Sie war mit den berühmtesten Menschen ihrer Zeit befreundet, darunter dem Schriftsteller Mark Twain und dem Erfinder Alexander Graham Bell, sie wurde vom amerikanischen Präsidenten empfangen, erhielt 1955 als erste Frau überhaupt den Ehrendoktortitel der Harvard-Universität und 1964 mit der »Presidential Medal of Freedom« auch die höchste zivile Auszeichnung der USA. Sie veröffentlichte mehrere Beststeller, hielt Vorträge in 35 Ländern in fünf Kontinenten und begeisterte Millionen – aber sie konnte weder sehen noch hören, und sprechen lernte sie nie richtig.
Helen Keller wurde am 27. Juni 1880 in Alabama im Süden der Vereinigten Staaten geboren. Doch schon mit anderthalb Jahren, im Februar 1882, verlor sie nach einer Krankheit ihr komplettes Hör- und Sehvermögen. Erschreckend plötzlich, so schreibt sie, wurde sie vom Licht ins Dunkel gestellt und verwandelte sich in ein »Phantom«. Sie charakterisierte sich selbst später so: »Ich wusste nicht, dass ich vorhanden war. Ich lebte in einer Welt, die eine Nichtwelt war … Ich wusste nicht, dass ich etwas wusste oder dass ich lebte oder etwas tat oder wünschte. Ich hatte weder Willen noch Intellekt. Ich wurde von einem gewissen blinden, natürlichen Trieb zu Gegenständen und Handlungen geleitet. Ich hatte einen Geist, durch den ich Ärger, Befriedigung, Wünsche empfand.«
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