Egal ob im Business, im Sport oder in ganz gewöhnlichen Alltagssituationen. Mentale Stärke ist gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft der elementare Schlüsselfaktor für Erfolg.
Was ist Mentale Stärke? Die meisten von uns können sich unter diesem Begriff sicherlich etwas vorstellen, doch was steckt wirklich dahinter?
Die eine Definition existiert nicht – vielmehr ist es ein Sammelbegriff, der einige Eigenschaften in sich vereint. So lassen sich mental Stärke Menschen mit folgenden Attributen beschreiben:
- Disziplin
- Willensstärke
- Hartnäckigkeit
- Stressresistenz
- Selbstbewusstsein
- Gelassenheit
- Veränderungsbereitschaft
- Verantwortungsübernahme
- Fokus
Mental starke Menschen sind in der Lage, sich Ziele zu setzen und diese mit dem nötigen Selbstbewusstsein diszipliniert zu erreichen. Sie wissen, dass auch Rückschläge dazu gehören und nutzen diese als Antrieb. Fehler und Misserfolge bringen mental starke Menschen nicht aus dem Konzept, sondern werden als Chance gesehen, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal anders zu machen – besser zu machen.
Wieso Erfolg nicht ohne mentale Stärke möglich ist
Profisportler oder Top Manager können ohne einen persönlichen Coach, der dafür sorgt, dass die mentale Stärke stets ›on Point‹ ist, in dieser Zeit nicht bestehen. Zu groß ist der Druck von Außen. Noch größer der von Innen. Wenn ein Ronaldo auf dem Fußballplatz ist und ihm Millionen von Menschen zusehen, wäre es fatal, mental nicht zu 100 Prozent dafür gewappnet zu sein. Würde er eine halbwegs passable Leistung erbringen können, wenn seine Gedanken zu diesem Moment auf den Millionen von Zuschauern lägen? »Was, wenn ich danebenschieße? Was, wenn ich mich nicht richtig vorbereitet habe? Was, wenn Menschen über mich lästern, mich nicht mögen oder über mich lachen?«
Sie können sich vorstellen, dass solche Gedanken nicht nur störend wären, sondern es damit absolut unmöglich ist, sich zu 100 Prozent auf das Spiel zu konzentrieren und Leistung zu bringen. Doch genau so sieht es in etwa 90 Prozent aller Köpfe tagtäglich aus. Ängste, Sorgen und Zweifel begleiten uns rund um die Uhr und lähmen uns in unseren Handlungen.
Diese Gedanken, resultierend aus fehlender mentaler Stärke, sind dafür verantwortlich, dass wir nicht in die Gänge kommen, nichts neues Wagen, uns vor Veränderungen fürchten und unsere Wünsche und Träume ständig auf die lange Bank aufschieben. Und dieses Verhalten wiederum resultiert in Unzufriedenheit, Neid, Frust und teils auch in Depression.
Bin ich mental stark?
Ob Sie über ein hohes Maß an mentaler Stärke verfügen, können Sie in einer einfachen Selbstbetrachtung herausfinden. Wie oben bereits erwähnt, setzt sich mentale Stärke aus einer Vielzahl an Eigenschaften zusammen. Sollten Sie sich also in den folgenden Anzeichen wiedererkennen, können Sie davon ausgehen, dass Sie zu den mental stärkeren Personen in unserer Gesellschaft gehören:
- Sie stehen für sich selbst, Ihre Interessen und Werte ein.
- Einfach mal »Nein« sagen zu können setzen mental schwache Menschen mit Arroganz, Unhöflichkeit oder Respektlosigkeit gleich. Es besteht aber ein gewaltiger Unterschied darin, höflich und respektvoll zu sein und es allen recht machen zu wollen. Mental starke Menschen wissen, dass sie es nicht jedem recht machen müssen, da sie andernfalls ihre Interessen hintenanstellen.
- Sie kennen ihre Ängste und handeln dennoch entschlossen.
- Niemand ist frei von Angst und wenn er Ihnen etwas anderes erzählt, können Sie sich sicher sein, dass diese Person sehr große Probleme mit seinem Selbstwertgefühl hat. Es muss auch niemand frei von Angst sein. Angst ist etwas Positives, wenn wir sie richtig nutzen. Mental starke Menschen sehen die Angst als Antrieb. Denn auf der anderen Seite der Angst befindet sich meist das größte Glück.
- Sie treffen rationale Entscheidungen anstatt emotionale.
- Impulsive Reaktionen aus einem emotionalen Zustand heraus sind ein klares Anzeichen dafür, dass sie mental schwach sind. Wahre Selbstkontrolle können sie daran erkennen, dass jemand in einer emotional geladenen Situation reflektiert und besonnen handelt.
- Sie besitzen ein starkes Selbstwertgefühl.
- Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein gehen Hand in Hand und sind ganz klar von Arroganz zu trennen. Eine wirklich selbstbewusste Person, würde niemals jemanden von oben herab behandeln oder denken, sie sei etwas Besseres. Genauso sind selbstbewusste Personen kaum anfällig für Selbstzweifel. Eine Eigenschaft, die alles erreichen lässt.
- Sie übernehmen für alles die Verantwortung.
- Und zwar immer. Mental starke Menschen geben ihre Verantwortung niemals ab. Nicht an die Politik, nicht an ihre Partner, nicht an irgendwelche Krisen, die Wirtschaft, das Wetter, Gott oder ihre Eltern. Sie wissen, dass sich vergangenes nicht mehr ändern lässt und sie für jede ihrer Entscheidungen selbst verantwortlich sind. Geschehnisse, die sie nicht beeinflussen können, nehmen sie hin und wissen stets, dass sie zumindest die Art, wie sie darauf reagieren, selbst beeinflussen können. Wenn es das eine Anzeichen für mental schwache Menschen gibt, dann ist es sicherlich »jammern«.
