Wirtschaft

Begreifen, wie die Wirtschaft funktioniert

Das Motto der Businesswochen für die Region Böblingen lautet seit deren Premiere im Jahr 2012 stets „Begreifen, wie die Wirtschaft funktioniert“. Das Motto ist nicht etwa alt oder abgedroschen, im Gegenteil: „Es hat auch im siebten Jahr nichts an Aktualität verloren“, sagt Volker Siegle, Organisator der Businesswochen und deren geistiger Vater, im Rahmen der Auftaktveranstaltung am vergangenen Montag im bestens besuchten Forum der Kreissparkasse. „Viele Menschen treibt die Sehnsucht danach, Ideen auszutauschen, Zusammenhänge zu erkennen. Die Businesswochen sind dafür eine ideale Plattform“, sagte Siegle.

 

Die Chefetagen haben die Aufgabe ihre Mitarbeiter zu führen

Wenn es nach Jörg Menno Harms geht, Aufsichtsratsvorsitzender von Hewlett Packard Deutschland, dann haben die Chefetagen von Unternehmen die Aufgabe, ja sogar die Pflicht, ihre Mitarbeiter zu führen, ihnen Vertrauen entgegenzubringen, ihnen Freiraum zu lassen für Kreativität. „Ein Mensch läuft zur Hochform auf, wenn er eigenständig gestalten kann.“, sagt der Top-Manager im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Businesswochen für die Region Böblingen im Forum der Kreissparkasse. Wichtig sei zudem eine „ehrliche, offene und rechtzeitige Kommunikation“. Die Führungskräfte müssten allerdings eben jene Werte täglich vorleben. Und daran hapere es. „Sie glauben nicht, was ich in den Vorstandsetagen in Firmen in ganz Europa schon erlebt habe“, sagt Harms, da gebe es eigene Aufzüge, eine Titelsucht, ständig bereitstehende Chauffeure. „Die Führungskräfte sollten mehr Zeit finden, über die eigenen Führung nachzudenken. Der Mensch muss im Mittelpunkt bleiben, trotz aller Digitalisierung.“

Jörg Menno Harms war der erste Redner einer Reihe an hochkarätigen Speakern bei der Businesswochen-Auftaktveranstaltung am vergangenen Montag im Forum. Seit dem 15. Oktober und bis zum 28. Oktober bieten die Businesswochen eine enorme Vielfalt an Angeboten rund um das Thema Wirtschaft. „Selbstbewusst erfolgreich: Psychologie des Erfolgs“, heißt ein Vortrag, „Des Redners Werkzeugkoffer“ ein anderer, „Digitalisierung der Arbeitswelt – Chancen für Frauen“ ein weiterer.

Bei den Businesswochen findet jeder einen Bereich, der ihn besonders interessiert, über den er sich vertiefend informieren kann. „Eine Idee der Businesswochen ist, Gedanken auszutauschen, Menschen zusammenzuführen, Zusammenhänge erkenntlich zu machen“, sagt Volker Siegle, Ideengeber und Organisator der Businesswochen. Michael Tillmann, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, nimmt diesen Ball auf: „In der hiesigen Region gibt es viele Ideen, tolle Leute, es gibt keinen besseren Ort für die Businesswochen.“ Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz konkretisierte das: „Wir haben eine sehr vielfältige Unternehmenslandschaft und dadurch unterschiedliche wirtschaftliche Standbeine.“ Böblingen sei eine Keimzelle für Innovationen, die Businesswochen böten eine „tolle Plattform, untereinander ins Gespräch zu kommen.“

 

Timo Hildebrand ist vor allem als ehemaliger Torhüter des VfB Stuttgart bekannt. Der Ex-Profifußballer ist aber auch karitativ tätig, er unterstützt die zivile Hilfsorganisation Stelp e.V. aus Stuttgart. „Ich bin über einen Text über den Verein auf dessen Tätigkeit aufmerksam geworden und habe spontan eine Email geschickt“, sagt Timo Hildebrand. Empfänger dieser Mail war Serkan Eren, der Vorstand des Vereins. Aus diesem Kontakt ist eine enge Freundschaft entstanden. „Wir sind der Überzeugung, dass niemand von uns vor der Geburt einen Test besonders gut bestanden hat, der sie/ihn dazu qualifiziert hat, in Mitteleuropa auf die Welt zu kommen. Es war pures Glück. Und von dem gilt es, etwas zurückzugeben“, sagt Eren, der mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Mitstreitern eine Suppenküche in einem Auffanglager für Flüchtlinge in Griechenland aufbaute oder den Bau eines Brunnens in Uganda vorantreibt. „Ich habe durch meine Arbeit für Stelp viele interessante Menschen kennengelernt, das ist ein hohes Gut und eine Bereicherung für mich“, sagt Hildebrand. Interessante Menschen hat auch Julien Backhaus getroffen, Autor des Buchs „Erfolg – Was Sie von Super-Erfolgreichen lernen können“. „Allen Gesprächspartnern ist gemeinsam, dass sie irgendwann ihre Leidenschaft entdeckt und diese zum Beruf gemacht haben“, sagt Backhaus. Wirtschaft

Firmenpräzens beim Businessforum

Drei Firmen haben sich im Rahmen der Auftaktveranstaltung präsentiert. Sie wetteiferten um den Businesswochen-Award und wurden im Vorfeld von einer Jury aus allen Bewerbern ausgewählt. Die Besucher im Kreissparkassen-Forum wählten per Applaus den Sieger. Auf Platz eins kam die Firma rezemo, die in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit einer gemeinnützigen Werkstätte Kaffeekapseln aus Holz herstellt. Platz zwei belegte die Firma M square (Namen bitte prüfen), die sich der Reparatur von Faserverbundwerkstoffen verschrieben hat, wie sie beispielsweise bei Flugzeugflügeln oder den Rotorblättern bei Windkraftanlagen genutzt werden. Rang drei belegte das Unternehmen crossgo, das Module zur Organisationsentwicklung innerhalb einer Firma anbietet. Wirtschaft 

 

Bild: Dirk Kittelberg