Löwe Ralf Dümmel ist der zweite neue Investor der Sendung „Höhle der Löwen“. Im Interview spricht er über seinen Start in der Sendung und was ihm bei den Investitionen wichtig ist.
Was hat Sie gereizt, als Investor bei „Die Höhle der Löwen“ mitzumachen? Welche Erwartungen hatten Sie? Und wurden diese erfüllt?
Erst einmal muss man erwähnen, dass ich bezüglich der Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ lange überlegt habe. Aber nicht wegen der Sendung – diese habe ich geguckt, aufmerksam verfolgt und ich liebe sie. Aber der Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, war für mich durchaus ein Thema. Ich bin nicht bekannt, kann also ohne Probleme über die Straße gehen. Es gab bislang von mir auch keine Bilder im Internet. Das wird sich nun wohl ändern. Ich glaube aber, dass die Teilnahme an der Sendung ein Mehrwert für DS Produkte sein kann, weil wir immer auf der Suche nach neuartigen Produkten sind. Darum bringen wir auch einen kleinen Vorteil für die Gründer mit, denn wenn wir einen Deal machen, werden unsere Produkte auch schnell auf dem Markt zu finden sein. Die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ war eine riesen Erfahrung und sehr spannend – natürlich war ich anfangs auch nervös. Während des Drehs habe ich tolle Leute und Gründer kennengelernt und super Produkte gesehen. Rundum war es eine spannende Erfahrung für mich.
Welche Produkte verkaufen sich zurzeit im Non-Food-Bereich besonders gut?
Man muss immer eine Story haben, denn es geht nicht einzig und allein um das Produkt. Dieses muss entweder ein Problemlöser sein oder einen Mehrwert haben, um sich von anderen Dingen abzuheben. Da hilft es beispielsweise nicht das 800. Produkt für nur 50 Cent günstiger zu produzieren – denn dann dauert es nicht lange und der Rest der Anbieter zieht nach. Speziell bei „Die Höhle der Löwen“ gibt es diesen Mehrwert: Gründer kommen mit Produktideen, die noch nicht so häufig auf dem Markt zu finden oder ganz neu sind und auf die sie bestenfalls die Schutzrechte haben.
Welche Eigenschaften braucht man Ihrer Meinung nach, um ein Unternehmen erfolgreich führen zu können?
Wille, Wille, Wille! Denn „Können“ kommt von „Wollen“. Wenn jemand unbedingt etwas erreichen möchte, dann muss er auch bereit sein, in etwas zu investieren – und damit meine ich nicht nur Geld, sondern oftmals auch Zeit. Es gibt nichts geschenkt und der Markt ist hart umkämpft. Als Unternehmer muss man sehr viel Zeit und auch Privatleben opfern. Da geht nicht um 16 Uhr oder 18 Uhr die Tür zu und man hat Feierabend, sondern man ist als Unternehmensführer 24 Stunden, sieben Tage die Woche, minus ein wenig Schlaf, grundsätzlich erreichbar – und sollte es auch sein.
Was ist Ihnen wichtig den Gründern mitzugeben, wenn Sie investieren oder was können diese von Ihnen lernen?
Das ist ein wechselseitiges Spiel. Ich glaube nicht, dass die Gründer sich nur vom „Löwen“ Dinge aneignen, sondern auch umgekehrt – denn man lernt im Leben nie aus. Wir können natürlich eine Menge Erfahrung und ein Netzwerk mitgeben und bringen dadurch nicht nur Geld mit, sondern ein Rundum-sorglos-Paket. Wir kennen uns sowohl in der Produktion als auch in Schutzrechten aus und wenn jemand Einkaufsmöglichkeiten haben möchte, können wir genauso helfen. Wir haben eine Vertriebsmaschine, die relativ stark ist. Die Gründer, der mit uns einen Deal abschließen, können sich entscheiden, worin ihre Stärken liegen und wo sie selbstständig sein möchten. Aber sie können uns auch nutzen, weil wir den Gründern sehr viel Know-how und Erfahrung bieten können.
Wonach entscheiden Sie, ob Sie in ein junges Unternehmen investieren?
Nur der Wille reicht natürlich nicht. Ich stelle immer den Menschen in den Vordergrund und dieser muss passen. Wenn dem nicht so ist, macht das Ganze keinen Spaß und es hat so auch keine Chance auf Erfolg. Man würde ja auch niemanden heiraten, der einem nicht gefällt. Die Sympathie ist hier ein ganzwesentlicher Punkt: Es muss menschlich passen und natürlich muss ein Produkt mit einer Geschichte dahinter stehen.
Vor welchen eigenen Fehlern möchten Sie junge Gründer gern bewahren?
Ich glaube, dass man Gründer wirklich davor bewahren kann, Fehler zu machen und Geld zu verlieren. Auch bei uns „Löwen“ lief es nicht immer so, dass ab dem ersten Tag alles geklappt hat. Wir haben unser Lehrgeld bezahlt und diese Erfahrung kann man durchaus weitergeben. Das sind Fehler, die jeder Mensch macht, wenn man nicht einen strategischen Partner oder jemanden an seiner Seite hat, der einem helfen kann.
Quelle: Vox
Bild: Vox/Stefan Gregorowius, Vox/Benno Kraehahn