F200: Neue Jobs trotz Corona
F200, eine größten Allianz-Agenturen Deutschlands, sucht neue Leute – Agenturchef Semih Karayüz möchte sein neues Personal mit Coworking-Atmosphäre und schlanken Strukturen begeistern.
20 neue Mitarbeiter bis Ende 2020. Viele Unternehmen steuern nach der Coronakrise durch schwere See. Doch Semih Karayüz von der Allianz-Generalvertretung F200 in Berlin sucht händeringend Personal. Dabei ist seine Agentur jetzt schon die nach Mitarbeitern Größte innerhalb der Allianzfamilie. Erreichen möchte er sein Ziel auch mit Hilfe eines speziellen Ausbildungsprogramms: Fast Track. „Ich habe vor einigen Jahren das Programm selbst entwickelt und auf die Spur gesetzt. Es ist erfolgreich angelaufen und nun führen wir es fort“, sagt Semih Karayüz im Gespräch. Allerdings werden nur Quereinsteiger das Programm absolvieren, weitere Fachkräfte möchte er direkt aus der Branche rekrutieren, aber auch aus FinTechs oder InsurTechs. „Diese Spezialisten können natürlich sofort loslegen, da sie bereits die Grundlagen mitbringen“, betont er.
Die Ausbildung für die Branchenfremden dauert nur zehn Wochen, statt den üblichen 18 Monaten. Trotzdem schließen die Teilnehmer den Kurs offiziell als „Versicherungsfachmann / -frau“ mit einer amtlichen IHK-Prüfung ab. Der neue Turnus startet Ende Juli 2020. „Ob Student oder die Mutter mit vier Kindern – alle sind bei uns gern gesehen. Nur die Leistung und der Wille zählen“, freut er sich aufs neue Personal.
Wer so kräftig einstellt, hat offenbar gewaltige Aufgaben zu stemmen. Corona hat in vielen Branchen zu wirtschaftlichen Verwerfungen geführt. Bei ihm nicht. „Dank Corona ist unser Umsatz explodiert. Denn unsere Kunden waren nun einmal zuhause und damit hervorragend erreichbar“, erklärt Karayüz. Und sie hatten Zeit für ausgiebige Beratung, so dass die Kunden etliche Neuabschlüsse tätigten oder ihre bisherige Absicherung aufstockten, darunter viele Firmenkunden.
Die Versicherungsbranche gilt als verstaubt – Karayüz möchte das ändern
Dabei hat es die Versicherungsbranche schwer. Der Job gilt als uncool, die Vertreter sind überdurchschnittlich alt. Die modernen FinTechs und ihre Versicherungspendants InsurTechs sorgen für Innovationen, digitalen Vertrieb und harten Wettbewerb. Karayüz dreht nun den Spieß um und schafft attraktive Voraussetzungen für die Köpfe aus den InsurTechs. „Die Top-Leute dort brauchen wir.“ Und auf ihre Start-up-typisches lockeres Arbeitsumfeld müssen die meist jungen Spezialisten bei Karayüz auch nicht verzichten. Seit einigen Jahren schon betreibt er zwei eigene Coworking Spaces in der Berliner Friedrichstraße und in Kreuzberg: „Dort leben wir moderne Arbeitswelten – und die Ausbildung findet selbstverständlich ebenfalls dort statt. Als erste Agentur in Deutschland haben wir das Thema Versicherungen und Coworking kombiniert und damit die Branche revolutioniert“, schwärmt er.
Zu seinem modernen Konzept gehört auch die hohe Zahl von Quereinsteigern, die er in Rekordzeit fit für seine Firma machen möchte. „Wir rekrutieren übrigens ohne Assessment-Center. Auch benötigen unsere Bewerber nicht zwingend einen Führerschein, wir sind ja in Berlin tätig“, erläutert er das schlanke Prozedere, das auch auf seinen persönlichen Erfahrungen beruht: „Als ich einen Ausbildungsplatz suchte, war es mit einem durchschnittlichen Schulabschluss schwer, überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Bei der Allianz schließlich habe ich einen Job gefunden, der Leistung wertschätzt und belohnt. Genau diese Erfahrung möchte ich weitergeben. Denn für mich war Erfolg niemals eine Frage der akademischen Bildung oder der Herkunft, sondern immer des persönlichen Engagements.“ Teilnehmer an dem Ausbildungsprogramm müssen daher lediglich die Mindestanforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erfüllen und unter anderem ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis mitbringen sowie keine negativen Einträge bei der Schufa haben. Abitur, ein abgeschlossenes Studium oder eine einschlägige Berufserfahrung sind für die Quereinsteiger von Vorteil, aber nicht notwendig.
Trotz seines pragmatischen Vorgehens macht der 37-Jährige bei der Qualität keine Abstriche: „Von Bewerbern erwarten wir herausragendes Engagement, eine große Portion Empathie und eine ausgeprägte unternehmerischer Denkweise als Verkäufer.“ Trotz oder vielleicht sogar wegen dieser Ansprüche ist die Fluktuation der Mitarbeiter nach seinen Angaben äußerst niedrig. „Ich erwarte sehr viel, aber das zahlt sich aus: Unsere Leute bestehen die IHK-Prüfung zu weit über 90 Prozent.“
Schaffen sie den Sprung, erwartet die neuen Mitarbeiter eine breit aufgestellte Agentur: „Wir bieten ein hochwertiges Arbeitsumfeld – vom Ort her, aber auch atmosphärisch. Es gibt permanent Weiterbildungsmöglichkeiten und die reelle Chance, stetig innerhalb des Konzerns aufzusteigen. Vor allem aber lassen wir sie nie allein und sind immer zur Unterstützung da“, sagt Karayüz zum Abschluss.
Der neue Ausbildungsturnus startet Ende Juli 2020. Kontakt über https://allianz-f200.de
Bildquelle: Allianz-Agentur