Grammy-Preisträger Tino Piontek im Interview über sein Leben als »Purple Disco Machine«
Tino Piontek macht aus Musik gerne tanzbare Musik. Mit seinen Disco-Remixes trifft er offenbar den Nerv mehrerer Generationen – er feiert einen Erfolg nach dem anderen und kann im heimischen Dresden seinen Grammy abstauben. Dort ist und bleibt sein Lebensmittelpunkt. Und dort wartet sein Einfamilienhaus auf ihn, während er als »Purple Disco Machine« in der ganzen Welt auf Bühnen steht. In unserem Interview erzählt er, wie es ist, als introvertierter Mensch vor Tausenden Fans zu stehen und wie die Rolling Stones seinen Remix fanden.
Tino, du bist sehr erfolgreich als DJ und Produzent. Hast du jemals davon geträumt, weltweit berühmt zu sein und Millionen Platten zu verkaufen?
Geträumt nicht, aber man hat in seiner Jugend ein paar naive Momente. Ende der 1990er-Jahre, mit 18 oder 19 Jahren, war ich auf der Love Parade und habe diesen DJ gesehen, der vor einer Million Menschen stand, ich habe gedacht: »Irgendwann stehe ich mal da oben.« Aber das war eigentlich eine jugendliche Naivität und ich war nie an diesem Punkt zu erkennen, dass ich jetzt hart dafür arbeiten muss, um irgendwann dort zu stehen. Im Laufe der Jahre bin ich immer Schritt für Schritt gegangen. Manchmal waren die Schritte größer, dann habe ich wieder drei, vier Schritte zurückgemacht. Aber wenn ich jetzt die letzten 20 oder 25 Jahre in einem Zeitstrahl sehe, ging es trotzdem eigentlich immer ein Stück bergauf. Ich habe viel gelernt und dabei viele Fehler gemacht. Zum Glück passierten die meisten Fehler in jungen Jahren, als die Fallhöhe noch geringer war. Aber ich war nie an dem Punkt, an dem ich dachte, jetzt ist mein Traum zerplatzt.
Der Musikproduzent Mousse T. hat in einer TV-Doku dein außergewöhnliches Können als Produzent hervorgehoben. Wie denkst du selbst darüber?
Die meisten Künstler sind ja ihre größten Kritiker, ich selbst bin auch mein größter Kritiker und zweifle jeden Song an. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich von Natur aus eher introvertiert bin und sehr mit dem hardere, was ich mache.
Das gesamte Interview »Das hat sich angefühlt wie ein Nachruf« und weitere spannende Artikel finden Sie in der aktuellen ERFOLG Magazin Ausgabe 06/2024 -> Link
Beitragsbild: Dennis Dirksen