Jane Goodall

Schimpansen-Forscherin Jane Goodall mit 91 Jahren gestorben

Die britische Schimpansen-Forscherin und Umwelt-Aktivistin Jane Goodall ist tot. Sie starb im Alter von 91 Jahren auf einer Lesereise in Kalifornien, wie das Jane-Goodall-Institut mitteilte.

Goodall forschte erstmals in den 1960er-Jahren zu Schimpansen. Für ihre Forschungen wählte sie einen eher ungewöhnlichen Ansatz: Sie beobachtete die Tiere nicht einfach aus der Ferne, sondern suchte engen Kontakt. Sie fütterte die Schimpansen und gab ihnen Namen statt Zahlen. Dabei machte sie bahnbrechende Entdeckungen, die zunächst auf Misstrauen stießen.

Mit ihren jahrzehntelangen Beobachtungen von Menschenaffen im afrikanischen Dschungel setzte Goodall neue Standards für die Primatenforschung. Sie fand heraus, dass Schimpansen individuelle Persönlichkeiten sind und erstaunliche Leistungen vollbringen können. Die Primaten sind in der Lage Werkzeuge herzustellen und sie als Hilfsmittel zu nutzen. So nutzen sie beispielsweise Stöcke, um damit in Termitenhügeln herumzustochern. Sie kommunizieren, haben Gefühle und ernähren sich keineswegs nur vegetarisch. Die Verhaltensforscherin beobachtete auch kriegsähnliche Attacken der Affen untereinander.

27 Niederlassungen weltweit

1986 brachte eine Konferenz über die Bedrohung von Menschenaffen eine weitere Wende in ihrem Leben. Aus der Verhaltensforscherin wurde eine Aktivistin und gleichzeitig Umweltschützerin. Sie setzte sich für den Erhalt der Lebensräume ein und startete Aufforstungsprogramme. Inzwischen gibt es weltweit 27 Niederlassungen von Jane-Goodall-Instituten, die sich für umfassenden Natur- und Artenschutz einsetzen.

Neben Diane Fossey (Gorillas) und Birute Galdikas (Orang-Utans) wurde Goodall eine von drei Frauen die Langzeitstudien über Menschenaffen begannen und das, obwohl sie kein Studium absolviert hatte.

LC

Bildquelle: IMAGO / SOPA Images