Als sie das erste Mal bei den Filmfestspielen in Cannes nominiert war, sei sie bereits fast 40 Jahre alt gewesen und habe geglaubt, dass es mit ihrer Karriere bald vorbei sei, erklärte Meryl Streep kürzlich. Eine Befürchtung, die nicht eingetreten ist – im Gegenteil: In diesem Jahr wurde ihr bei den berühmten Filmfestspielen die Ehrenpalme verliehen.
Und nicht nur in Cannes, auch in Hollywood ist Meryl Streep eine Legende: Mit 21 Oscar-Nominierungen hält Streep bis heute den Rekord der am öftesten nominierten Schauspieler. Auch drei Oscars hat die lebende Legende mittlerweile erhalten: 1979 gewann sie die begehrte Trophäe als beste Nebendarstellerin für das Drama »Kramer gegen Kramer« , 1982 wurde sie als beste Hauptdarstellerin für »Sophies Entscheidung« ausgezeichnet und weitere 30 Jahre später wurde ihr der Oscar für ihr Porträt von Margaret Thatcher in »Die Eiserne Lady« verliehen. Und das ist nur eine Auswahl an Preisen, welche die »Grande Dame Hollywoods«, wie sie von der Presse auch genannt wird, in ihrer über 50-jährigen Karriere in den Händen halten konnte. Denn Streep hat längst bewiesen, dass ihr nicht nur ernste Themen liegen. Durch Filme wie »Der Teufel der trägt Prada« und »Mamma Mia« zeigte sie, dass sie auch in Komödien und Musicals ein Talent besitzt, dass ihresgleichen sucht.
So ist es auch kein Wunder, dass Streep, deren Ur-Ur-Großeltern übrigens aus Deutschland stammen, bis heute zu den gefragtesten Schauspielerinnen weltweit zählt; und zu den erfolgreichsten: Auf 160 Millionen US-Dollar schätzte die Online-Zeitschrift »Popkultur« unlängst ihr Vermögen – eine Höhe, die ihr den 17. Platz unter den 38 reichsten Schauspielern einbrachte.
Ihre einfachen Wurzeln scheint der wandelbare Star, der am 22. Juni 1949 – also heute vor 75 Jahren – als Mary Louise Streep zur Welt kam, nicht vergessen zu haben, gibt sie sich abseits der Kamera doch stets bodenständig: So berichtete sie etwa gegenüber »Vanity Fair«, dass sie für ihre große Familie gerne persönlich koche – und darüber hinaus verläuft auch ihre mittlerweile Jahrzehnte lang andauernde Karriere nahezu skandalfrei. Da überrascht es nicht, dass sie auch bei der eingangs erwähnten Verleihung ihres Ehrenpreises die Gelegenheit nicht verstreichen ließ, sich in aller Form für ihre Wegbegleiter und Kollegen zu bedanken: »Der einzige Grund, warum ich heute hier bin und dass es weiterging, liegt an den sehr begabten Künstlern, mit denen ich zusammengearbeitet habe (…). Und an Ihnen, jedem einzelnen von Ihnen im Publikum, denn ich bin so dankbar, dass Sie mein Gesicht noch nicht satthaben«, fasste sie in ihrer Dankesrede den Grund für ihren Erfolg aus ihrer Perspektive zusammen.
Beitragsbild: IMAGO / ABACAPRESS (ABACA)
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