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Manuel Gonzalez: Wie Sie sich erfolgreich selbstständig machen

Wann war das letzte mal, dass Sie sich morgens auf den Arbeitstag gefreut haben… weil Sie dort Ihre Leidenschaften ausleben und etwas tun konnten, was Sie so richtig erfüllt? 

Gestern? Letzte Woche? Letztes Jahr? Noch nie? 

Immer mehr Menschen realisieren, dass ihnen ihr Job nicht das gibt, was sie sich einst gewünscht haben (oder was ihnen damals versprochen wurde).
Bei manchen ist es der Vorgesetzte und bei manchen sind es die unsinnigen Regeln und Routinen der Bürowelt. Bei den meisten fehlt aber einfach dieses grundlegende Gefühl der “Sinnhaftigkeit”, was dazu führt, dass immer mehr Menschen auf der Suche nach einer Alternative zum herkömmlichen Angestelltenverhältnis sind. 

Da liegt eine Selbstständigkeit oft nicht fern. Schließlich ist das der wahrscheinlich direkteste Weg, die eigenen Ideen real werden zu lassen, gutes Geld zu verdienen und das eigene Leben genau so zu gestalten, wie man es selbst gerne möchte. Zumindest in der Theorie. 

Aber funktioniert das wirklich? Oder arbeitet man als eigener Chef doch nur “selbst” und das “ständig”? 

Manuel Gonzalez ist einer derjenigen, der schon in frühen Jahren den Schritt ins Ungewisse gewagt hat. Zunächst mit gemischtem Erfolg. 

“Ich war gerade einmal 22 Jahre alt und hatte mich schon durch ein Studium und verschiedene Jobs gekämpft. So wurde mir immer klarer, dass ich einfach nicht gut darin war, jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu sein, nur um still zu sitzen und das zu tun was jemand anders mir sagt.” 

Schon Monate vor seiner Kündigung war Gonzalez auf der Suche nach einer Alternative, die er schließlich in einer Tätigkeit als “Coach” fand. 

“Ich wusste nicht wirklich was ich machen wollte. Ich wusste nur, dass mich mein Job in der Medienagentur nicht glücklich macht. Ich bin dann durch Zufall auf das Konzept von Coaching gestoßen.” 

Ein Kollege habe ihn auf ein ungewöhnliches Talent von ihm aufmerksam gemacht, das er bald darauf in eine lukrative Selbstständigkeit umwandeln sollte.  

“Ich war von Natur aus immer ein offener und selbstbewusster Typ, der gut bei Frauen ankam. Von alleine wäre ich aber nie darauf gekommen, anderen Männern in diesem Bereich zu helfen oder sogar Geld dafür zu nehmen.” 

 

Als Flirt- und Dating Coach konnte Manuel Gonzalez dann tatsächlich die nächsten zwei Jahre von seiner neuen Selbstständigkeit leben, bis er schließlich gemeinsam mit einem Geschäftspartner den Durchbruch schaffte. 

“Als wir die GmbH gegründet haben und unsere Social Media Kanäle mehr fokussierten ging es steil bergauf. Wir hatten auf einmal richtig viele Kunden und schafften es sogar mehrfach ins Fernsehen.” 

Geld verdiente das junge Unternehmen vor allem durch Coachings, in denen sie Männern dabei halfen, auf sympathische Art und Weise Frauen in alltäglichen Situationen kennenzulernen. 

 

“Es lief echt gut. Wir haben durchschnittlich 2.000 Euro für ein Coaching bekommen und hatten dabei kaum Kosten. So konnten wir dann auch ein Büro mieten und sogar die ersten Mitarbeiter einstellen.” 

Auf diese Weise wurden immer mehr Menschen auf das wachsende Coaching-Unternehmen aufmerksam, das seine Klienten fast ausschließlich über Online-Plattformen wie YouTube und Facebook gewann. 

Zur Verwunderung der Gründer beschränkten sich die Anfragen aber nicht nur auf die eigentliche Expertise des Unternehmens. 

“Immer mehr Leute fragten mich, wie ich mich selbstständig gemacht habe und wie wir das Unternehmen so erfolgreich aufbauen konnten.”

 

Manuel Gonzalez wurde schnell klar, dass es ein enormes Interesse bei Menschen gab, die auch gerne ihr eigener Chef werden wollten. Deshalb startete er 2015 einen YouTube Kanal, auf dem es vor allem um die Themen Selbstständigkeit und Unternehmertum ging. 

“Ich hatte das Gefühl, dass ich den Leuten wirklich helfen konnte. Ich meine, ich bin genau denselben Prozess durchlaufen und weiß noch wie schwer es war, die ersten Kunden zu bekommen und den Mut zu fassen überhaupt erstmal anzufangen.” 

