Carmen Goglin lehrt Lachen für mehr Lebensfreude und Zufriedenheit

Carmen Goglin lehrt Lachen für mehr Lebensfreude und Zufriedenheit

Carmen Goglin ist zertifizierte Lachyoga-Lehrerin und lehrt in ihrer »Reutlinger Lachschule« Menschen Humor und Lachen in Zeiten von Stress und Konflikten. Wie sie selbst zum Lachen gefunden hat und welche positiven Effekte das Lachen für jeden bereithalten kann, verrät sie im Interview.

Inwiefern haben Ihre persönlichen Erfahrungen dazu beigetragen, dass Sie nun andere Menschen zum Lachen inspirieren möchten?
Ich habe Lachyoga in einer Zeit kennengelernt, in der es mir nicht gut ging. Wegen einer Depression befand ich mich in einer tiefenpsychologischen Therapie, doch ich hatte das Gefühl, dass meine Lebensfreude und Lebensenergie nicht richtig zurückkommen wollten. Unter diesen Voraussetzungen habe ich dann nach etwas gesucht, das mir wirklich helfen könnte und bin über Lachyoga gestolpert. Schnell habe ich dann gespürt, dass mir Lachyoga hilft, wieder mehr Lebensfreude und Glück zu empfinden. Diese kraftvolle Technik wollte ich unbedingt meinen Kunden zugänglich machen.

Sie führen eine Schule, an der Lachen gelehrt wird. Warum muss man Ihrer Meinung nach Lachen als Erwachsener (wieder) lernen
Kinder lachen 400-mal täglich, einfach so ohne Grund. Und dann hören sie Sätze wie: »Jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Sei nicht so albern. Dir wird das Lachen schon noch vergehen. Am Tisch wird nicht gelacht.« Und langsam, aber sicher, verlernen viele Heranwachsende das grundlose Lachen. Wir wollen ja auch alle unbedingt ernst genommen werden. Dann stellt sich mancher die Frage: »Wie viel darf ich lachen, um nicht als Witzfigur wahrgenommen zu werden?« Das alles führt dazu, dass immer weniger gelacht wird. Und dazu kommt noch, dass wir immer weniger direkt miteinander kommunizieren und damit auch immer weniger miteinander lachen. Ein Smiley ersetzt leider kein Lachen.

In welchen Bereichen kann Lachunterricht sich positiv auf die Lebensqualität auswirken?
Es gibt sehr viele Bereiche, in denen sich Lachen positiv auswirkt. Zuerst einmal ist es gut für uns selbst: unsere Selbstheilungskräfte werden angekurbelt, unser Körper wird mehr mit Sauerstoff versorgt, es werden Endorphine ausgeschüttet und wir sind besser drauf.

Lachen reduziert Stress, denn man kann nicht gleichzeitig lachen und grübeln. Die Lebensqualität und die Zufriedenheit hängen unter anderem von guten Beziehungen ab und Lachen ist ein großartiges Mittel, um bessere Verbindungen mit anderen Menschen zu schaffen und es führt zu guten Freundschaften. Lachen steigert die Sauerstoffzufuhr, das verhilft uns zu besseren Leistungen. Wir können dann besser denken, fühlen uns energiegeladener und können länger arbeiten, ohne müde zu werden und finden bei Herausforderungen kreativere Lösungen. Insgesamt sorgt Lachen für Festigkeit in schwierigen Zeiten und verhilft uns zu einer positiven Lebenseinstellung.

Wie verbinden Sie die verschiedenen Social Media-Plattformen mit Ihrer Mission Lachen zu verbreiten und welche Tools haben sich für sie als erfolgversprechend erwiesen?
Nachdem drei meiner Videos im November 2020 von einem Deutschrapper parodiert wurden, und er mir damit die Tür zu mehr Aufmerksamkeit geöffnet hat, habe ich die Gelegenheit ergriffen und wieder regelmäßig Lachvideos veröffentlicht. Dabei habe ich unterschiedliche Erfahrungen auf verschiedenen Social Media-Plattformen sammeln dürfen.

Bei Instagram bin ich sehr nah an den Fans dran. Durch die Markierung der Freunde verbreitet sich ein Video sehr schnell und auch die Follower-Zahl steigt sehr schnell hoch. Sie fallen aber auch genauso schnell wieder. Aufgrund der persönlichen Nachrichtenanfragen kann ich einen direkten Kontakt zu meinen Fans aufbauen und mich mit ihnen austauschen.

Bei Facebook sind die Verbindungen aufgrund der Freundschaftsanfragen fester und der Austausch geht aus meiner Sicht etwas mehr in die Tiefe. Viele meiner aktiven Facebook-Freunde kenne ich persönlich.

Auf meinem YouTube-Kanal habe ich eine feste Fangemeinde, die regelmäßig meine Videos schaut.

Ich finde alle der 3 Kanäle wichtig für mich, weil jeder Kanal eine andere Zielgruppe bedient.

Über Instagram habe ich viele Presseanfragen bekommen, durch meinen Youtube-Kanal habe ich das erste Geld mit den Lachvideos verdient. Mein TikTok-Profil habe ich gelöscht, denn der Umgangston auf der Plattform gefällt mir nicht. Meine Lachvideos werden dort von anderen hochgeladen.

Was sind Ihre Ziele für die Zukunft und welche Projekte wollen Sie demnächst konkret angehen?
Ich werde auf jeden Fall weiter Lachvideos drehen und veröffentlichen. Inzwischen bin ich bei mehreren Portalen gelistet, die individuelle Videos von Stars vermarkten. Es bereitet mir viel Spaß individuelle Motivationsvideos zu drehen. Ich schreibe an meinem ersten Buch, in dem ich über meine Erfahrungen mit Social Media berichte.

Ansonsten bekomme ich interessante Anfragen für Auftritte, Vorträge, Seminare und Werbeverträge, die ich sehr gern realisiere, wenn ich ein gutes Gefühl dabeihabe, und es mich und meine Mission voranbringt.

In diesem Sinne lacht’s gut!

 

Bild: Orhidea Briegel