Stellen Sie sich vor: Staatsempfang, Schaulustige warten vor dem Reichstag, da sieht man am Ende der Allee den Geleitschutz aus Polizisten auf Motorrädern um die Ecke biegen, gleich muss das Auto der Bundeskanzlerin kommen und da wird es sichtbar: Ein Fiat Panda, Baujahr 2005, leicht angerostet, aber er fährt. So einen Auftritt könnte man als Kanzlerin Deutschlands nicht bringen? Nein, Sie haben recht, nicht nur Kleider machen Leute, sondern auch Autos. Und genau wie Mann sich in Anzug und Krawatte plötzlich deutlich gerader hält, ist auch der psychologische Einfluss, den das Kfz auf die eigene Persönlichkeit und die von Außenstehenden hat, gewaltig.
Nicht umsonst sind auf dem Management-Parkplatz von großen Firmen vor allem satte PS-Zahlen in elegantem Design und understatetem Silber, Schwarz oder Metallic-Blau verpackt zu finden. Gerade Männer assoziieren gerne mal Parallelen zwischen dem Gefährt und seinem Lenker oder der Lenkerin. Mercedes-Fahrer gelten beispielsweise als kraftvoll-dominant aber konservativ; Fahrern eines BMW wird gerne eine gewisse aggressiv-sportliche Fahrweise unterstellt, während der Fahrer eines sparsam motorisierten Kleinwagens wohl eher für nett und harmlos gehalten werden wird. Allein um diese Klischees zu wissen, beeinflusst die Fahrweise tendenziell dahin, ihnen auch gerecht zu werden. Und nicht nur das: Sie beeinflusst auch die Art, wie wir in den auf die Fahrt folgenden Stunden agieren. Was gerade, wenn es um geschäftliche Verhandlungen geht, recht nützlich sein kann. Auch Personen, die den Fahrer in Verbindung mit seinem Auto sehen, fügen das Klischee wie ein zusätzliches Puzzleteil dem ersten Eindruck hinzu. Selbst Menschen, die sich für unvoreingenommen halten, mussten nach Tests zugeben, dass die in die Unterhaltung eingestreute Information, welches Fabrikat und Modell die neue Bekanntschaft fährt, ihren ersten Eindruck über die Person eingefärbt hatte, selbst, wenn diese das Auto nur geliehen hatte oder tatsächlich ein anderes fuhr.
Wer um diesen Effekt weiß, sollte ihn sich also zunutze machen. Gerade, wenn für den beruflichen Erfolg bedeutsam ist, welchen ersten Eindruck Personen von Ihnen haben. Legen Sie sich also ein Auto zu, das zu dem Bild passt, das Sie von sich selbst haben und vermitteln wollen. Das hört sich im ersten Moment leichter an, als es getan ist. Schließlich hat nicht jeder das finanzielle Vermögen, mal eben eine Limousine der gut mit PS und Annehmlichkeiten ausgestatteten Oberklasse aus der Portokasse zu bezahlen. Allerdings gibt es genügend Möglichkeiten, in den Genuss eines solchen Gefährts zu kommen.
Sollte der Wagen nur zu wenigen Gelegenheiten für repräsentative Zwecke gebraucht werden, ist es zweifellos am günstigsten, ihn bei einem der vielen Leihwagen-Anbieter zu leihen. Gleichzeitig bietet sich so die Möglichkeit, mehrere Modelle auszuprobieren. Was liegt ihnen, was entspricht dem, was Sie sind und ausdrücken möchten, am meisten? Der Vorteil: Sie können lange Strecken mit der Bahn zurücklegen, um in der Zielstadt den Wagen in Empfang zu nehmen. Sie kommen also ausgeruht und mit einem nicht von der langen Fahrt verdreckten Gefährt beim Verhandlungspartner an. Nachteil: Sie müssen im Vorfeld mehr Zeit einplanen, sowohl um den Wagen abzuholen als auch für die Rückgabe. Mehr als das kleine Gepäck ist so nicht transportabel.
Sind Sie öfter auf die repräsentativen Eigenschaften Ihres fahrbaren Untersatzes angewiesen wird das Leihen schnell zu teuer. Dann sollten Sie sich überlegen und ausrechnen, ob Sie mit einem geleasten oder gekauften Auto nicht besser beraten sind. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Autofinanzierung. Fast jeder Händler hat Finanzierungsangebote mit verschieden Längen der Laufzeiten und Stückelungen der Beträge in Petto, sodass auch ein mittelmäßiges Einkommen kein Hinderungsgrund ist, sich einen entsprechenden neuen oder wenig gebrauchten Wagen zuzulegen. Arbeiten Sie für ein größeres Unternehmen, sollten Sie mit ihren Vorgesetzten darüber sprechen, ob Ihnen ein ansprechender Firmenwagen für Dienstfahrten zur Verfügung gestellt werden kann. Allerdings kann auch das Leasing eines Wagens von Ihrem Arbeitgeber unterstützt werden. Das KFZ läuft dann auf Ihren Namen, ist vollkasko-versichert und kann nach der Leasingzeit zum Zeitwert gekauft werden. Aber Vorsicht: auf diese Art geleaste Fahrzeuge fallen unter vermögenswirksame Leistungen und müssen dementsprechend versteuert werden.
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