Sommer 2002: Ständig war ich im Stress und erledigte alles auf den letzten Drücker. Und wenn ich dann mal etwas Freizeit hatte, verbrachte ich sie mit der Playstation. Damals war ich 16 Jahre alt und fest entschlossen diesem gehetzten, ziellosen Lifestyle ein Ende zu setzen. Aber wie sollte ich das bewerkstelligen?
Auf der Suche nach einer Antwort stattete ich der Buchhandlung in meinem Heimatort Bad Homburg einen Besuch ab. Meine Mutter arbeitete dort als Buchhändlerin. Vielleicht erschien mir dieser Weg deshalb am naheliegendsten. Im Gegensatz zur heutigen Literatur-Auswahl zum Thema Selbstmanagement war das Regal in dem kleinen Buchladen sehr spärlich bestückt. Doch das störte mich nicht. Schnell fiel meine Wahl auf ein Buch mit dem verheißungsvollen Titel „Wie ich die Dinge geregelt kriege: Selbstmanagement für den Alltag“.
Rückblickend kann ich sagen, dass die Selbstmanagement-Bibel von David Allen der Startschuss zu einem neuen, befreienden Lebensgefühl für mich war. Mit dem Buch habe ich gelernt, mit Hilfe von zahlreichen To-Do-Listen ein verlässliches System zu erschaffen, nichts mehr zu vergessen, klare Prioritäten zu setzen und das Stresslevel entspannt nach unten zu fahren.
So kam es, dass ich in den darauffolgenden Jahren immer zu einem Ratgeber gegriffen habe, wenn ich eine Frage an mein Leben hatte oder sich der Wunsch in mir regte, in einem bestimmten Bereich besser zu werden.
Vor vier Jahren schließlich habe ich sehr spontan meinen Job in der Festanstellung gekündigt und beschlossen mich selbständig zu machen.
Mit welcher Idee? Mit einem Mitgründer oder allein? Ich hatte keine Ahnung! Ich hatte die letzten Monate in meiner Festanstellung gehofft, dass ich morgens aufwache und eine geniale Idee für ein Start-up habe.
Hat das funktioniert? Nein, natürlich nicht. Also, was habe ich gemacht? Genau, noch mehr Business-Ratgeber gelesen, und zwar jede Woche eins. Die wertvollsten Erkenntnisse aus den verschiedenen Büchern habe ich dann auf meinem Blog www.52ways.de geteilt.
Aus einem Jahr wurden vier Jahre und mit allen Büchern, die ich vorher schon gelesen hatte, sind es in Summe mittlerweile über 500 Business-Ratgeber. Inzwischen gibt es sogar eine kleine 52ways-Community die stetig wächst und sich von meinen Blog-Einträgen inspirieren lässt.
Was sind meine wichtigsten Learnings aus den letzten vier Jahren, die ich dir gerne weitergeben würde? Wie schaffst du es mit Büchern dein Leben zu verändern?
1. Bücher sind besser als Videos
Natürlich kannst du heutzutage auch YouTube-Videos schauen, Online-Kurse buchen oder Podcasts hören.
Dennoch würde ich dir immer empfehlen mit einem Buch zu starten. Hier hat sich der Autor monatelang Gedanken gemacht, wie er sein gesammeltes Wissen aus mehreren Jahrzehnten in Form eines Buches vermitteln kann.
Während gerade kostenlose Videos und Podcasts häufig viel Werbung und allgemeine Infos enthalten, ist in einem Buch das Wissen kompakt und gut strukturiert zusammengefasst.
2. Wähle das richtige Buch!
Die meisten denken, dass das eigentliche Lesen, die meiste Arbeit wäre. Das ist aber nicht der Fall. Zum einen ist die Umsetzung nach der Lektüre die meiste Arbeit. Aber dazu kommen wir gleich.
Zum anderen solltest du ab sofort viel mehr Zeit in die Auswahl der richtigen Lektüre investieren. Ich werde immer wieder gefragt, was meine drei besten Buchempfehlungen sind. Diese Frage beantworte ich so pauschal jedoch nicht mehr.
Welches Buch für dich die beste Empfehlung ist hängt ganz davon ab, welche Fragen du gerade an dein Leben hast und mit welchen Themen du dich beschäftigst.
Wenn du in Immobilien investieren möchtest und ich empfehle dir einen Selbstmanagement-Ratgeber, bringt dir das herzlich wenig.
Verlasse dich also nicht einfach auf Empfehlungen und lies blind irgendwelche Ratgeber, sondern frage dich zuerst: „Welche Fragen habe ich aktuell? Wo ist gerade mein größter Engpass?“
3. Nach dem Lesen folgt die Umsetzung
Wie eben schon angedeutet, beginnt die eigentliche Arbeit erst nach der Lektüre. Dein Leben verändert sich nicht allein durch das Lesen, sondern vor allem durch die Umsetzung der im Buch enthaltenen Tipps & Tricks. Meine Empfehlung an Dich: Fokussiere Dich auf einen Ratgeber, der dein aktuell dringendstes Thema behandelt schreibe, die wichtigsten To-Dos für dich heraus und komme nach der Lektüre ins Handeln. Das Wort „Umsatz“ kommt schließlich von „Umsetzen“ und nicht von „Lesen“.
Dennis Fischer hat in den vergangenen Jahren über 500 Business-Ratgeber gelesen und zahlreiche Tipps daraus erfolgreich für sich umgesetzt. Seine Erfahrungen teilt er wöchentlich mit tausenden Lesern auf seinem Blog 52ways.de, in seinem Podcast „52 Wege zum Erfolg“ und gibt sie als Speaker und Trainer an seine Klienten weiter.
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