Der Milliardär Elon Musk strebt seit 2016 die Kolonisierung des Mars mit dem Raumfahrtunternehmen SpaceX an. Jetzt sagte der CEO von Tesla und Aktionär von paypal, der erste bemannte Flug zum roten Planeten soll bereits 2025 erfolgen.
Musk sagte auf dem Internationalen Astronauten-Kongress im mexikanischen Guadalajara, dass die „Erde möglicherweise irgendwann nicht mehr bewohnbar“ wäre und es Alternativen geben müsse. „Die Menschheit sollte eine multi-planetare Spezies werden.“ Das „Abenteuer“ soll zunächst mit unbemannten Flügen beginnen, und später sollen dann große Raumschiffe mit einer Kapazität von über 100 Passagieren und großer Zuladung den Preis einer solchen Reise von derzeit 10 Mrd. US-Dollar pro Kopf auf 140.000 drücken. Das soll unter anderem dadurch erreicht werden, in dem die Raumschiffe wieder verwendet würden. 12 bis 15 mal sollen die großen Raumtransporter innerhalb von 30 Jahren den Weg zurücklegen können.
Die Wiederverwendung der Raumschiffe, die nicht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen sollten, sei so aufwändig, dass sie bis zu 500 Tonnen wiegen könnten. Raketen mit der dafür notwendigen Schubkraft wurden noch nicht gebaut; die größte ins All geschossene Rakete, die Saturn V, hievte nur 140 Tonnen in den Weltraum. SpaceX entwickelte für die Mars-Rakete nach eigenen Angaben das Triebwerk „Raptor“, das vor einigen Tagen erstmals in Betrieb genommen wurde und drei Megnewton Schub leisten soll, etwa halb soviel wie die Triebwerke des Space Shuttles. Es wird mit flüssigem Methan betrieben, das auf dem Mars gewonnen werden soll. Wie genau eine menschliche Kolonie auf dem Mars aussehen könnte, ließ Musk offen. Die jüngste Vergangenheit von SpaceX war nicht frei von Rückschlägen, so explodierte eine Rakete beim Start von Cape Canaveral in Florida, wobei ein Satellit Facebooks zerstört wurde. Auf einem Flug zur ISS ging eine Rakete des Unternehmens verloren, die Nachschub transportieren sollte.
Die Nasa geht derzeit davon aus, dass frühestens 2030 der erste bemannte Raumflug zum Mars erfolgen könne. Sie spricht von Kosten in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar pro Person und sei gefährlich, weil die Passagiere während der drei oder vier Monate dauernder Reise hoher Strahlung ausgesetzt seien. Womit sich die Passagiere so lange in der Schwerelosigkeit beschäftigen könnten, blieb offen.
Steven Hawking und der Astrophysiker Juri Milner hatten im April 2019 angekündigt, dass sie winzige Raumschiffe mit Lichtgeschwindigkeit zum Sternensystem Alpha Centauri schicken wollen. Sie sollten dort, in vier Lichtjahren Entfernung, nach außerirdischem Leben forschen.
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