»Ich muss riskieren, zu scheitern!«

»Ich muss riskieren, zu scheitern!«

Henning Baum über das Geheimnis guter Filme

Wandelbarkeit oder Wagemut, was braucht es wirklich, um sich als Schauspieler einen Namen zu machen? Henning Baum kennt die Antwort. Vor etwa 30 Jahren entschied sich der ehemalige Rettungssanitäter für eine Karriere auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Heute zählt er nicht nur zu den bekanntesten Gesichtern im TV, sondern ist für sein Können unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Im Interview hat er mit uns über seinen neuen Film und die Arbeit mit Annette Frier gesprochen – und darüber, warum Risikovermeidung für ihn keine Option ist!

Herr Baum, in Ihrem neuen Film spielen Sie einen Familienvater, der seine Träume aufschiebt. Was hat Sie dazu bewogen, diese Rolle zuzusagen?

Die Geschichte ist gut geschrieben – und ich hatte natürlich auch große Lust, mit Annette Frier zu spielen. Ich hatte noch kurz vorher mit Annette gesprochen und ich glaube, ich habe so etwas gesagt wie »Lass uns doch mal einen Liebesfilm drehen; so etwas wie ›Herr der Gezeiten‹«. Das ist ein Film mit Barbra Streisand und Nick Nolte. Da haben wir noch beide gelacht, aber dieser Wunsch ist dann recht schnell in Erfüllung gegangen – auf seine Weise. Wir haben zwar hier kein Paar gespielt, das zusammenkommt, aber wir haben eines gespielt, das zusammen ist und sich im Zerwürfnis heilt. Es ist quasi eine Liebesgeschichte rückwärts erzählt. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn ich hatte zwar bei »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« die Gelegenheit, mit Annette Frier zu arbeiten, aber die Beziehung von Frau Waas und Lukas ist nicht vordergründig von Erotik durchdrungen. Das ist etwas, was vielleicht stattfindet, wenn man das Buch zuklappt und die Kinder schlafen.

Wie würden Sie den Charakter, den Sie spielen, selbst beschreiben?

Es ist ein guter Mann, er ist für seine Familie da – und das schon über 20 Jahre lang. Er ist sehr loyal, er ist treu, er ist genügsam und er stellt seine eigenen Ansprüche hinten an. Es ist ja nicht so, als ob er nicht den Mut hätte, seine Träume zu leben. Er sieht als Erstes seine Pflichten, die er zu erfüllen hat, da der jüngste Sohn noch nicht aus dem Hause ist und auch die großmäuligen Kinder letztlich doch noch seiner Hilfe bedürfen. Daher sublimiert er seine Träume, indem er Modellboote im Keller baut. Aber das ist für ihn auch in Ordnung, er liebt seine Frau.

Das gesamte Interview »Ich muss riskieren, zu scheitern!« und weitere spannende Artikel finden Sie in der aktuellen ERFOLG Magazin Ausgabe 05/2024 -> Link

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