Modedesigner Philipp Plein im Interview
Er gehört zu den berühmtesten Modemachern der Welt. Aber der 45-Jährige ist auch ein begnadeter Unternehmer, wie er in der Pandemie bewies.
Die Marke Philipp Plein wird in Kürze 25 Jahre alt. Wie fühlt es sich an, Vater einer so etablierten Marke zu sein?
Es fühlt sich gut an. Man fühlt sich sicherer. Am Anfang meiner Karriere habe ich noch oft gezweifelt, ob das ein nachhaltiges Businesskonzept ist. Die Mode ist sehr wankelmütig, eine Industrie, in der sich Trends sehr schnell ändern. Jetzt, nach 25 Jahren, fühlen wir uns etabliert, obwohl wir uns immer noch als Start-up sehen. Wir haben noch großes Wachstumspotenzial und können den Mitbewerbern weitere »Krümel« abnehmen. Wir sind in den 25 Jahren organisch gewachsen – das ist gesundes Wachstum. Viele Mitbewerber sind auf Steroiden – vollgepumpt mit Venture Capital, Krediten oder haben einen IPO (Börsengang, Anm. d. Red.) gemacht. Mit solchem Fremdkapital können die ihr Wachstum natürlich viel schneller vorantreiben. Mit Geld kann man sich Umsatz kaufen. Wir hingegen ernähren uns vegan und wachsen gesund. Das dauert viel länger. Aber dafür ist es echte Kraft, keine aufgeblähte. Also nach 25 Jahren ist man entspannter.
Wir haben nach Covid aber auch gemerkt, wie stark wir wirklich sind. Für uns war es ein Fitnesstest. Man sagte bei Covid, es trifft besonders die Kranken und Schwachen. Auch bei den Unternehmen war das so. Wir hatten 90 Millionen an Umsatz verloren, weil wir Geschäfte nicht aufmachen durften.
Das gesamte Interview »Johann Lafer – authentisch im Rampenlicht« mit Johann Lafer und weitere spannende Artikel finden Sie in der aktuellen ERFOLG Magazin Ausgabe 01/2024 -> Link
Beitragsbild: Ronny Barthel