xblx, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung in Hessen, Filiale in Frankfurt am Main, Frankfurt am Main *** xblx, Deutsche Bundesbank, Head Office in Hesse, Branch Office in Frankfurt am Main, Frankfurt am Main

Bundesbank prüft digitale Währung

Angesichts der von Facebook angekündigten Kryptowährung ‚Libra‘ sieht sich die Bundesbank in Zugzwang und gründete eine Task-Force, die Chancen und Risiken eines digitalen Zentralbank-Geldes analysieren soll. Wie das Handelsblatt berichtete, hat das Thema „Digitaler Euro“ für die Zentralbank Priorität.

Mit 2,5 Milliarden potenziellen Nutzern hätte die globale ‚Libra‘ eine enorme Macht über das Finanz- und Bankensystem, die nicht wenige skeptisch sehen. Ihr Wert soll sich aus den gewichteten Kursen verschiedener Währungen errechnen. Auch die chinesische Zentralbank hat angekündigt, künftig eine eigene digitale Währung herauszugeben. Diese „Kryptowährungen“ sollen globale Geldtransfers schneller und günstiger machen.

Sparkassen fürchten „gravierende Auswirkungen auf die Finanzstabilität,“ wenn durch das digitale Geld die „traditionelle Geldschöpfung umgangen“ werde. Laut Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz könne eine weite Verbreitung des digitalen Zentralbankgeldes das „Bankensystem in Teilen obsolet werden lassen“. Diese Befürchtung sei, so Handelsblatt, im Finanzsektor weit verbreitet, dennoch sei eine Mehrheit gegen ein pauschales Verbot von Facebooks Libra.

„Wir als Bundesbank können heute noch nicht abschließend beurteilen, ob die Risiken, die durch die Ausgabe digitalen Zentralbankgelds entstehen würden, am Ende nicht größer sind als der Nutzen, den wir generieren,“ wird Balz zitiert. Er selber stünde aber einem digitalem Zentralbankgeld unvoreingenommen gegenüber. Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch verwies auf die noch fehlende Regulierung, die bisherige Zahlungsdienstleister unterlägen, hin. Die Regeln sollen z.B. Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpfen.

Doch die Ankündigungen von Facebook und der chinesischen Zentralbank haben die Bundesbank wachgerüttelt. Die gebildete Task Force soll jetzt verschiedene Szenarien durchspielen. Eines davon ist, die digitale Währung nur für Banken zuzulassen. Damit könne man Erfahrungen sammeln und entscheiden, ob sie auch für Privatpersonen zugelassen werden kann. Mit einem ersten Zwischenergebnis sei wohl in diesem Sommer zu rechnen, aber natürlich noch keine Entscheidung des EZB-Rates.

Grafik: Imago/Jan Huebner