Die Zahl der Frauen an der Spitze der 40 DAX-Unternehmen ist laut der Organisation »Frauen in die Aufsichtsräte« (Fidar) seit Januar um 0,6 Prozentpunkte auf 19,1 Prozent gestiegen. Ein leichter Anstieg, doch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher. Die gemeinnützige Allbright-Stiftung veröffentlichte im Oktober eine Untersuchung, nach der der Anteil weiblicher Manager in den USA bei 31,1 Prozent, in Großbritannien bei 27,4 Prozent und in Schweden bei 27,1 Prozent liegt (Stichtag 1. September 2021).
Das am 12. August 2021 in Kraft getretene Zweite Führungspositionengesetz sieht bei Bestellungen ab dem 1. August 2022 bei börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Firmen mit mehr als 2000 Beschäftigten und mehr als drei Vorstandsmitgliedern vor, dass mindestens eine Frau und mindestens ein Mann im Vorstand sitzen muss. Börsennotierte Unternehmen, die sich für den Frauenanteil im Vorstand die Zielgröße null setzen, müssen diese Entscheidung begründen.
Laut der Hans-Böckler-Stiftung zeigten solche gesetzlichen Vorgaben Wirkung. So verzeichnet Italien, wo diese erst seit kurzem gilt, einen Zuwachs um knapp fünf Prozentpunkte. Frankreich ist das erste Land in der EU, in dem in den obersten Gremien aller großen börsennotierten Unternehmen inzwischen mehr als eine Frau sitzt. Hier gilt die Geschlechterquote seit 2011. Jetzt sind dort 25 Prozent der Top-Entscheider weiblich. EU-weit wird allerdings immer noch ein Viertel der größten Unternehmen allein von Männern geführt.
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