- Sie haben keine Angst davor, Fehler zu machen, sondern sehen sie als Chance zum Lernen.
- In der gesamten Schulzeit wird man darauf getrimmt, dass es eine Katastrophe, ist Fehler zu machen. Damit legt man schon im Kindesalter das Fundament für eine Generation von mental schwachen Menschen. Ausnahmslos alle erfolgreichen Menschen haben eines gemeinsam: Sie haben insgesamt mehr Fehler gemacht als der Großteil der Menschen. Die Doktrin »Fehler sind schlecht und man wird dafür bestraft« ist der Hauptgrund, wieso mental schwache Menschen nie mit dem anfangen, wovon sie wirklich träumen. Thomas Edison hat fast 9.000 »Fehler« gemacht, bevor er eine funktionierende Glühbirne entdeckt hat.
- Sie freuen sich über die Erfolge anderer.
- Neid ist ein ganz klares Anzeichen für eine mental schwache Person. Sie betrachtet das Leben als Nullsummenspiel – wenn jemand mehr hat, muss der andere zwangsläufig weniger haben. Mental starke Menschen dagegen sind aufbauend und motivierend. Sie freuen sich, wenn ein Bekannter Erfolg hat. Das motiviert sie selbst nur umso mehr.
Wie viele Punkte treffen auf Sie zu? Sollten sie mindestens fünf dieser Eigenschaften besitzen, gelten Sie bereits als mental stärker als der überwiegende Großteil – doch seien Sie ehrlich zu sich selbst. Selbsttäuschung ist definitiv keine Eigenschaft mental starker Menschen.
Lässt sich mentale Stärke erlernen?
Die gute Nachricht: Ja, mentale Stärke lässt sich definitiv trainieren. In den vergangenen Jahren konnte unser Unternehmen »Erschaffe dich neu« in einer intensiven Zusammenarbeit über 300 Klienten dabei unterstützen, mentale Stärke auf- und auszubauen. Dabei konnten wir ein Muster erkennen, weil wir jede Blockade, jedes Bedenken und jede Ausrede immer und immer wieder gehört haben. Die Erkenntnisse nutzen wir weiterhin erfolgreich in der ›Mental Strength Challenge‹ – unserem Premium-Coaching-Programm. Mentale Stärke bekommt man nicht von einem Tag auf den anderen. Wie alles im Leben, das von Wert ist, muss man dafür arbeiten. Und was könnte wertvoller sein, als zu der Person zu werden, die ihr Leben in absoluter Erfüllung lebt?
Abschließend möchte ich Ihnen noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie sofort Ihre mentale Stärke trainieren können:
- Setzen Sie sich klare Ziele.
- Oft treiben wir orientierungslos umher und wissen nicht, was wir mit unserem Leben anzufangen haben. Ein glasklares Ziel, auf das man hinarbeitet, gibt dem Leben die nötige Orientierung. Wichtig ist hierbei vor allem das Warum! Warum möchte man dieses Ziel unbedingt erreichen? So wird die nötige Motivation vervielfacht und ermöglicht uns, konsequenter und disziplinierter daran zu arbeiten.
- Kontrollieren Sie Ihre Gedanken.
- Beobachten Sie in unterschiedlichen Situationen, was Sie denken. Wie auch unsere Handlungen sind über 90 Prozent unserer Gedanken Gewohnheiten. Was wir uns täglich einreden, haben wir uns über Jahre hinweg aufgebaut und spulen es unbewusst immer und immer wieder ab. Das macht es uns schwer, neue Gedanken und Ansichten zuzulassen. Doch wie jede Gewohnheit erlernt ist, kann sie auch wieder verlernt und durch eine andere Gewohnheit ersetzt werden. Wichtig ist dabei im ersten Schritt, sich das Bewusstsein über diese Gewohnheit klarzumachen.
- Treffen Sie Entscheidungen und akzeptieren Sie Veränderungen.
- Die meisten Menschen treffen lieber keine Entscheidung als eine falsche. Das führt dazu, dass sie anderen Personen die Macht darüber geben, Entscheidungen für sie zu treffen. Ob diese Entscheidung jedoch genau das ist, was sie sich wünschen, spielt keine Rolle. Falsche Entscheidungen existieren jedoch nicht. Jede Entscheidung bringt Sie Ihrem Ziel näher. Entweder direkt oder indirekt über eine Lektion. Die einzige falsche Entscheidung, die jemand treffen kann, ist die, überhaupt keine Entscheidung zu treffen. Veränderungen sind notwendig und unumgänglich. Durch Entscheidungen können Sie die Veränderungen zu Ihren Gunsten beeinflussen.
Autor: Deniz Deke ist Autor, Speaker und Experte für persönliches Wachstum. Mit seinen Büchern, Videos und Podcasts erreicht er täglich Millionen von Menschen und hilft ihnen dabei, Disziplin aufzubauen, Selbstzweifel abzulegen und in die Umsetzung zu kommen. Sein Unternehmen »Erschaffe dich neu« gehört mittlerweile zu einem der größten Unternehmen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung. Herzstück des Unternehmens ist das Premium-Coaching-Programm ›Mental Strength Challenge‹.
Bilder: Depositphotos / gregepperson, Theodosis Georgiades | Theo Georgiades Photography