Speaker at Business Conference and Presentation.

Punktlandung mit Humor und Kurzweil – Präsentieren zwischen Show und Seriosität

Vorträge können alles sein: Die Skala reicht von leichter Unterhaltung über tiefgründig humorvoll bis hin zu wissenschaftlich fundiert und trocken. Aber so richtig überzeugend sind nur Vorträge, die eine psychologisch fundierte Gesprächsführung als Fundament aufweisen, Daten und Fakten zum Skelett haben und feinen Humor als Füllmasse verwenden. Konkrete Tipps helfen beim Aufbau der perfekten Präsentation.

 

Kritiker gibt es immer

Ganz egal, wo eine Präsentation stattfindet: Kritiker/-innen gibt es immer. Das Schöne am Leben ist doch gerade die Vielfalt, mit der wir Menschen uns umgeben, auch in geistiger Hinsicht. Kritik und kritische Haltungen sollten also erst einmal als natürlich akzeptiert werden. Jede Kritik, und sei sie noch so lächerlich und hanebüchen, enthält erst einmal die Chance, sich weiter zu profilieren. Denn der Umgang mit kritischen Einwänden, die Art und Weise, wie sie aufgenommen und vielleicht sogar unwirksam gemacht werden, gehören zum Präsentieren dazu und geben einem Vortrag erst die nötige Würze.

 

Sicheres Auftreten sorgt für eine gute Atmosphäre

Wer seinen Vortrag gut vorbereitet und dabei von Anfang an auch mögliche Kritikpunkte und Fragen im Blick hat, ist vor allem eines: thematisch versiert und sicher in der Argumentation. Aus dieser fachlichen Sicherheit sollte nun auch ein sicheres Auftreten resultieren. Eine Präsentation ist dann sinnvoll aufgebaut, wenn sie:

  • Storytelling nutzt
  • Von einem leicht verständlichen Beispiel ausgehend, mit dem sich die Zuhörenden identifizieren können, immer tiefer in das Fachgebiet führt
  • mehrere Sinne anspricht
  • die Zuhörenden und -schauenden involviert

Der letzte Punkt ist ausschlaggebend, denn hier geht es um die zielgruppengerechte Aufbereitung des Vortrags. Zielgruppengerecht bedeutet, dass die Zuhörenden direkt angesprochen und in ihrer eigenen Lebenswelt abgeholt werden. Für Schüler und Schülerinnen präsentiert man also ganz anders als für einen Vorstandsvorsitzenden, eine Gruppe von Sozialarbeiterinnen oder Wissenschaftler/-innen. Zielgruppengerechte Aufbereitung reicht von der Wahl des passenden Bildmaterials über das Medium, mit dem das Material präsentiert wird, bis hin zur gewählten Sprache. Was einmal als „unterschwellig“ bezeichnet wird, heißt im nächsten Vortrag „subtil“, „verhalten“ oder „versteckt“.

 

Die Wahl des Mediums

Jahrelang galt Powerpoint als das Nonplusultra bei Präsentationen. Es ist praktisch, vorgefertigte Hintergründe per Klick mit Bildern, Tabellen und bunten stilistischen Elementen zu füllen und das Ganze wie eine Show einfach ablaufen zu lassen. Trotzdem schnarchen viele Menschen beim Powerpoint-Vortrag regelmäßig weg. Ich bitte, den Ausdruck zu entschuldigen – aber warum wegschnarchen? Weil Powerpoint langweilig ist. Wer sich ganz auf die bunten Bildchen und netten Effekte konzentriert, vergisst den Redner oder die Rednerin. Sie vergessen sich selbst und den Wert ihrer Persönlichkeit für die Präsentation. Flipcharts, wo man schnell etwas zeichnen oder schreiben kann, können da helfen. So wirken Sie genug spontan und einfach, aber trotzdem gut vorbereitet. Denn wie ein eben schnell aus der Klassendiskussion heraus entwickeltes Tafelbild in der Schule geben sie den Zuhörenden den Eindruck, tatsächlich selbst an der Präsentation beteiligt zu sein. Im gelenkten Gespräch während des Vortrags kann durch die Flipcharts geleitet und so Interaktion kreiert werden. Nichts fesselt Zuhörende mehr als das Gefühl, selbst an der Präsentation beteiligt zu sein.

 

Den Körper sprechen lassen

Eine gerade Haltung mit entspannten, aber nicht hängenden Schultern ist ein guter Anfang. Wer sich offen zeigt, sich mit geöffneten Armen und Schultern sowie leicht geöffneten Füßen dem Publikum zuwendet, der wird schnell Sympathien finden. Außerdem sollte bei der Präsentation so oft wie möglich Blickkontakt gehalten werden. Das darf auf keinen Fall offensiv bis aggressiv wirken, sondern sollte eher mit einem Lächeln, situationsbedingt auch mit der Thematik inhärenten Ernst passieren. Gute Vortragende nehmen sich selbst auch mal auf die Schippe und können darüber lachen – das weckt ebenfalls Sympathien und macht die Zuhörenden aufgeschlossen gegenüber dem Präsentierten. Und das ist wichtig, um in beruflichen wie privaten Situationen, bei Vorträgen in der Freizeit oder auf Konferenzen den Inhalt wirklich wirkungsvoll zu vermitteln. Und niemals frontal stellen: Das kann als Angriffshaltung fehlinterpretiert werden. Eine leicht seitliche Stellung und viele Positionswechsel sind angenehmer für das Publikum.

 

 

Bild: depositphotos.com/kasto