du diese Elemente in deine Vision einbringst, kannst du andere Menschen motivieren, positive Veränderungen in ihrem eigenen Leben anzustreben und dazu beitragen, eine bessere, erfolgreichere, gesündere und glücklichere Welt zu schaffen. Seinerzeit fand man bei der Durchsuchung im PC-Dschungel im Holzschutz-Verfahren bei den Firmen, welche diese Produkte herstellten, folgenden bezeichneten Satz: »Das Holzschutz-Verfahren muss mit allen rechtlich zulässigen Mitteln verhindert werden. Wenn uns das nicht gelingt, dann brechen Dämme.« Kaufleute sind eben keine Dummköpfe. Sie sondieren ihr Terrain sorgfältig, machen sich kundig auch bezüglich zukünftiger Chancen und Risiken. Anders können sie nicht erfolgreich sein. »Dann brechen die Dämme.« Das ist damals richtig gesehen worden.

Technisierung – Chance oder ein Risiko?

Meine Geschichte steht für hunderttausende Menschen und sie ist eine Geschichte, die für viel mehr steht als nur Holzschutzmittel. Sie steht für eine große Zahl toxischer Produkte, die frei verkäuflich und überall verbreitet sind. Sie reicht von Haushaltschemikalien über Kosmetika und Medikamente bis hin zu Kinderspielzeug und Baustoffen. Permethrinhaltige Elektroverdampfer, chlorhaltige Deodorantsprays, Beißringe und Knuddeltiere mit hohen Anteilen an Weichmachern gehören ebenso dazu wie belastende Konserven, genmanipuliertes Gemüse, verseuchtes Fleisch, etc… Und warum soll das alles nur für Produkte gelten? Gleichberechtigt daneben stehen gefährliche Abfälle ebenso wie risikoreiche Verfahren und gefährliche Technologien. Meine Holzschutzmittel-Vergangenheit steht für moderne Schäden und öffnet damit dem Strafrecht die Tür zum Alltag der Industriegesellschaft. Es kriminalisiert deren Normbereich. Es lenkt den Blick auf die Tatsache, dass die flächendeckende Technisierung und Chemisierung unseres Lebens, denen wir das verdanken, was wir gemeinhin als hohen Lebensstandard bezeichnen, auch eine Kehrseite hat, nämlich die Bedrohung durch gefährliche Stoffe und riskante Verfahren. Das sind Gefahren, die damals niemand sehen wollte und heute mehr denn je angetrieben durch die menschliche Bequemlichkeit und der fortschreitenden Technisierung von Zeit zu Zeit auch Realität werden, also in Schäden für Mensch, Tier und Umwelt umschlagen. Die Wortschöpfung »Risikogesellschaft« ist heute unter »No risk, no fun!« bezeichnet und weil ich diesem Dogma genauso verfallen bin und dort unzählige Erfolge erzielt habe, sehe ich meine Erfahrungen zusammengefasst heute in der Frage: »Kann das, was ich mache, erschaffe und auch an andere weitergebe, einen uneingeschränkten und nachhaltigen positiven Nutzen für die Allgemeinheit und die Umwelt hervorbringen?« Wenn alles auf Herz und Nieren geprüft in jeder Hinsicht gut für mich und somit die Allgemeinheit ist, dann und nur dann sollte und darf eine ansteckende Idee, ein Produkt oder eine Sache die Welt bereichern. Denn am Ende wird sonst immer, ob ein kleiner oder gar großer Teil der »Konsumenten« die »Zeche« bezahlen müssen. Und die ist oft sehr hoch und neutralisiert die anderen nur marketingwirksamen Vorteile mehrfach.

