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Refurbished Endgeräte: Ein zweites Leben für Hardware

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Ob ein neues iPhone, iPad, Android-Smartphone oder andere Tablets, Laptops und Co.: Gebrauchter Hardware durch die professionelle Wiederaufbereitung ein zweites Leben einzuhauchen, ist nicht neu, zuletzt bei Verbrauchern und Unternehmenslenkern aber stärker in den Fokus gerückt. Das hat gute Gründe, allen voran mit Hinblick auf den ökologischen Fußabdruck und die ökonomischen Kosten.

Refurbished Hardware – sieht aus wie neu, ist aber gebraucht

Die heutige Smartphone-Generation besticht zwar, im Vergleich zu vor zehn Jahren, im Mittel mit längeren Nutzungsdauern, dennoch muss gelegentlich eben doch ein neues Gerät her. Dabei muss »neues Gerät« im eigenen Haushalt nicht zwangsläufig synonym zu «Neugerät« sein.

Refurbished Endgeräte sehen zwar auf den ersten und sogar zweiten Blick wie neu aus, sind aber gebraucht und wurden zuvor fachkundig generalüberholt. Das gibt Verbrauchern Sicherheit gegenüber dem Kauf auf hiesigen Marktplätzen: Denn ob refurbished iPhones oder iPads, die generalüberholten Geräte kommen mit einer inkludierten Garantie – welche beim Kauf zwischen zwei Privatpersonen nicht vorhanden wäre.

Selbstverständlich: Der Kauf solcher aufbereiteten Geräte ist deutlich günstiger als der Kauf eines Neugeräts: In der Spitze lassen sich, was vom jeweiligen Smartphonemodell abhängig ist, so teilweise bis zu 40 Prozent sparen. Abseits der ökonomischen Vorzüge verdient sich aber auch ein weiterer Aspekt Beachtung: Aufbereitete Geräte besitzen einen weitaus geringeren ökologischen Fußabdruck.

Aufbereiten und wiederverwenden, statt neu zu produzieren

Refurbished Technik ist zwangsläufig nachhaltiger als es neue Endgeräte sein können. Schließlich sind die generalüberholten Geräte bereits produziert, die Rohstoffe schon verwendet und die Lieferkette haben die Endgeräte ebenfalls hinter sich gelassen.

In Zahlen ausgedrückt sieht der Nachhaltigkeitseffekt so aus: 91,3 Prozent weniger Rohmaterial wird benötigt, um ein bestehendes Gerät aufzubereiten, statt es komplett neu produzieren zu müssen. Das resultiert in einem um 86,4 Prozent reduzierten Wasserverbrauch und 91,6 Prozent weniger CO₂-Ausstoß entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette. Auch Recycling- und Entsorgungsprozesse werden entlastet: Indem aus den »alten“ Smartphones und Endgeräten aufbereitete, tadellos funktionierende Fast-Neugeräte gemacht werden.

Zahlen belegen außerdem: Die Hemmschwelle der Deutschen, gebrauchte und generalüberholte Geräte zu kaufen, reduziert sich seit Jahren fortlaufend. Das liegt auch an den fortschrittlichen Prozessen, die in der Wiederaufbereitung auf Seiten der Hersteller und Händler mittlerweile zum Einsatz kommen. Spezialisierte Experten sind in der Lage Endgeräte, ob von Apple, Samsung oder anderen Herstellern, einwandfrei aufzubereiten – sowohl optisch als auch mit Hinblick auf die eigentliche Hardware.

Verantwortlich für diese positive Entwicklung sind die gleichermaßen positiven Erfahrungen. Eine Umfrage der Verbraucherzentrale zeigt auf: 91 % aller befragten Refurbished-Käufer in Deutschland waren mit ihrem Einkauf zufrieden.

Der Refurbished-Markt überzeugt auch Unternehmen und NGOs

Dabei sind es nicht »nur« die Privatverbraucher, die wiederaufbereitete Geräte oft genug Neugeräten vorziehen. Immer mehr NGOs und kleine sowie mittelständische Unternehmen decken ihren eigenen Büro-Bedarf ebenfalls über den Zweitmarkt.

Eine Umfrage von Bitkom belegt das: 75 Prozent der befragten Führungspersonen gaben an, dass Refurbished Endgeräte schon heute einen wichtigen Anteil an der Deckung des Hardwarebedarfs im Unternehmen ausmachen. Insbesondere NGOs und kleine Unternehmen, für beide ist ihr überschaubares Budget charakteristisch, können Investitionskosten so reduzieren.

Gleichermaßen sind es bei mittelständischen und größeren Unternehmen die ESG-Anforderungen sowie die aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die ein Umdenken erforderlich machen. Beide ziehen Unternehmen in die Verantwortung, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Die IT-Infrastruktur sowie die generell im Büro genutzte Hardware spielen da eine Schlüsselrolle. Wie effektiv der Zweitmarkt dahingehend ist, variiert aber auch nach der Unternehmensgröße.

Konzerne entscheiden sich nach wie vor oft für Neugeräte. Einerseits weil sie durch Großbestellungen in der Lage sind, attraktive Rabatte auszuhandeln, andererseits kann der Zweitmarkt die schiere Masse an benötigten Smartphones, Tablets und Co. oft gar nicht kurzfristig bereitstellen. KMUs, NGOs und Privatverbraucher haben durch wiederaufbereitete Endgeräte indes eine starke Option, um Kosten zu sparen und zugleich Nachhaltigkeit zu leben.

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