Der Wecker klingelt. Während Lorenzo verschlafen versuchte die Stumm-Schalt-Taste zu finden, dachte er an gestern, an das Event „Gedankentanken“. Dort zu sprechen, war für Lorenzo Scibetta schon immer mehr, als nur ein großes Ziel. Es war sein Traum, der nunmehr wahr geworden ist.
Als er jedoch am nächsten Tag mit seiner Tochter beim Frühstück saß, fragte er sich wieso er sich gar nicht freute. Er hätte doch eines seiner größten Ziele erreicht. Er hatte bei „Gedankentanken“ gesprochen. Er hatte es geschafft seinen Traum wahr werden zu lassen. Er hatte auf der großen Bühne gestanden, Menschen begeistert und seine Botschaft geteilt. Was ein Erfolg!
Doch statt mit einem breiten Grinsen und Freude am Frühstückstisch zu sitzen, den Moment in vollen Zügen zu genießen und stolz darauf zu sein, was er geschafft hatte, war Lorenzo schon wieder dabei weiter zu planen, was als nächstes erledigt werden muss.
„Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich gar nicht gemerkt, dass ich meine Träume realisiert hatte, ohne sie wirklich zu feiern“, erzählte Lorenzo. „Erst an genau diesem Morgen verspürte ich auf einmal eine Leere in mir“ und fragte mich: „Lorenzo, nach welchen Werten willst Du leben?“.
Werte sind individuell und stellen für jeden von uns etwas anderes dar. Sie umfassen das, was für jeden einzelnen von uns von Bedeutung ist und bilden unsere Einstellung zum Leben. Daneben helfen sie uns Entscheidungen zu treffen und dienen uns zur Orientierung um unsere Ziele zu finden.
Dadurch, dass Lorenzo immer danach gestrebt hatte schnell weiterzukommen und besser zu werden, hatte er seine eigentlichen Werte nicht gelebt, sodass er sich nicht erfüllt gefühlt hatte.
Aus dieser Situation heraus entstand Lorenzos Song „Freier, Höher, Weiter “.
„Der Grund wieso ich Songs schreibe“, erklärt Lorenzo „ist zum Einen, dass ich durch meine Songs meine Erlebnisse und meinen Schmerz verarbeiten kann, aber auch die Möglichkeit habe, anderen Menschen, die sich in einer gleichen oder ähnlichen Situation befinden, zu helfen.“ Lorenzos Songs sollen nicht nur zu AHA-Momenten führen, sondern auch als eine emotional aufgeladene Anleitung dienen. Bevor er beginnt zu schreiben, überlegt er sich zum einen den Grund seines Songs und zum anderen auch die Wirkung. „Eine Speech vorzubereiten, ist wie einen Song vorzubereiten“, erklärt Lorenzo.
Aus diesem Grund legt er jedem Speaker ans Herz, sich zunächst zu überlegen, was sein „Warum“ ist. Wieso möchtest Du auf die Bühne? Was ist Deine Geschichte, was sind Deine Werte und wofür schlägt Dein Herz? Welche Botschaft möchtest Du nach außen tragen und was willst Du bei Deinem Publikum bewirken?
Nur wer sich seiner Botschaft bewusst ist, kann diese nach außen tragen. Damit es gelingt die eigene Botschaft zu vermitteln, ist es wichtig sich in die Lage des Zuhörers zu versetzen. Musik erfüllt von Innen nach Außen. „Und genau so ist es auch bei einer Speech auf der Bühne“, erklärt Lorenzo.
Jede Speech sollte eine Story beinhalten. Um als Speaker die Aufmerksamkeit der Zuschauer erlangen zu können und auf lange Zeit in deren Köpfen zu bleiben, ist es wichtig, deren Emotionen zu wecken. Das schaffst Du als Speaker natürlich am besten, wenn Du in Deinen Vortrag Geschichten verwendest, welche die Zuhörer vielleicht schon einmal selbst erlebt haben könnten. „Storytelling ist für einen guten Vortrag das A und O“, erklärt er.
In seinen Songs baut Lorenzo Konflikte und Veränderungen ein, an welchen am Ende immer ein Learning steht. So auch als er seinen Song „Freier, Höher, Weiter“ schrieb. „Wie in einem Song, sollte auch die Story in Deinem Vortrag einen Ausgangskonflikt haben“, erklärt er. Eine gute Story hat neben einem Konflikt auch immer einen Helden und sollte nicht mit einem Happy-End beginnen, sondern zunächst aus einem schmerzvollen Ereignis heraus erzählt werden.
„Daneben spielt auch die Art und Weise des Vortrags eine wichtige Rolle“, betont Lorenzo. Der Fokus sollte dabei auf dem Anfang sowie dem Ende liegen. Der Speaker kann insbesondere durch den Anfang seines Vortrags entscheiden, welche Wirkung der Vortrag auf das Publikum haben soll und welche Gefühle in den Herzen der Zuhörer angesprochen werden sollen. Lorenzo vergleicht den Anfang eines Vortrags mit dem Anfang eines Songs. Ob ein Song zum Ohrwurm wird und die Menschen emotional berührt, entscheidet sich innerhalb der ersten Sekunden, in denen die Menschen den Song zum ersten Mal hören. Nur wenn die Melodie und die Botschaft übereinstimmen, können die Herzen der Zuhörer bewegt werden.
Als Speaker gilt es Verantwortung zu übernehmen und sich Gedanken zu machen, was nach Außen getragen werden soll. Was haben die Zuschauer davon, wenn sie in Deinem Publikum sitzen? Lorenzo empfiehlt bei einem Vortrag neben einem guten Storytelling, die Botschaften über Metaphern sprechen zu lassen, Fragen in den Vortag zu integrieren und statt in der „Ich-Form“ zu sprechen die „Du-Form“ zu verwenden.
Damit ein Speaker schließlich in Erinnerung bleibt, rät Lorenzo: „Mach es anders wie die Anderen! Sei kreativ und tanze aus der Reihe! Probier neue Dinge aus, grenze Dich ab und stich aus der Menge heraus! Mach Deine Botschaft zum Ohrwurm der Menschen!”
Jeder Speaker hat letztlich den Auftrag, etwas unglaubliches zu erschaffen. „Bei mir sind es meine Songs, die Menschen ermutigen und heilen sollen“, so Lorenzo.
Lorenzo Scibetta
Der Leadermacher
Im Alter von 23 Jahren wurde er bereits als Führungskraft in einem der größten DAX Unternehmen der Telekommunikations- und Energiebranche eingesetzt, hatte Verantwortung von 120 Mitarbeitern und eröffnete in Deutschland erfolgreich mehr als 250 Fachhandelsgeschäfte.
Als der Leadermacher und einer der polarisierendsten, nahbaren und berührendsten Public-Speaker Deutschlands konnte er bereits mehr als 15.000 Menschen in seinen Seminaren und Vorträgen zu StageLeadern entwickeln und begleiten.
Bild: privat