Sir James Paul McCartney feiert an diesem Samstag Geburtstag. Er kann auf acht Jahrzehnte eines aufregenden Lebens zurückschauen. Offenbar hat er sich selbst nicht an den von ihm und John Lennon geschriebenen Titel »Let it be« gehalten und alle Möglichkeiten, die das Leben ihm geboten hat, genutzt. Berühmt geworden ist er mit den »Beatles«, doch das Füllhorn seines Lebens ist auch mit zahlreichen Ereignissen gefüllt, die nicht nur mit der legendären Band zu tun haben. Paul McCartney ist ein vielgefeierter und mit Preisen überhäufter Musiker, ein politisch engagierter Mensch und ein paar private Probleme in den Boulevard-Nachrichten haben seiner Popularität auch nicht geschadet.
Zu Zeiten der »Beatles« war es immer John Lennon, der mit seinem Charisma als Bandleader wahrgenommen wurde. Aber die erfolgreichsten Songs stammten aus McCartneys Feder. Die Liste ist lang, »Yesterday« ist zum Beispiel einer der erfolgreichsten Popsongs aller Zeiten. Nachdem sich die Band 1970 getrennt hatte, startete McCartney eine erfolgreiche Karriere als Solokünstler und gründete mit seiner Frau Linda die Band »Wings«. 1973 schrieben die beiden den Titelsong für den gleichnamigen James Bond-Film »Live and Let Die«, der als erster Titelsong überhaupt für einen Oscar nominiert wurde.
In den folgenden Jahren bewies Paul McCartney mit unzähligen Projekten seine Vielseitigkeit und sein kreatives Können. Er probierte verschiedene Musikstile veröffentlichte zahlreiche Alben, darunter auch vier Klassik-Alben, gab Live-Konzerte, engagierte sich politisch und schrieb mehrere Bücher und Kinderbücher. Ein persönlicher Höhepunkt dürfte 1997 die Verleihung des Adelsprädikats »Sir« von Queen Elisabeth gewesen sein.
Wie die meisten Prominenten musste sich auch Paul McCartney über Presseberichte über ihn ärgern, die immer wieder Gerüchte forcierten. Vor allem die Hintergründe der Trennung der Beatles beschäftigte die Boulevard-Presse über mehrere Jahrzehnte hinweg, genau wie sein getrübtes Verhältnis zu John Lennon. 1969 entstand das hartnäckige Gerücht, McCartney sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen und durch einen Doppelgänger ersetzt worden. Wenn das stimmen würde, könnte sich dieser Doppelgänger heute über einen schönen Kontostand freuen: geschätzte 910 Millionen Euro.
Paul McCartney war sein Leben lang aktiv und scheint das auch jetzt mit 80 Jahren nicht ändern zu wollen. Sein 26. Studioalbum Album »McCartney III« ist erst vor eineinhalb Jahren erschienen, er gibt immer noch Live-Konzerte und im Sommer ist er Headliner beim legendären Glastonbury Festival.
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