mans hands showing social network

So werden Sie ein Kommunikations-Ass

Fokussiertes Wahrnehmen führt zu besserer Kommunikation

Von Olaf Kapinski

Die Landkarte ist nicht das Gebiet

Eine Aussage des Neuro-Linguistischen Programmierens ist: Die Landkarte ist nicht das Gebiet; sie ist eine vereinfachte Abbildung. Eine Wanderkarte zeigt etwas anderes als eine Straßenkarte, auch wenn es sich um dasselbe Gebiet handelt. Um dieses Bild auf den Menschen zu übertragen: Jeder Mensch hat seine individuellen Filter und nimmt seine Umwelt anders wahr.
Menschen passen ihre Wahrnehmungsfilter nach den jeweiligen Bedürfnissen an. Ein Beispiel? Sie sind in der Stadt unterwegs und wollen nur in dieses eine Geschäft. Was sonst um Sie herum passiert, auch bekannte Gesichter, die Ihnen entgegenkommen, nehmen Sie kaum wahr, weil Ihr Fokus auf Ihr Ziel gerichtet ist. Weil jeder stets einen anderen Filter aktiviert hat, nimmt jeder etwas anderes wahr.

Sie entscheiden, was Sie wahrnehmen

Das Gute ist, dass sich diese Filter anpassen lassen. Klingt das etwas absurd? Wenn Sie sich über den Regen ärgern, regnet es trotzdem und Sie haben noch dazu schlechte Laune. Daher wollen Sie Ihren Fokus vom Regen wegbringen und konzentrieren sich auf etwas angenehmes, etwa den heißen Tee und das wohlige Gefühl, dass er im Magen verbreitet. Schon ist Ihre Laune wieder gut. Diese Technik ist nicht auf das Wetter beschränkt. Sie können Ihre Wahrnehmungsfilter anpassen, um Positives zu empfinden. Wenn Sie wollen, versteht sich.

Kommunikation komplett wahrnehmen

Was bringt Ihnen eine Anpassung Ihrer Filter denn nun im Arbeitsalltag? Wenn Sie als Führungskraft oder in einer anderen Position viel mit Menschen arbeiten, wissen Sie, dass nur ein kleiner Teil der Kommunikation über verbale Sprache geschieht, der größere Teil über Körpersprache. Die meisten dieser Informationen können alle sehen, aber nicht alle können sie lesen und deuten. Es gibt Menschen, sogenannte Mentalists, die nur beobachten und daraus ihre Informationen zu einer Situation sammeln. Das zeigt, dass wir durchgängig kommunizieren und Informationen preisgeben. Für erfolgreiche Menschen ist es wichtig, ihre Gesprächspartner lesen zu können. Das führt im Endeffekt zu besseren Ergebnissen in der Zielerreichung.

Trainieren nonverbale Kommunikation wahrzunehmen

In intensiven Gesprächen können Sie Ihre Beobachtungsgabe trainieren. Suchen Sie sich einen Teilnehmer aus und betrachten Sie ihn. Schauen Sie auf die Details.
Hände: geballt, entspannt, auf den Tisch aufgelegt? Schultern: hängend, eine angezogen? Füße: auf dem Ballen, ganz aufgelegt? Lassen Sie zunächst alle Interpretation außen vor und beobachten Sie einfach mal: Wie können sich Menschen bewegen. Was können Sie sehen? Ja, Sie können sehen, wie sich die Füße unter dem Tisch positioniert haben.
Nach einiger Zeit werden Sie eine Korrelation zwischen dem Verhalten Ihres Gesprächspartners und des Gesprächsverlaufs herstellen können. Gut kommunizieren bedeutet zu sehen, ob jemand das meint, was er sagt und das verrät Ihnen die Körpersprache.
Üben an sich nun an sich selbst vor einem Spiegel und schauen Sie, wie Sie aussehen. Auf welche Weise können Sie Hände, Füße etc. bewegen? Diese Übungen führen dazu, dass sich Ihre Beobachtungsgabe bald automatisiert.

Fazit

Für die Kommunikation ist es wichtig, die Wahrnehmung weit zu machen. Für Ihre persönliche Zufriedenheit ist es wichtig, die Wahrnehmung zu steuern. Wenn Ihnen etwas gut tut, mehr davon. Was schlecht ist, vermeiden Sie besser oder falls das nicht möglich ist, versuchen Sie das Gute darin zu sehen. Halten Sie sich nach Möglichkeit von Menschen fern, die immer meckern. Irgendwann ist auch Ihre Wahrnehmung am Ende und Sie sehen nur noch das Schlechte. Wenn negative Dinge immer wiederholt werden, setzen sie sich fest. Positive umgekehrt aber auch.

Mehr Tipps zu Führungsthemen von Olaf Kapinski unter leben-fuehren.de

 

 

Bild: Syda_Productions/depositphotos