 

Mittlerweile hat Manuel Gonzalez die Anteile an seinem ersten Coaching Unternehmen verkauft und fokussiert sich gemeinsam mit seinem Mitarbeiterteam voll und ganz darauf Menschen dabei zu helfen, sich als Coach und Berater neu zu erfinden. 

 

Aber wie kann man sich jetzt konkret selbstständig machen? Und zwar ortsunabhängig und am besten mit Erfolg?

“Das muss nicht kompliziert sein, sondern ist sogar recht simpel. Die meisten versuchen direkt eine Webseite zu bauen, Visitenkarten zu drucken oder Geld für Werbung auszugeben. Das braucht man am Anfang alles nicht.”

Wichtiger sei es erst einmal, genau zu wissen, was man für Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringt und wem man damit helfen kann. 

“Sein Thema zu finden ist ein Prozess. Dafür muss man in sich gehen. Oft ist es auch hilfreich, andere zu fragen, weil man selbst die eigenen Talente und Fähigkeiten übersieht und sein Wissen für selbstverständlich hält.” 

Sobald man sein “Thema” gefunden hat, also etwas, woran man Freude hat und mit dem man anderen Menschen helfen (also “coachen”) kann, sollte man laut Manuel Gonzalez unbedingt den folgenden Fehler vermeiden: 

“Die meisten angehenden Coaches oder Berater denken, dass sie jedem helfen können. Und das hindert sie ironischerweise daran, überhaupt Klienten zu bekommen.” 

Die sogenannte “Nische” fehlt. Also eine abgesteckte Gruppe von Menschen, die von Ihrem Wissen und Ihren Erfahrungen profitieren könnte. 

Diese Gruppe sollte im Idealfall aus Menschen bestehen, mit denen man sich schon auskennt: Also zum Beispiel aus den Menschen, die jetzt genau vor der Herausforderung oder Aufgabe stehen, die Sie vielleicht selbst bereits gelöst haben. 

“Je klarer einem ist, wen man mit seinem Angebot anspricht, desto besser kann man ein Angebot entwickeln, das auch auf Nachfrage stößt.” 

Sobald Sie Ihre Nische kennen, gehe es erstmal darum, herauszufinden, was diese Menschen wirklich wollen. Nur durch umfangreiches Verständnis für die Situation des Kunden könne man im nächsten Schritt sicherstellen, dass ein Coaching auch gekauft wird und Sie ihrem Kunden helfen können, seine Herausforderung bestmöglich zu lösen. 

“Was hält den Kunden nachts wach? Was sind die Ängste, Probleme und Träume dieser Menschen? Und was hält sie davon ab, ihre Ziele zu erreichen? Da kann man am besten einfach mal nachfragen! Zum Beispiel im persönlichen Umfeld oder auch online. Mittlerweile gibt es unzählige Facebook-Gruppen, in denen man ganz einfach mit seiner Nische in Kontakt kommen kann.” 

Sobald Sie sicher sind, dass es Menschen gibt, die Interesse an Ihrer Lösung haben, können Sie laut Manuel Gonzalez ein erstes Angebot entwickeln und direkt Kunden gewinnen. 

Dabei solle Ihr Coaching oder Ihre Dienstleistung zunächst so simpel wie möglich sein. Schließlich würden Sie nicht für Ihre Zeit, sondern für die Ergebnisse bezahlt werden, die Ihre Klienten mit Ihnen gemeinsam erzielen. 

“Das Angebot sollte auf die ein bis drei größten Herausforderungen des Interessenten spezialisiert sein. So kann man unmittelbar die ersten Testkunden aufnehmen, die einem dann Feedback zum Angebot und der Zusammenarbeit geben. Und wenn man gut ist, dann wird man vielleicht sogar direkt vom Testkunden an andere weiterempfohlen.”

Danach könne man auch direkt Geld für das eigene Coaching oder die Beratung nehmen. Wobei man beides mittlerweile komplett online erbringen könne. 

“Wenn man beispielsweise Menschen beim Abnehmen hilft, muss man nicht mehr mit dem Klienten ins Fitnessstudio gehen. Trainings- und Ernährungspläne lassen sich wunderbar im Dialog erstellen. Zum Beispiel via Skype oder am Telefon. Dabei ist es einem selbst überlassen, ob man von Zuhause oder vom Lieblingscafé aus arbeiten möchte. Alles was man  braucht ist ein Laptop, ein Smartphone und eine stabile Internetverbindung.”

Wie das genau im Detail funktioniert und wie Sie sich erfolgreich als Coach, Berater oder Dienstleister selbstständig machen oder ein zweites Standbein rund um ihre Stärken aufbauen können, dazu mehr auf coachwerden.de. 

 

 

Bild: Patrick Reymann