Miley Cyrus: Erfolg kann heilend sein

Miley Cyrus: Erfolg kann heilend sein

Miley Cyrus gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Künstlerinnen im Popgeschäft. Doch erst 2024 – mehr als 15 Jahre nach ihrem Durchbruch – erhielt sie ihre ersten Grammy Awards, darunter für den Song »Flowers« als »Best Pop Solo Performance« und »Record of the Year«. In einem aktuellen Interview mit »The Zane Lowe Show« sprach die Sängerin offen über ihren ambivalenten Umgang mit Auszeichnungen und was Erfolg für sie persönlich bedeutet.

»Ich glaube, ein Teil von mir musste einfach mal etwas in den Händen halten, das sich wie ein greifbarer Beweis für meine Leistung anfühlt«, sagte Cyrus über ihren ersten Grammy. Obwohl sie nach jedem Album stets das Gefühl hatte, ihre kreativen Ziele erreicht zu haben, habe sie sich nie auf äußere Anerkennung fokussiert – ein bewusster Schutzmechanismus, wie sie heute zugibt. »Ich wollte nie zugeben, wie viel mir so ein Preis wirklich bedeutet.«

Statt öffentlicher Ehrung stand für Cyrus lange der künstlerische Anspruch im Vordergrund. »Ich habe nie Musik gemacht, um Preise zu gewinnen. Mein Antrieb war immer die persönliche Weiterentwicklung und kreative Authentizität.« Dennoch wurde ihr bei der Grammy-Verleihung bewusst, wie sehr eine solche Auszeichnung auch zur inneren Heilung beitragen kann: »Der Grammy fühlte sich an wie ein Pflaster auf ein gebrochenes Herz«, wird sie vom People Magazine zitiert.

Diese Einsicht markiert für Cyrus einen Wendepunkt im Umgang mit Erfolg: Es geht nicht mehr nur darum, unabhängig von Anerkennung zu arbeiten – sondern auch darum, sich erlauben zu dürfen, stolz auf Erfolge zu sein. »Ich hoffe, dass der Grammy nichts an meinem Leben ändert – denn es war auch davor schon schön. Aber ja, er bedeutet mir etwas«, so Cyrus bei ihrer Dankesrede.

Miley Cyrus zählt heute zu den erfolgreichsten und wandlungsfähigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihren Durchbruch feierte sie als Teenager in der Disney-Serie Hannah Montana, deren Soundtrack mehrfach mit Platin ausgezeichnet wurde und sie über Nacht zum Star machte. Doch anders als viele andere Kinderstars schaffte Cyrus den Übergang ins Erwachsenen- und Popstarleben mit bemerkenswerter Konsequenz. Bereits mit ihrem zweiten Soloalbum Breakout zeigte sie 2008, dass sie musikalisch mehr zu bieten hat als Teenie-Pop. Der endgültige Beweis ihrer künstlerischen Neuausrichtung gelang ihr 2013 mit dem Album Bangerz. Der Hit »Wrecking Ball« katapultierte sie an die Spitze der Billboard-Charts und erreichte Kultstatus – nicht zuletzt durch das ikonische Musikvideo, das mittlerweile über eine Milliarde Views auf YouTube zählt.

MK

Bild: IMAGO / Runway Manhattan