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Die GenZ, mehr als nur eine Herausforderung: Wie Unternehmen von der jüngsten Generation profitieren können

Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, ist mehr als nur ein weiterer Meilenstein in der endlosen Abfolge von Generationen. Sie stellt die Spielregeln unserer Arbeitswelt auf den Kopf, und das mit gutem Grund. Während viele Führungskräfte die GenZ als „schwierig“ abstempeln, steckt in ihrer Denkweise eine immense Chance. 

Die Frage ist: Sind Unternehmen bereit, diese Chance zu nutzen? 

Hier sind die drei wichtigsten Lektionen, die Unternehmen über die GenZ lernen müssen, um nicht nur zu überleben, sondern in der neuen Arbeitswelt zu florieren. 

1. Sinn schlägt Status 

Früher galt: Wer im Job aufsteigt, sichert sich Statussymbole wie das Eckbüros, den Firmenwagen oder die goldene Uhr. Für die GenZ sind diese Errungenschaften bestenfalls irrelevant, schlimmstenfalls lächerlich. Was zählt, ist der Sinn hinter der Arbeit. 

Diese Generation fragt: „Warum tue ich das?“ und erwartet eine klare Antworten. Sie möchten in einem Unternehmen arbeiten, das einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet! Sei es durch Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung oder innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit. 

Was Unternehmen lernen können: 

Es reicht nicht mehr, Produkte zu verkaufen oder Dienstleitungen anzubieten und attraktive Namen für alte Jobs zu vergeben. Unternehmen müssen Werte verkörpern und diese in ihrer Kommunikation und ihren Handlungen leben. Wer Sinn stiftet, gewinnt nicht nur die Loyalität der GenZ, sondern schafft eine Kultur, die auch andere Generationen inspiriert. 

2. Flexibilität ist kein Benefit, sondern ein Muss 

Flexibilität war in der Vergangenheit ein Privileg, das nur wenige genießen durften. Für die GenZ ist es ein Grundrecht. Sie erwarten flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten und Modelle, die es ihnen erlauben, Arbeit und Leben in Einklang zu bringen. 

Doch diese Forderung wird oft missverstanden. Es geht nicht darum, weniger zu arbeiten. Es geht darum, besser zu arbeiten. Die GenZ hat erkannt, dass starre Strukturen Kreativität und Produktivität behindern können. Effizienter arbeiten, schafft Freiräume für die wichtigen Dinge des Lebens! 

Was Unternehmen lernen können: 

Ein flexibles Arbeitsumfeld fördert Innovation und Motivation. Unternehmen, die Vertrauen in ihre Mitarbeitenden setzen und ihnen Autonomie geben, werden von einer höheren Leistung profitieren. Wichtig ist jedoch, dass Flexibilität klar definiert und sinnvoll umgesetzt wird denn Chaos hilft niemandem. 

3. Feedback ist kein Luxus, sondern ein Treibstoff 

Die GenZ ist mit einer Welt voller Likes, Shares und Kommentaren aufgewachsen. Feedback ist für sie so selbstverständlich wie Atmen. Doch während soziale Medien oft nur oberflächliche Rückmeldungen liefern, verlangt die GenZ im Arbeitsumfeld Substanz. 

Ein jährliches Feedbackgespräch? Viel zu wenig. Die GenZ möchte wissen, wo sie steht, kontinuierlich und konstruktiv. Sie suchen nach Orientierung, aber auch nach Chancen zur Weiterentwicklung. 

Was Unternehmen lernen können: 

Feedback sollte in die tägliche Arbeitsroutine integriert werden. Es geht nicht nur darum, Kritik oder Lob auszusprechen, sondern konkrete Perspektiven aufzuzeigen. Führungskräfte, die dieses Bedürfnis ernst nehmen, fördern nicht nur die Leistung ihrer Mitarbeitenden, sondern schaffen eine Kultur des Wachstums. 

Was Unternehmen jetzt tun sollten 

Die Ge Z wird oft als fordernd und schwierig bezeichnet, doch das liegt meist an einem Missverständnis. Diese Generation fordert nur das, was die Arbeitswelt ohnehin längst bieten sollte: Sinn, Flexibilität und ständige Weiterentwicklung. Unternehmen, die bereit sind, diese Lektionen zu lernen, werden nicht nur die besten Talente gewinnen, sondern auch eine Unternehmenskultur schaffen, die zukunftsfähig ist. 

Doch wo fängt man an? Hier sind drei konkrete Tipps: 

1. Werte definieren und leben: Schaffen Sie eine klare Mission, die über Umsatz und Gewinn hinausgeht. 

2. Flexibilität als Standard etablieren: Überdenken Sie Arbeitsmodelle und schaffen Sie Spielräume für individuelle Bedürfnisse. 

3. Feedbackkultur fördern: Schulen Sie Führungskräfte im Umgang mit kontinuierlichem Feedback und setzen Sie klare Standards. 

Fazit: Die Gen Z als Chance begreifen 

Die Zusammenarbeit mit der GenZ ist kein Hindernis, sondern eine Einladung, die eigene Unternehmenskultur zu überdenken. Wer bereit ist, sich auf diese Generation einzulassen, wird mit Mitarbeitenden belohnt, die motiviert, kreativ und engagiert sind. 

Veränderung braucht Mut, Innovation und eine Perspektive für sich verändernde Arbeitswelten. 

Der Autor:

Andreas Wollermann ist ERFOLG Magazin Top Experte für die Generation Z. Unter der Wortmarke GENfluenZer® führt er Gespräche in sozialen Einrichtungen, Schulen und Universitäten mit jungen Menschen der Generation Z, um mit den Ergebnissen und den Erfahrungen der eignen beruflichen Laufbahn Unternehmen zu beraten.

Beitragsbilder: Deniz Özkoca, Depositphotos / pressmaster