In einem Telefonat mit Julien Backhaus erläutert Birgit Schrowange ihr Denken über Geld, Beruf und Familie
Sie werden diese Tage 60 Jahre alt, auch wenn man Sie trotz grauen Haaren eher auf Mitte 40 schätzt. Sind Sie zufrieden mit den letzten 60 Jahren und fühlen Sie sich erfolgreich?
Ja, ich bin sehr happy, wenn ich auf die ganzen Jahrzehnte zurückblicke und muss sagen, dass ich ein sehr interessantes und erfolgreiches Leben gehabt habe. Auch wenn es eigentlich gar nicht für mich vorgesehen war. Ich komme aus einem kleinen Dorf im Sauerland, habe dort eine Lehre als Rechtsanwalts- und Notargehilfin gemacht. Danach ist es mir gelungen, als Sekretärin den Fuß beim Fernsehen in die Tür zu bekommen. Jetzt bin ich fast vier Jahrzehnte dabei und davon 36 Jahre vor der Kamera.. Klar empfinde ich das als erfolgreich. So einen Job zu erhaschen, ist vielleicht nicht ganz so schwer, aber sich über die ganzen Jahre zu halten, ist wiederum nicht ganz so einfach. Ich habe Nachrichtensendungen, meine eigene Talkshow im ZDF, eine Schlagerparade im ARD moderiert. Bei RTL habe ich drei Sendungen gehabt, zehn Jahre lang „Life! – Die Lust zu leben“ und „Life! – Total verrückt“ und seit mittlerweile 24 Jahren läuft „Extra“. Für meine Reportagen bin ich viel unterwegs. Durch meinen Beruf habe ich viel von der Welt sehen können, viele interessante Menschen treffen dьrfen und interessante Sachen machen dürfen, wie zum Beispiel einen Parabelflug, Astronautentraining und die sportlichen Sachen, die ich bei „Life!“ machen durfte.
Sind Sie denn ein Erlebnismensch? Ist das für Sie wichtiger, als Dinge anzuhäufen?
Geld gebe ich gerne aus, aber nicht fьr irgendwelche Statussymbole. Viel lieber für Erlebnisse, wie wenn ich zum Beispiel ein schönes Fest für meine Freunde organisiere oder Wochenendtouren mache.
Wie Sie gerade selber gesagt haben, werden Sie „Extra“ nächstes Jahr 25 Jahre moderieren. Mir fällt spontan niemand ein, der schon so lange dieselbe Sendung moderiert. Braucht es da Disziplin oder was braucht es dafür?
Man braucht Disziplin und Durchhaltevermögen. Meine Karriere lief nicht immer glatt, ich habe Mobbing erlebt und Zeiten gehabt, in denen ich nicht wusste, wie ich meine Miete bezahlen sollte. Ich bin aber dazu erzogen worden, Angefangenes auch durchzuziehen. Meine Lehre als Rechtsanwalts-und Notargehilfin war gar nichts für mich, aber ich habe es trotzdem durchgezogen. Ich bin in den 60er Jahren groß geworden und da wurde man sicherlich noch anders erzogen als heute. Da wurde nicht so ein Gewese gemacht. Heutzutage gibt es „Helikoptereltern“, die Kinder sind überhütet. Denen wird entweder alles nachgetragen oder sie verwahrlosen. Damals ging man damit viel selbstverständlicher um, man hat von den Kindern mehr verlangt. Alle mussten mit anpacken und es war ganz normal, dass man nicht verweichlicht wurde. Vielleicht liegt der Erfolg auch daran.
Sie wollen es doch nicht nur durchziehen, sondern sie machen es doch auch, weil es Ihnen Spaя macht oder?
Ich habe total Spaß dabei. Aber ich erinnere mich auch an die ersten Jahre in Köln, in denen ich in einem Zimmer gelebt habe und manchmal nichts zu essen hatte oder mich nur von Brot oder Nudeln mit Ketchup ernährt habe. Ich hatte diesen Traum und wollte ihn unbedingt wahr machen. Ich habe nur ganz wenig verdient aber mein ganzes Geld in…..
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Bild: ADLER/Sandra Weimar.