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Bestform-Momente variieren

Die persönliche Bestform sieht für jeden Menschen etwas anders aus. Sie ist ein individuell erlebter Leistungszustand. Das kommt daher, weil jeder ein anderes mentales und emotionales Gepäck mit sich trägt. Auch berufliche Belastungen sind je nach Branche verschieden. Ein Polizist, eine Ärztin, ein Solo-Unternehmer, eine Managerin, ein Vorstand usw., jeder benötigt eine andere Art Bestform, um in seinem Beruf leistungsbereit zu sein. Auch während des Tages sind unterschiedliche Ausprägungen gefragt. Bestform hängt vom Moment ab. Beispielsweise bei einem Unternehmer: Er benötigt Empathie und ein offenes Ohr für den einen Mitarbeiter, Klarheit und Durchsetzungsvermögen beim anderen. Bei dem kurz darauf folgenden Gespräch mit einem unzufriedenen Kunden muss er wieder in einen ganz anderen Modus schalten.

Bestimmt kennst du das auch aus deinem Alltag. In verschiedensten Situationen benötigst du mal Fantasie, Flexibilität, Lockerheit, Charme, Lebensfreude, Durchhaltevermögen, Coolness, Kombinationsgabe oder eine andere Fähigkeit als Bestform-Zustand. So läuft das den ganzen Tag, bis du im Feierabend möglichst alle Belastungen hinter dir lässt, um in Ruhe in den Familienmodus schalten zu können. Wie das geht, verrate ich dir im weiteren Verlauf des Buches mit dem Bestform-Tag.

 

 

Versagen unter Druck

 

Eine sportpsychologische Untersuchung hat ergeben, dass 65 Prozent der Athleten bei internationalen Wettkämpfen ihre Leistung nicht punktgenau abrufen können. Sie bleiben meist weit hinter ihren Trainingsleistungen zurück und gelten damit als typische „Trainingsweltmeister“. Nur 35 Prozent der Athleten können ihre Trainingsleistungen bei diesen Wettkämpfen zeigen und punkten.

Meine Erfahrung in Unternehmen zeigt, dass in manchen Betrieben ein noch geringerer Prozentsatz der Belegschaft in der Lage ist, seine Bestform abzurufen. Unter normalen Bedingungen beherrschen Mitarbeiter und Chefs die Arbeitsabläufe. Kommt es jedoch nur zu kleinen Störungen, geraten sie aus dem Rhythmus. Schon in leichten Drucksituationen werden Menschen nervös oder sogar völlig handlungsunfähig. Der Druck kann von Kollegen, Kunden, Mitarbeitern oder vom Chef kommen. Doch auch der eigene Erwartungsdruck ist mitunter so hoch, dass man sich verkrampft und in der Folge versagt. In diesen Momenten treten mentale Schwächen zutage, was besonders dann ärgerlich ist, wenn es wiederholt passiert. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, sich nicht nur fachlich auszubilden, sondern auch zu lernen, mit Druck, Stress und Rückschlägen bei der Arbeit umzugehen.

 

 

 

 

 

Thomas Schlechter ist ein bekannter
Business-Coach und Autor des Buches
„100% Bestform im Business“
thomasschlechter.de

 

 

 

 

 

Bilder: undrey/depositphotos, Thomas Schlechter