Joel, du bist eigentlich Youtube-Künstler. 2011 hast du deine ersten Songs hochgeladen. Bis heute haben sich über 200 Millionen Aufrufe summiert und du spielst vor ausverkauften Hallen. Wie kamst du damals zur Musik? Was hast du vorher gemacht?
Schon während meiner Ausbildung zum Industriekaufmann habe ich gemerkt, dass ich etwas im kreativen Bereich machen möchte. Als Kind bekam ich für ca. zwei Jahre Klavierunterricht. Während der Ausbildung habe ich wieder begonnen zu spielen und meine ersten eigenen Texte zu schreiben. Alles im „stillen Kämmerlein“ und ohne zu wissen, wo das vielleicht einmal hinführen könnte. Es hat mich einfach glücklich gemacht und mich mit dem erfüllt, was mir vorher häufig gefehlt hat.
Haben die Sozialen Medien die Musikbranche demokratisiert? Theoretisch hat nun jeder die Chance, sein musikalisches Ding zu drehen.
Ja. Früher war der „Selfmade-Weg“ für einen Künstler praktisch unmöglich. Für mich war es damals faszinierend, mit wenigen Mitteln den Menschen weltweit meine Musik zugänglich machen zu können. Daraus hat sich für mich ein „natürlicher“ Weg ergeben, auf dem ich mich in meinem Tempo, mit meinen Zuhörern und Zuschauern gemeinsam entwickeln konnte.
Ich würde es immer wieder genauso machen und kann nur jedem Künstler empfehlen, sich über den Weg der sozialen Medien zu verwirklichen. Mit dem Beginn der sozialen Netzwerken hat sich definitiv die gesamte Musikbranche gewandelt und ich sehe diese Entwicklung für die Künstler sehr positiv. Am Ende des Tages entscheiden nicht mehr primär die großen Plattenfirmen über den Erfolg, sondern die Menschen, die die Musik auch konsumieren.
Hattest du schon damals das Ziel, groß rauszukommen?
Nein. Wenn dass das Ziel ist, ist eine mögliche Karriere in meinen Augen schon zum Scheitern verurteilt. Nachhaltiger Erfolg kommt in den meisten Fällen von ganz alleine, wenn man seinem Herzen folgt und etwas aus purer Leidenschaft macht.
Das gesamte Interview mit Joel Brandenstein, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom ERFOLG Magazin 04/2020 -> LINK
Bildquelle: Marvin Ströter