Die Strategie der fünf Punkte, mit der wir den maßlosen Fortschritt in die Schranken weisen können
Zu den häufigsten Begründungen, warum viele Menschen nichts in ihrem Leben verändern, obwohl sie es möchten, gehört das Argument: »Ich kann tun, was ich will, allein bin ich machtlos.« Unter diesem Vorwand gehen sie den bequemen Weg, resignieren, hören auf, an sich selbst zu glauben, und warten darauf, dass irgendjemand irgendetwas unternimmt. Je größer der Wohlstand, desto stärker zeigt sich diese Tendenz. Denn je mehr ein Mensch an Besitz angehäuft und sich von ihm abhängig gemacht hat, umso weniger will er ihn durch das Risiko einer Veränderung gefährden. Viele haben in ihrer Gier nach Besitz auch die Begründung angenommen: »Was ich bekommen kann, das nehme ich. Was ich einmal habe, das gebe ich nicht mehr her.«
Wie es ja in meiner Heimat den Spruch gibt: »Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt.« Es gibt tatsächlich nicht wenige Menschen, die ihre Gesundheit und ihr Glück aufs Spiel setzen, nur weil sie die Vorstellung nicht ertragen können, auf etwas verzichtet zu haben, das sie billig, gratis oder günstig hätten haben können. Noch dazu, wenn sie vielleicht einem anderen die Sache vor der Nase wegschnappen können. Diese Gier nach Besitz unter allen Umständen ist eine Form der Abhängigkeit, aus der Überfluss entsteht. Während die Bereitschaft zum Verzicht die entscheidende Voraussetzung dafür ist, sich frei zu machen für individuelle Lebensentscheidungen. »Individuelle Lebensentscheidungen«, das ist ein Begriff, der oft nichts anderes als ein heuchlerisches Schlagwort ist. Weil ja in Wahrheit niemand will, dass wir uns für uns selbst und damit möglicherweise gegen sein Produkt oder seine Autorität entscheiden. Deshalb ist unsere Gesellschaft so stark durch den Begriff der Solidarität geprägt.
Den gesamten Artikel „Die Kunst, ohne Überfluss glücklich zu leben“, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom ERFOLG Magazin 05/2020 -> LINK
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