Michelle Obama: Eine weltweit beliebte Ikone wird 60

Michelle Obama: Eine weltweit beliebte Ikone wird 60

Eine der berühmtesten Frauen der Welt feiert ihren 60. Geburtstag: Michelle LaVaughn Robinson Obama ist am 17. Januar 1964 in Chicago geboren und dort in kleinbürgerlichen Verhältnissen groß geworden, nicht ahnend, dass sie einmal »FLOTUS«, die First Lady der Vereinigten Staate, sein würde. Von ihren »Amtskolleginnen« unterschied sie sich nicht nur durch ihre Hautfarbe, sondern durch ihr selbstbewusstes Auftreten, ohne sich andächtig hinter ihrem Präsidentengatten zu verstecken. Von Beginn an war Michelle Obama präsent. Bei einem ihrer ersten Auftritte im Jahr 2009, einem G20-Gipfel, habe sie Mühe gehabt, all die vielen Amtsträger einzuordnen und sich deren Namen zu merken, schreibt sie in ihrer Biografie »Becoming«. Dann habe sich die ebenfalls anwesende britische Queen Elisabeth zu ihr gesellt und sich über ihre schmerzenden Füße in ihren Pumps beklagt. Obama habe sich über diese Offenheit unter Frauen so gefreut, dass sie die Monarchin spontan umarmte. Sie ließ ihrer Emotion entgegen der Etikette ihren Lauf – dieses unkonventionelle Verhalten ist sicher ein Grund für die Beliebtheit von Michelle Obama.

Von klein auf ehrgeizig

Michelle Obama war schon als Kind ehrgeizig, hat mit vier Jahren beschlossen, Klavier zu lernen und dafür in Kauf genommen, sich mit ihrer strengen Großtante als Klavierlehrerin auseinander setzen zu müssen. Und sie hat es geschafft. Genau wie ihr Studium an den Elite-Universitäten Princeton und Harvard. An letzterer machte sie in Rechtswissenschaften ihren »Juris Doctor«, um danach eine Karriere als Spitzenanwältin bei der renommierten Kanzlei Sidley & Austin zu starten. Während dieser Zeit lernte sie Barack Obama kennen und war zunächst dessen Mentorin. In gewisser Weise sollte sie das auch bleiben, denn auch auf dem Weg zum Präsidenten und während der Amtszeit unterstütze sie ihren Mann, redigierte seine Reden, beriet und stärkte ihn und wurde Vorbild von Millionen junger Frauen auf der ganzen Welt.

Die 1,80 Meter große Frau ist bekannt für ihr Selbstbewusstsein und ihr Temperament. In ihrem Buch schlägt sie jedoch auch leisere Töne und gesteht ihre Selbstzweifel. Sie habe sich oft die Frage gestellt, ob sie für all das gut genug sei. In einem Interview mit der US-Talkmasterin Ellen DeGeneres gestand sie, während der Zeit als First Lady stets ihre Haare geglättet zu haben, weil sie glaubte, die Amerikaner seien nicht bereit für eine First Lady mit Afro-Krause.

Ein Nein zur eigenen Kandidatur

Mit dieser Mischung aus Positivität, Menschenverstand, Klugheit, Offenheit und Beständigkeit hat sich Michelle Obama weltweit einen guten Ruf und vor allem Respekt erarbeitet. Kein Wunder also, dass die Startauflage ihrer Autobiografie »Becoming« laut Bertelsmann zehn Millionen Exemplare zählte. Inzwischen ist Michelle Obama mit ihrem Mann unter die Unternehmer gegangen: Die beiden haben eine Produktionsfirma für Filme und Podcasts gegründet und produzieren für den Streamingdienst Netflix, darunter die Oscar-prämierte Doku »American Factory« über die Übernahme einer ehemaligen US-Autofabrik durch einen chinesischen Investor, schreibt der »Stern« auf seiner Onlineplattform. Immer wiederkehrende Fragen nach eigener Kandidatur für das Amt der US-Präsidentin hat die ehemalige First Lady bislang stets verneint.

MK

Bild: IMAGO / ZUMA Wire