Ziel- und Zeitmanagement 2018
Von Prof. Dr. Lothar Seiwert
Fast jeder fasst für das neue Jahr gute Vorsätze, die das Leben in 2018 verbessern, verschönern oder gesünder machen sollen. „Mehr Zeit mit der Familie verbringen“, „Endlich Sport treiben“, „Sich mehr Zeit für sich selbst nehmen“, „Einen lang gehegten Traum verwirklichen“ sind nur einige von vielen Gedanken, die uns in der Zeit am Jahresende umtreiben. Doch nach einigen Wochen oder sogar Tagen sind diese Vorsätze längst vergessen, der Alltag kehrt wieder ein und wir tun uns schwer, den inneren Schweinehund zu überwinden, besonders im Fitness-Studio.
Gute Vorsätze für das neue Jahr sind eigentlich nichts anderes als ein Alibi. Wir beruhigen unser Gewissen und sagen uns selbst, dass im nächsten Jahr alles besser werden wird – aber wir glauben nicht wirklich an die Umsetzung. Würden wir das tun, wären diese Vorsätze uns so wichtig, dass wir daraus handfeste Ziele formulieren. Die Vorsätze, die am Jahresende verkündet werden, sind oft zu schwammig, um sie wirklich zu erreichen.
Ein Beispiel für ein handfestes Ziel müsste lauten: „Ich werde bis zum 30. April 2018 mindestens fünf Kilo abnehmen“, oder „Ich werde mindestens dreimal in der Woche abends eine Stunde lang mit meinen Kindern spielen“. Wenn wir unsere Ziele genau definieren und vor allem terminieren, fällt es uns leichter, uns selbst bei der Erreichung zu überprüfen. Außerdem kann man das neue Jahr unter ein besonderes Motto stellen, beispielsweise das „Jahr der Gesundheit“, um seinen Zielen mehr Ausdruck zu verleihen.
Die alt bewährte Salami-Taktik
Erfolgreiche Menschen zerlegen große Ziele in kleine Zielchen. Das ist absolut nichts Neues, sondern schon lange bewährt. Der letzte große Universalwissenschaftler René Descartes entwickelte bereits 1637 ein Konzept fu¨r erfolgreiches Planen, das spa¨ter als Salamitaktik bekannt wurde: Alles, was du dir vornimmst, gliederst du in mundgerechte Happen auf. Diese werden nach Bedeutung und Dringlichkeit sortiert und nacheinander abgearbeitet. Schließlich vergleichst du deine Zielvorgabe mit dem tatsa¨chlich realisierten Ergebnis. Das funktioniert im Beruf ebenso wie im Privatleben. Eigentlich ganz einfach – oder? Belohne dich für große oder auch kleine Etappenziele. Das motiviert, bis zum Schluss dranzubleiben!
Die seefahrenden Völker wissen, was klare Ziele wert sind. „Weiß man nicht, welchen Hafen man anlaufen will, ist kein Wind günstig“, sagte der Römer Seneca. Vielleicht haben sie eine Vision oder das Wollen und Erreichen in den Genen… Aber egal wie, die meisten haben klein angefangen. Mit „Zielchen“. Wer merkt, dass er sich in kleinen Dingen auf sich selbst verlassen kann, wird auch größere Sachen in Angriff nehmen. Welche Projekte haben dich in deinem Leben zum Erfolg gebracht? Diplomarbeit geschrieben, Kind erzogen, einen Marathon gelaufen? Im Verein eine Jugendmannschaft aufgebaut? Eine Familie versorgt? Wir vergessen so leicht, was wir erreicht haben, wenn uns genügend Zeit gelassen wurde. Gut, wenn du dir das hin und wieder einmal in Erinnerung rufst.
SMART ans Ziel
Für eine klare Zieldefinition ist die bekannte SMART-Formel eine gute Hilfe: Ein Ziel muss „Spezifisch“, „Messbar“, „Aktionsorientiert“, „Realistisch“ und „Terminierbar“ sein. Mit dieser Eselsbrücke kannt du die eigenen Vorsätze auf Umsetzbarkeit überprüfen und dir nur das vornehmen, was auch wirklich erreichbar ist. Denn nur mit…
Dies ist nur ein Auszug aus dem aktuellen ERFOLG Printmagazin.
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Prof. Dr. Lothar Seiwert
ist Experte für Zeit- und Lebensmanagement. Außerordentlich bekannt wurde er durch die Reihe „Simplify your Life“.
2018 erscheint sein neues Buch „Start Your Bullet Journal“
Bilder: viledevil/depositphotos, Seiwert