Erst vor wenigen Tagen habe ich folgendes Posting auf Facebook hinterlassen und es beschreibt mich als »Change Maker«, um anderen den Wert von »Be a Change Maker« zu leben, gefühlt sehr anschaulich: »W NIG R IST M NCHMAL M HR!« Krank sein heißt für die meisten von uns: etwas Ruhe, vielleicht ein paar Medikamente und nach wenigen Tagen gehen die Krankheiten wieder weg. Doch was, wenn sie nicht einfach so verschwinden? Was man mir oft nicht ansieht: Bis zu meinem 18. Lebensjahr hatte ich Kontakt mit giftigen Holzschutzlasuren. Selbst heute, 50 Jahre später, weisen die gemessenen Werte in meinem einstigen Elternhaus (Blockhaus) extrem starke gesundheitsschädigende Werte auf. Die Symptome, die mit langanhaltenden Holzschutzmittelbelastungen, vor allem mit PCP, Lindan und DDT, in Zusammenhang gebracht werden, sind breit gefächert: Sie reichen von Hauterkrankungen über Leberstörungen, Krebs, Stoffwechselerkrankungen bis zur Schwächung des Stoffwechsels, des Immunsystems und Parkinsonerkrankungen. Es gibt sehr unangenehme Symptome, die immer und überall auftreten können. »Das schwebt wie ein Damoklesschwert über dir!«

Ein sorgenfreies Leben, wie es andere in meinem Alter führen, ist für mich nicht möglich. Dennoch versuche ich stets fröhlich und gut gelaunt zu sein, das Leben zu genießen, messe mich ab und an auch mit anderen »positiv Verrückten« im sportlichen Wettkampf, erlebe spannende Abenteuer und versuche so viele Menschen wie nur möglich mit meiner positiven und lebensbejahenden Art zu denken sogar anzustecken! Im Laufe meiner Krankheitsgeschichte merke ich oft: Die körperlichen Einschränkungen haben aber auch oft großen Einfluss auf die psychische Verfassung.

Die Lebenszeit nicht als selbstverständlich betrachten!

Gerne möchte ich für mein Umfeld immer stark sein und das bin ich bestimmt auch, doch bitte ich euch nicht alles als selbstverständlich anzusehen. Ich pfeife womöglich schon aus dem letzten Loch und lache immer noch, um mir einfach nichts anmerken zu lassen. Meine Mutter, die in diesem »vergifteten Haus« noch länger ihre Zeit verbrachte, ist an den fatalen Auswirkungen der giftigen Holzschutzlasuren elendiglich verstorben. Diesen Weg in all seinen »verunreinigten Fassetten« werde ich nicht einschlagen und darum bitte ich euch nicht nur meine, sondern auch eure Zeit des Lebens nicht als selbstverständlich zu betrachten.
Ich helfe gerne, ich komme gerne zu Einladungen, ich moderiere nach wie vor von Herzen gerne Sendungen. Ja, ich versuche mit Petra Reichel sogar Bühnenprogramme und Hörbücher zu erarbeiten und möchte, wenn ich die Kraft und Ausdauer habe und eine Verlagsheimat auf Augenhöhe finde, auch wieder weitere Umdenk-Romane in die Welt bringen. Doch alles was ich mache hängt oft von der Tagesverfassung ab und da müssen Pläne oft schon Stunden später wieder über den sprichwörtlichen Haufen geworfen werden weil es gesundheitlich einfach nicht möglich ist. Wie ich es beim Pilgern und Weitwandern schon gelernt habe: Jeder Mensch hat sein persönliches Tempo, welches ihm gut tut und auch wenn es manchmal langsamer geht und unvorhergesehen auch Pausen eingelegt werden müssen, bewegen wir uns voran. Mitleid ist in diesem Zusammenhang übrigens der falsche Weg, genauso wenig wie sich von meinem Erscheinungsbild in Sachen Kraft täuschen zu lassen und manchmal sogar Neid aufkommen lässt, denn es leidet, wer neidet!

Be a Change MakerDer Autor: Alexander J. Rüdiger ist Fernsehmoderator, Sprecher, Produzent, Autor und Unternehmer. Seit 2013 ist er in der Öffentlichkeit außerdem auf Extremmarathonläufen und Pilgerreisen unterwegs.

 

 

Bilder: Despositphotos / AntonMatyukha, Alexander J. Rüdiger